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Runter geht's immer schneller (PDF)

Wie zwei Nordlichter das Wandern lernen
 
 
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Zwei Großstadtkinder wollen raus! In die Alpen, über die Alpen, zu Fuß. Ein guter Plan. Vielleicht.
Runter geht's immer schneller erzählt in vielen kleinen Geschichten davon, wie dieser Plan gefasst, vorbereitet und schließlich doch nicht umgesetzt wird,...
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Kommentare zu "Runter geht's immer schneller"
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  • 3 Sterne

    EmiliAna, 08.11.2021

    Als Buch bewertet

    Wandern hat seit einigen Jahren Hochkonjunktur! Vor allem unter jungen Leuten, wieder, denn nach der gut hundert Jahre zurückliegenden Wandervogelbewegung und dem, was im Dritten Reich daraus gemacht wurde, war es vorwiegend der älteren Generation vorbehalten; die Jungen in der Zeit, in der ich aufgewachsen bin, hatten vermeintlich Besseres zu tun, als in der Bergen herumzukraxeln oder weite Strecken auf flachem Land zurückzulegen und für die eifrigen, in diversen Wandervereinigungen organisierten Berg- und Naturbegeisterten nur ein müdes Lächeln übrig.
    Doch Wandern ist nicht gleich Wandern, wie man von der Autorin des hier zu besprechenden, wunderhübsch aufgemachten schmalen Buches gleich zu Beginn erfährt: da gibt es das Weitwandern, das Hüttenwandern, das Bergwandern, das Trekking, das Hiking und das Pilgern – und wie diese sich jeweils voneinander unterscheiden, schiebt Melissa Guadagno gleich hinterher. Dank Google, den sie eifrigst und ausdauernd bemüht, ist sie bestens informiert! Wenn das mit dem Wandern doch auch so einfach wäre! Sie und ihr Lebenspartner, während ihrer gesamten Aufzeichnungen nur als 'der Mann' bezeichnet, haben nämlich die Idee (offensichtlich wie aus dem Nichts aufgetaucht), die Alpen zu Fuß, also wandernd, zu überqueren, voller Naivität freilich und gänzlich ungeübt in dem Trendsport. Typische Großstadtpflanzen oder, wie sie sich selbst nennen, 'Fischbrötchen' - sie leben in Hamburg -, die sich zwar mit dem Reisen auskennen, vom Wandern jedoch nicht die geringste Ahnung haben. Doch was soll's, geht man am besten einfach los, mit der passenden App wird’s schon möglich sein....
    So denkt die Erzählerin noch am Anfang, allmählich aber dämmert ihr, dass ihr Unterfangen nicht so einfach ist, vor allem nachdem sie einen Urlaub auf Sardinien verbracht und die ersten zaghaften Wanderschritte gemacht hat. Denn da merkt sie, dass ihre angestrebte neue sportliche Betätigung anstrengend ist und Kondition erfordert; und die App – na ja.... Aber halt! Wollten die beiden nicht in die Alpen? Ach, doch, das wollten sie und wollen es immer noch, können sich allerdings nicht für eine der vielen Routen entscheiden und haben, in seliger Unkenntnis der Wetterverhältnisse, ihren Urlaub auf März/April gelegt, eine Zeit also, in der noch Schnee liegt und die Berghütten geschlossen sind. Pech gehabt! Aber wandern kann man doch schließlich überall, denkt Melissa, womit sie natürlich Recht hat. Nach dem Sardinienurlaub erkundet sie mit 'dem Mann' die nähere Umgebung Hamburgs, zu Fuß und auch mit dem Fahrrad – und so ganz allmählich wird ihr klar, dass für ihre geplante Tour sowohl körperliche Fitness als auch die geeignete Ausrüstung, sprich bergtaugliches Schuhwerk, gewiss nicht von Nachteil wäre. Als Generalprobe, oder so etwas in der Art, dient dann ein einwöchiger Wanderurlaub in Berchtesgaden, bei dem sie durchaus an ihre körperlichen Grenzen gerät, sich aber in ihrem Vorhaben, irgendwann doch noch die Alpen zu überqueren, bestätigt fühlt - vielleicht dann, meint sie, und es klingt fast wie eine Ausrede, wenn Corona das Leben nicht mehr gar zu sehr einschränkt.
    Das mit 190 Seiten recht kurze, entsprechend schnell zu lesende Buch mit seinen freundlichen Zeichnungen sollte, so die Autorin in ihrem Nachwort, ursprünglich eher ein Blog werden – und stellenweise liest es sich genau so: leicht, ein wenig flapsig, eine Aneinanderreihung von Momentaufnahmen, auch sehr offen und die eigenen Unzulänglichkeiten nicht verbergend und sich, was ich als sehr angenehm erfinde, oft genug darüber lustig machend. Es ist so, als hätte Melissa Guadagno ihre Gedanken und Erfahrungen mit ihren Freunden geteilt. Was sie wohl von Anfang an sowieso getan hat, gleich nachdem sie den Einfall mit der Fußwanderung über die Alpen hatte, immer irgendwie beifallheischend, so als wollte sie sagen 'Seht mich an, ich habe etwas ganz Außergewöhnliches vor....', und es setzt sich fort, wie man vermuten darf, denn wozu sonst machen sie und 'der Mann' geschätzte Tausende von Photos und Selfies während all ihrer Unternehmungen, von denen sie uns in ihren Geschichten, allesamt mit fröhlichen Überschriften versehen, berichtet? Die ganze (Freundes-)Welt soll teilhaben an den ach so tollen Abenteuern. Bewunderung und Anerkennung ist unbedingt wichtig, sonst ist das Ganze ja nur halb so viel wert.... Zeitgeist? Ich fürchte wohl!
    Immer wieder fiel mir auf, dass die Schreiberin und vermutlich auch 'der Mann' eine eigentlich erbauliche Freizeitbeschäftigung wie das Wandern als hochernstes Projekt anzusehen schienen. 'Hochmotiviert' gingen die beiden so manche ihrer Tagestouren an, bierernst geradezu und so, als müssten sie sich etwas beweisen, sich dabei immer an die Vorgaben der Reiseführer, mit denen Melissa bestens vertraut war, haltend, die unglücklicherweise nicht immer auf dem neuesten Stand waren, oder sich streng an den gelben Schildern in den Berchtesgadener Bergen festhaltend, denen man so recht aber auch nicht vertrauen konnte. Kurz und gut – während des Großteils der Aufzeichnungen fehlte mir eine gewisse Leichtigkeit, die schiere Lust am Wandern ohne sich etwas beweisen zu müssen. Nicht nur einen Tick zu verbissen gingen die beiden 'Nordlichter' zu Werke – eine verkrampfte Ernsthaftigkeit, die auch der mit leichter, salopper Hand geschriebene Text nicht zu verbergen vermag.
    Doch sind sie nach ihrem Urlaub in Berchtesgaden zum Glück auf dem besten Weg gelassener zu werden, wozu die sie überwältigende Natur, noch schöner als alle Postkartenmotive, das ihre beiträgt. Zurück in Hamburg haben sie das Gefühl, irgendwie im falschen Film gelandet zu sein, diese beiden zu Anfang so ausgeprägten Großstadtpflanzen, der Wettbewerb mit sich selbst spielt plötzlich keine Rolle mehr.... Die sehr lebendigen Beschreibungen, die die Autorin zu diesem Urlaub niederschreibt, fand ich, nebenbei gesagt, sehr gelungen. Sie machen in der Tat Lust, es den beiden Hamburgern gleichzutun! Und wer weiß , vielleicht gelingt es ihnen irgendwann in der Zukunft doch noch, die Idee, mit der alles begann, in die Tat umzusetzen, auf jeden Fall aber das Wandern mit eben jener Leichtigkeit zu betreiben, die einem Hobby zusteht. Und dann ist es tatsächlich völlig egal, wo und wohin man auf Schusters Rappen unterwegs ist....

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