Praktische Augenheilkunde für den Tierarzt / Schlütersche Vet (PDF)
Das Buch bietet speziell Allgemeinpraktikern sowie Studierenden eine konkrete Anleitung zur Diagnostik und Therapie aller wichtigen Augenerkrankungen bei Kleintieren. Es gibt praktische Tipps für die Diagnosestellung auch ohne hochspezialisiertes...
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Produktinformationen zu „Praktische Augenheilkunde für den Tierarzt / Schlütersche Vet (PDF)“
Das Buch bietet speziell Allgemeinpraktikern sowie Studierenden eine konkrete Anleitung zur Diagnostik und Therapie aller wichtigen Augenerkrankungen bei Kleintieren. Es gibt praktische Tipps für die Diagnosestellung auch ohne hochspezialisiertes Instrumentarium. Für die 3. Auflage haben die Autoren aktuelle Entwicklungen zur Diagnostik und Therapie in der Augenheilkunde durchgehend ergänzt. Tierartliche Besonderheiten bei Heimtieren, Pferd, Vogel und Nutztieren stellen sie vergleichend dar. Ein Kapitel zu ophthalmologischen Notfällen gewährleistet schnelles und sicheres Handeln in Notfallsituationen.
Lese-Probe zu „Praktische Augenheilkunde für den Tierarzt / Schlütersche Vet (PDF)“
15 Rassedispositionen und erbliche Augenerkrankungen (S. 250) 15.1 Erblichkeit
Vor allem bei jungen Tieren kann man bei der Untersuchung der Augen mit Erkrankungen konfrontiert werden, von denen vermutet wird – oder von denen man sicher weiß – dass es sich um eine erbliche Augenerkrankung handelt. Über die Therapie der akuten Erkrankung hinaus ist es dann für den Besitzer, den Züchter und den jeweiligen Zuchtverband von großer Bedeutung zu wissen, was die weiteren Konsequenzen im vorliegenden Fall für die Wurfgeschwister, die Elterntiere und die gesamte Population bedeuten (Prognose für Einzeltier, Verbreitung innerhalb der Rasse, Zuchtverbot ja / nein etc.).
Erbliche Erkrankungen werden im Allgemeinen von einem oder mehreren mutierten Genen des gesamten Genoms des Tieres verursacht. Oft werden diese mutierten Gene von anderen (Restgenotyp) unterdrückt oder beeinflusst. Darüber hinaus unterliegen alle Gene auch äußeren Einflüssen (z. B. Ernährung und Lebensumstände), dem so genannten »Milieu«. Genom und Umwelt steuern zusammen das tatsächliche Aussehen des Individuums, den Phänotyp. Dabei können Allele als Gene definiert werden, die phänotypische Unterschiede hervorrufen, aber, in homologen Chromosomen, an homologen Genorten oder -loci lokalisiert sind. Im Individuum besteht jeder Genort oder -locus aus zwei dieser Allele, je eines von Vater, bzw. Mutter. Ist der Erbgang einer bestimmten Erkrankung bekannt, dann können gezielte Maßnahmen getroffen werden, um die Inzidenz dieser Erkrankung zu verringern.
15.2 Erbgänge
15.2.1 Einfache Vererbung
Bei diesem Erbgang ist lediglich ein Gen verantwortlich für die Vererbung einer Erkrankung. Dies kann sich wiederum auf verschiedene Arten äußern, die nachfolgend beschrieben sind.
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15.2.1.1 Autosomal dominant (nicht geschlechtsgebunden)
Bei einem autosomal dominanten Erbgang wird die Erkrankung von einem mutierten Gen verursacht, welches das korrespondierende Gen für die physiologische Eigenschaft unterdrückt (dominiert). Dabei wird das Gen für das »gesunde Merkmal« das »rezessive« Gen genannt. Zur Verdeutlichung benennen wir das Gen für die Erkrankung mit »D« und das Gen für das gesunde Merkmal mit »d«. Bekommt nun das Tier von beiden Elterneilen »D«, haben seine Nachkommen den Genotyp »DD« und werden erkranken. Bekommt die Nachkommenschaft von einem Elterntier ein »D und vom anderen Elterntier ein »d«, so wird ihr Genotyp »Dd« (heterozygot) sein, die Nachkommen werden also ebenfalls erkranken. Ein Tier mit der Kombination »dd« ist hinsichtlich der Erkrankung erblich frei. Autosomal dominante Vererbung kommt aber nur sehr selten vor. Die Erkrankung tritt in jeder Generation auf. Phänotypisch veränderte Individuen sind auch genotypisch verändert. Ihr Zuchtausschluss eliminiert die Erkrankung.
15.2.1.2 Autosomal rezessiv (nicht geschlechtsgebunden)
Hierbei wird die betreffende Erkrankung durch ein mutiertes Gen kodiert, das nur dann zur Ausprägung kommt, wenn es nicht durch das korrespondierende »gesunde Gen« unterdrückt wird. Ein erblich freies Tier hat dann z. B. den Genotyp »RR« und ein Tier das phänotypisch nicht frei ist den Genotyp »rr«. Bei genotypisch heterozygoten Tieren (»Rr«) wird zwar der Ausbruch der Erkrankung unterdrückt, das betreffende Individuum ist aber erblich nicht frei von der Erkrankung, sondern Träger. Merkmalsträger sind meist nicht zu erkennen. Bislang konnten heterozygote Träger nur durch Stammbaumanalysen oder Testkreuzungen ermittelt werden. In jüngster Zeit erlauben DNA-Analysen (Mutationstests) für einzelne Erkrankungen die Identifikation von heterozygoten Tieren anhand von z. B. Blutproben. Ein gutes Beispiel für einen derartigen Vererbungsmodus ist die PRA.
15.2.1.3 Geschlechtsgebundene Vererbung
Bei dieser recht seltenen Form der Vererbung liegt das betroffene Gen auf einem der beiden X-Chromosomen oder auf dem Y-Chromosom. Bei X-gebundenen, rezessiv vererbenden Erkrankungen sind vor allem die männlichen Nachkommen betroffen, während weibliche Nachkommen nur dann erkranken, wenn sie homozygot sind, was aber selten vorkommt. Ein Beispiel für diesen Erbgang ist die erbliche Hämophilie. Bei X-gebundenen, dominant erblichen Erkrankungen sind vor allem weibliche Nachkommen betroffen. Die männlichen Tiere geben die Erkrankung zwar an weibliche Nachkommen weiter, nicht aber an ihre männlichen Nachkommen. Ein Beispiel für diesen Erbgang stellt die an das X-Chromosom gebundene PRA des Sibirischen Huskies dar.
Bei einem autosomal dominanten Erbgang wird die Erkrankung von einem mutierten Gen verursacht, welches das korrespondierende Gen für die physiologische Eigenschaft unterdrückt (dominiert). Dabei wird das Gen für das »gesunde Merkmal« das »rezessive« Gen genannt. Zur Verdeutlichung benennen wir das Gen für die Erkrankung mit »D« und das Gen für das gesunde Merkmal mit »d«. Bekommt nun das Tier von beiden Elterneilen »D«, haben seine Nachkommen den Genotyp »DD« und werden erkranken. Bekommt die Nachkommenschaft von einem Elterntier ein »D und vom anderen Elterntier ein »d«, so wird ihr Genotyp »Dd« (heterozygot) sein, die Nachkommen werden also ebenfalls erkranken. Ein Tier mit der Kombination »dd« ist hinsichtlich der Erkrankung erblich frei. Autosomal dominante Vererbung kommt aber nur sehr selten vor. Die Erkrankung tritt in jeder Generation auf. Phänotypisch veränderte Individuen sind auch genotypisch verändert. Ihr Zuchtausschluss eliminiert die Erkrankung.
15.2.1.2 Autosomal rezessiv (nicht geschlechtsgebunden)
Hierbei wird die betreffende Erkrankung durch ein mutiertes Gen kodiert, das nur dann zur Ausprägung kommt, wenn es nicht durch das korrespondierende »gesunde Gen« unterdrückt wird. Ein erblich freies Tier hat dann z. B. den Genotyp »RR« und ein Tier das phänotypisch nicht frei ist den Genotyp »rr«. Bei genotypisch heterozygoten Tieren (»Rr«) wird zwar der Ausbruch der Erkrankung unterdrückt, das betreffende Individuum ist aber erblich nicht frei von der Erkrankung, sondern Träger. Merkmalsträger sind meist nicht zu erkennen. Bislang konnten heterozygote Träger nur durch Stammbaumanalysen oder Testkreuzungen ermittelt werden. In jüngster Zeit erlauben DNA-Analysen (Mutationstests) für einzelne Erkrankungen die Identifikation von heterozygoten Tieren anhand von z. B. Blutproben. Ein gutes Beispiel für einen derartigen Vererbungsmodus ist die PRA.
15.2.1.3 Geschlechtsgebundene Vererbung
Bei dieser recht seltenen Form der Vererbung liegt das betroffene Gen auf einem der beiden X-Chromosomen oder auf dem Y-Chromosom. Bei X-gebundenen, rezessiv vererbenden Erkrankungen sind vor allem die männlichen Nachkommen betroffen, während weibliche Nachkommen nur dann erkranken, wenn sie homozygot sind, was aber selten vorkommt. Ein Beispiel für diesen Erbgang ist die erbliche Hämophilie. Bei X-gebundenen, dominant erblichen Erkrankungen sind vor allem weibliche Nachkommen betroffen. Die männlichen Tiere geben die Erkrankung zwar an weibliche Nachkommen weiter, nicht aber an ihre männlichen Nachkommen. Ein Beispiel für diesen Erbgang stellt die an das X-Chromosom gebundene PRA des Sibirischen Huskies dar.
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Autoren-Porträt von Frans C. Stades, Willy Neumann, Michael Boeve, Bernhard M. Spiess, Milton Wyman
Die AutorenAlle Autoren haben langjährige Erfahrung in Lehre und Praxis. Sie gehören zu den renommiertesten Ophthalmologen in Europa und den USA: Prof. Dr. Frans C. Stades, Utrecht. Dr. Willy Neumann, spezialisierter Ophthalmologe in freier Praxis.
Prof. Dr. Michael Boevé, Utrecht und Hannover. Prof. Dr. Bernhard Spiess, Zürich.
Prof. Dr. Milton Wyman, Columbus, Ohio.
Bibliographische Angaben
- Autoren: Frans C. Stades , Willy Neumann , Michael Boeve , Bernhard M. Spiess , Milton Wyman
- 2010, 272 Seiten, Deutsch
- Verlag: Schlütersche Verlag
- ISBN-10: 384268004X
- ISBN-13: 9783842680043
- Erscheinungsdatum: 06.12.2010
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