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Schwarzrock (ePub)

 
 
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Père Laforgue kommt als Jesuit in die Neue Welt, um unter Lebensgefahr »Wilde« zu missionieren. Doch je länger er das Leben der Indianer teilt, desto mehr begreift er sie. Die gemeinsame Fahrt den Sankt-Lorenz-Strom hinauf gen Norden, durch Feindesland, dem...
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Kommentare zu "Schwarzrock"
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  • 4 Sterne

    14 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    claudi-1963, 10.10.2020

    Als Buch bewertet

    "So werden die Normannen uns vielleicht am Ende vernichten. Nicht durch Krieg, sondern durch einen Zauber, der uns so macht, wie sie selbst sind." (Buchauszug)
    Der französische Jesuit Père Laforgue reist nach seiner Ausbildung zum Missionar in die Neue Welt. Im kanadischen Quebec wird er zusammen mit seinem jungen Begleiter Daniel Davost und einer Gruppe Algonkins in den Norden zur Jesuitenmission reisen. Was kurz vor dem Wintereinbruch keine einfache Reise werden wird. Den nicht nur Hunger, Krankheit stellen Laforgue vor eine Herausforderung. Sondern die unkultivierte Art der Wilden wird für Laforgue zur großen Herausforderung und besonders nachdem sich Daniel in eines der Mädchen der Wilden verliebt. Hin- und hergerissen dieses sündigen Verhaltens stellt er sogar seinen eigenen Glauben infrage. Nicht nur die Gefangennahme durch feindliche Irokesen, die sie mit Folter und Kannibalismus bedrohen, werden zur großen Gefahr, sondern auch eine Krankheit in der Jesuitenmission.

    Meine Meinung:
    Diese Geschichte spielt im französischen Kanada im frühen 17. Jahrhunderts. Jesuiten, auch Schwarzröcke von den Wilden genannt, kommen in die Neue Welt, um ihnen das Evangelium zu lehren und ihre zivilisierte Lebensweise nahezubringen. Diese Erzählung basiert teils auf reale Berichte von Jesuiten. Sie zeigen die Schwierigkeiten ihrer Reise mit einer Gruppe Algonkins, ihre Gefangennahme durch verfeindete Irokesen, die einige töten und verletzen. Die Flucht von ihnen mit dem Algonkin Chomina und seiner Tochter Annuka bis zur Ankunft in der fernen Missionsstation, wo viele der Wilden an Fieber gestorben sind. Neben der abenteuerlichen Erzählung ihrer Reise geht es hauptsächlich um kulturellen Konflikte und das gegenseitige Unverständnis zwischen den Geistlichen und denen, die hier als „Wilde“ bezeichnen werden. Die Missionare waren überzeugt, dass ihre Religion, Alphabetisierung und ihre Zivilisation ihnen Überlegenheit gegenüber den Ureinwohnern verschafften, die eher als sündig und rückständig betrachtet wurden. Laforgue der bisher an Privatsphäre und Einsamkeit gewöhnt war, die für die spirituelle Entwicklung des katholischen Zölibats unverzichtbar ist, wird dann in eine Gesellschaft katapultiert, in der es praktisch keine Privatsphäre mehr gibt. Umso entsetzter ist es für ihn zusehen, dass jemand dies alles der Liebe wegen hinwirft und sich den Wilden anschließen möchte. Es kommt sogar zu einer voyeuristischen Beteiligung, als er beim Liebesspiel zusieht und über sich selbst entsetzt ist. Brian Moore verschleiert und beschönigt hier nichts, im Gegenteil für mich war es fast unmöglich, einige Szenen mir bildlich vorzustellen. Dabei scherzen und reden die Wilden meist in einer extrem provokant derben Sprache untereinander, haben ein ausschweifendes Sexualverständnis und selbst das Essen ist nicht gerade kultiviert. Der Autor leistet dabei eine wirklich gute Arbeit, weil er dadurch die Wilden so darstellt, wie sie wahrscheinlich wirklich waren. Gleichzeitig sollte man sie nicht verurteilen, den sie kannten ja nicht anderes. Und selbst Laforgue muss feststellen, das nicht jedes Verständnis der Wilden schlecht ist und er selbst sogar seinen eigenen Glauben hinterfragen muss. Gleichzeitig hatten die Franzosen den Nordamerikanern natürlich eine Menge wunderbare neue Waren zu bieten, die sie nicht kannten und durch die Versuchung dieser Waren haben die Indianer den Schwarzröcken wie Laforgue dann ihr Land und ihre Lebensweise geöffnet. Der Film zu diesem Buch ist übrigens ebenfalls sehenswert. Trotz meiner Vorbehalte gegenüber seiner derben Sprache ist dies eine interessante Geschichte zum Nachdenken über religiöse Traditionen und die Kultur von Naturvölkern, die mich überzeugen konnte und der ich 4 von 5 Sterne gebe.

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  • 5 Sterne

    Kaffeeelse, 29.11.2020

    Als Buch bewertet

    Eine spannende und interessante Zeitreise ist dieses Buch. Eine Begegnung zweier Kulturen in rauer Wildnis, Europa und Amerika kontaktieren sich im frühen 17. Jahrhundert, geschildert in einer der rauen Umgebung durchaus angepassten Sprache, die mich zwar etwas verwundert, aber warum auch nicht. Auch in unserer Welt herrscht manchmal ein rauer Ton, der nicht immer unbedingt ernst zu nehmen ist. Warum also soll das bei den Indianern nicht auch so gewesen sein? Noch dazu, wo sie in einer lebensfeindlichen Umwelt lebten, in der es allzu schnell zu Ende mit dem Leben gehen kann und Humor hier dringend nötig ist. Und dieses Ende/dieser drohende Tod nicht nur durch feindliche Menschen herbeigeführt werden konnte, Witterungsbedingungen und Dürren, die das jagdbare Wild dezimiert haben und schieres Unglück bei der Jagd werden genauso ihre Opfer gefordert haben. Ebenso wie Nachbarn auch Nahrungskonkurrenten waren und das in einer nicht allzu freigebigen Natur. Wie man ja in dem Buch auch unschwer erkennen kann, wenn man etwas weiterdenkt. Definitiv kein rosaroter Ponyhof!

    Das Miteinander der Kulturen ist gut eingefangen, zeigt die Ressentiments untereinander. aber auch ein Annähern. Zeigt zwei vollkommen unterschiedliche Lebenswelten, zeigt ihren gegenseitigen Aufprall, und in unserem heutigen Wissen, unserem heutigen Verständnis der Geschichte ist ja das Resultat für die Indigenen bekannt.

    Was ich mich frage ist, ob der Autor dies in der geschilderten Brutalität des Lebens der Indigenen schon beurteilt, dass heißt, ob er ihre schlussendliche Eroberung durch die Europäer begrüßt. Dies kommt nicht deutlich zum Ausdruck, aber irgendetwas schwimmt für mich hier mit.

    Dieses Buch zeigt das Vorgehen der Europäer, zeigt ihre harte Lebenswirklichkeit, aber man darf auch nicht vergessen, gerufen hat sie von den ursprünglichen Bewohnern keiner. Und diese lebten in den arktischen und subarktischen Gebieten unserer Erde in keinem Schlaraffenland. Das mag abschrecken, dieses Grauen in dieser Welt. aber es mag uns auch klar sein oder werden, in welcher Idylle wir eigentlich leben. Andere Bücher aus dieser Welt sind auch nicht gerade zimperlich, zeigen ein Leben von Menschen, das ich nicht hätte leben wollen, siehe "Zwei alte Frauen" oder "The Revenant". Aber in der vorrömischen Zeit, wird es da in Teilen von Europa anders gewesen sein? Auch da gab es schon Eroberungen und Kriege und Kämpfe um Nahrungsmittel und Tod und Grauen. Erst in der jetzigen Zeit geht es der westlichen Welt besser. Doch auf wessen Kosten? Auch das sollte jedem klar sein, der dieses Buch oder das geschilderte Leben in ihm beurteilt.

    "Schwarzrock" ist ein spannendes und kontrovers zu sehendes Buch, welches mich vollkommen begeistern konnte. Interessant ist auch, dass der Film "Black Robe - Am Fluss der Irokesen" sich recht genau an dem Buch orientiert und wirklich sehr sehenswert ist, ebenso wie das Buch absolut lesenswert ist, da es Einblicke in verschwundene Welten bietet. Ich wünsche "Schwarzrock" viele Leser und finde es wunderbar, dass Diogenes dieses schon 1987 auf Deutsch erschienene Werk 2020 nochmals als Hardcover herausgebracht hat.

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