Skandal und Verschwörungstheorie als Waffen der Aufklärung (PDF)
Die Kampagne der Berlinischen Monatsschrift gegen den Scharlatan Cagliostro 1783-1788
Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für deutsche Literatur), Veranstaltung: Editionspolitik - Zeitschriften der Aufklärung, Sprache: Deutsch, Abstract:...
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Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für deutsche Literatur), Veranstaltung: Editionspolitik - Zeitschriften der Aufklärung, Sprache: Deutsch, Abstract: In den 1780er Jahren machte ein Magier in ganz Europa von sich reden, der unter dem Pseudonym ,Graf Cagliostro' von einem Fürstenhof zum nächsten zog und esoterische Rituale abhielt. Die schillernde Figur beschäftigte zahlreiche Journalisten und Pamphletisten. Obwohl Cagliostro in Preußen kaum Aktivitäten entwickelte, betrieben gerade Berliner Aufklärer einen großen Aufwand in ihren Bemühungen, den Mystiker als Scharlatan zu entlarven. Mit ihren Veröffentlichungen trugen sie jedoch auch nachhaltig zu seiner Bekanntheit und Mystifizierung bei. Insbesondere die Berlinische Monatsschrift (BM) hatte der Esoterik den Krieg erklärt, da ihre Herausgeber überzeugt waren, dass jede ,Schwärmerei' der Gegenaufklärung und der Gegenreformation in die Hände spielte.
Diese Arbeit untersucht die Debattenbeiträge in ihrem historischen Kontext. Nur vor dem Hintergrund der politischen Situation und zeitgenössischer Konflikte innerhalb der Freimaurerei ist das geradezu obsessive Interesse der BM an Cagliostro und ähnlichen Gestalten zu erklären. Die Herausgeber waren überzeugt davon, dass das Projekt der Aufklärung existenziell gefährdet war und - im aus ihrer Sicht schlimmsten Fall - sogar eine Rekatholisierung ganz Europas drohte, wenn ihre Gegner erfolgreich sein würden. Gegen diese zum großen Teil imaginäre Bedrohung, die allerdings durchaus einen realen Kern hatte, setzten sie sich mit den Mitteln der Publizistik zur Wehr. Die Journalisten scheuten nicht davor zurück, Skandalgeschichten und Verleumdungen zu verbreiten. Cagliostro wurde zur Projektionsfläche für düstere Zukunftsängste.
Zuerst geht die Arbeit auf die Esoterik und das Geheimbundwesen im Allgemeinen ein, um dann die konkreten Ereignisse zu beleuchten, die die BM veranlassten, Cagliostro ins Visier zu nehmen. Anhand der Mittel, die sie zu seiner Bekämpfung wählten, wird erkennbar sein, dass die Aufklärer ihrem Hassobjekt näher standen, als ihnen bewusst war.
Diese Arbeit untersucht die Debattenbeiträge in ihrem historischen Kontext. Nur vor dem Hintergrund der politischen Situation und zeitgenössischer Konflikte innerhalb der Freimaurerei ist das geradezu obsessive Interesse der BM an Cagliostro und ähnlichen Gestalten zu erklären. Die Herausgeber waren überzeugt davon, dass das Projekt der Aufklärung existenziell gefährdet war und - im aus ihrer Sicht schlimmsten Fall - sogar eine Rekatholisierung ganz Europas drohte, wenn ihre Gegner erfolgreich sein würden. Gegen diese zum großen Teil imaginäre Bedrohung, die allerdings durchaus einen realen Kern hatte, setzten sie sich mit den Mitteln der Publizistik zur Wehr. Die Journalisten scheuten nicht davor zurück, Skandalgeschichten und Verleumdungen zu verbreiten. Cagliostro wurde zur Projektionsfläche für düstere Zukunftsängste.
Zuerst geht die Arbeit auf die Esoterik und das Geheimbundwesen im Allgemeinen ein, um dann die konkreten Ereignisse zu beleuchten, die die BM veranlassten, Cagliostro ins Visier zu nehmen. Anhand der Mittel, die sie zu seiner Bekämpfung wählten, wird erkennbar sein, dass die Aufklärer ihrem Hassobjekt näher standen, als ihnen bewusst war.
Bibliographische Angaben
- Autor: Christoph Kluge
- 2018, 17 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 366862058X
- ISBN-13: 9783668620582
- Erscheinungsdatum: 24.01.2018
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