Soziologische Gegenwartsdiagnosen I (PDF)
Eine Bestandsaufnahme
In diesem Buch werden 19 verschiedene soziologische Gegenwartsdiagnosen, die alle in den letzten 20 Jahren des 20. Jahrhunderts in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den USA entstanden sind, in ihren zentralen Aussagen jeweils einzeln vorgestellt....
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Produktinformationen zu „Soziologische Gegenwartsdiagnosen I (PDF)“
In diesem Buch werden 19 verschiedene soziologische Gegenwartsdiagnosen, die alle in den letzten 20 Jahren des 20. Jahrhunderts in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den USA entstanden sind, in ihren zentralen Aussagen jeweils einzeln vorgestellt. Deutschland: Ulrich Beck, Richard Münch, Jürgen Habermas, Gerhard Schulze, Peter Gross, Wilhelm Heitmeyer, Niklas Luhmann; Frankreich: Jean Baudrillard, Bruno Latour, Alain Touraine, Pierre Bourdieu; Großbritannien: Anthony Giddens, Zygmunt Bauman, Ralf Dahrendorf; USA: James Coleman, Amitai Etzioni, George Ritzer, Samuel P. Huntington, Richard Sennett.
Lese-Probe zu „Soziologische Gegenwartsdiagnosen I (PDF)“
UWE SCHIMANK Soziologische Gegenwartsdiagnosen Zur Einführung (S. 9)
Zum Thema Ziel dieses Buches ist es, eine Reihe wichtiger soziologischer Gegenwartsdiagnosen, die in den achtziger und neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den Vereinigten Staaten vorgelegt worden sind, je für sich hinsichtlich ihrer zentralen Thesen darzustellen ohne kritische Bewertungen und ohne Vergleiche untereinander.
Dies ist eine notwendige Vorarbeit, um in einem späteren Schritt die verschiedenen Gegenwartsdiagnosen dann untereinander ins Gespräch zu bringen und sie auch vor dem Hintergrund genereller soziologischer Theorieperspektiven auf die moderne Gesellschaft zu beurteilen.
Bevor im nächsten Abschnitt soziologische Gegenwartsdiagnosen als ein besonderes Genre der soziologischen Literatur genauer charakterisiert werden, soll zunächst die Auswahl der hier einbezogenen Analysen etwas näher begründet werden. Jede zeitliche und räumliche Eingrenzung ist immer ein Stück weit arbiträr, und selbst innerhalb des so gesetzten Rahmens ist weder Vollständigkeit noch eine repräsentative Auswahl was immer das hier heißen könnte! angestrebt worden.
Zunächst zum Zeitraum: Als Stichjahr wurde 1980 festgelegt. Gegenwartsdiagnosen, die vor diesem Zeitpunkt veröffentlicht wurden, sind nicht einbezogen worden. Hinter dieser Entscheidung steht zum einen die Absicht, nur solche Gegenwartsdiagnosen zu betrachten, die noch eine hinreichende Aktualität aufweisen.
Es geht um Untersuchungen des Hier-und-heute aus der Sicht der gerade geschehenen Jahrtausendwende. In mancherlei Hinsicht können zwar etliche klassische soziologische Zeitdiagnosen weiterhin Aktualität in dem Sinne beanspruchen, dass ihre Leitmotive sich nicht erledigt haben wovon gerade auch zeugt, dass heutige Gegenwartsdiagnosen dieseLeitmotive explizit oder implizit aufgreifen.
Beispiele wären etwa Max Webers Analyse der bürokratischen
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Herrschaft, die auch in James Colemans Betrachtung der asymmetrischen Gesellschaft anklingt, Emile Durkheims Konzept der Anomie, das sich bei den von Wilhelm Heitmeyer zusammengeführten Analysen zur Integrationsgefährdung heutiger Gesellschaften wiederfindet, oder Georg Simmels Betrachtung der Individualisierung, die unter anderem in Ulrich Becks Konzept der Risikogesellschaft weitergeführt wird.
Trotz thematischer Kontinuitäten ist allerdings klar, dass Webers, Durkheims und Simmels Deutungen in vielerlei Hinsichten nicht länger auf dem heutigen Stand sind. Sie können es einfach nicht sein, weil sich die moderne Gesellschaft seit dem Anfang des 20. Jahrhunderts nachhaltig gewandelt hat.
In weniger starkem Maße, aber doch unübersehbar, gilt diese zwangsläufige Inaktualität auch für soziologische Zeitdiagnosen aus den sechziger oder siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts etwa für Anton Zijdervelds (1970) Portrait der abstrakten Gesellschaft oder Jürgen Habermas (1973) Analyse der Legitimationsprobleme im Spätkapitalismus. Diese Betrachtungen sind, wie auch die der Klassiker, nach wie vor mit großem Gewinn zu lesen.
Doch man stößt an zahlreichen Punkten darauf, dass bestimmte, mittlerweile wichtig gewordene Phänomene noch gar nicht oder nur am Rande erwähnt werden so etwa die ökologische Selbstgefährdung der modernen Gesellschaft in Habermas gerade erwähnter Analyse (Habermas 1973: 61-63). Umgekehrt stellt sich mit dem zeitlichen Abstand von fünfzehn bis zwanzig Jahren heraus, dass Phänomene, die in den Zeitdiagnosen von gestern stark in den Vordergrund gerückt worden waren, doch nicht die ihnen damals zugesprochene Bedeutung erlangt haben oder sogar fast völlig in der Versenkung verschwunden sind.
Die Haltbarkeitsdauer soziologischer Gegenwartsdiagnosen kann also durchaus begrenzt sein.3 Sie bleiben aber oft zumindest partiell weiterhin aktuell, weil einige ihrer Leitmotive von späteren Gegenwartsdiagnosen weitergetragen werden, was allerdings starke Umakzentuierungen nicht ausschließt.
Trotz thematischer Kontinuitäten ist allerdings klar, dass Webers, Durkheims und Simmels Deutungen in vielerlei Hinsichten nicht länger auf dem heutigen Stand sind. Sie können es einfach nicht sein, weil sich die moderne Gesellschaft seit dem Anfang des 20. Jahrhunderts nachhaltig gewandelt hat.
In weniger starkem Maße, aber doch unübersehbar, gilt diese zwangsläufige Inaktualität auch für soziologische Zeitdiagnosen aus den sechziger oder siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts etwa für Anton Zijdervelds (1970) Portrait der abstrakten Gesellschaft oder Jürgen Habermas (1973) Analyse der Legitimationsprobleme im Spätkapitalismus. Diese Betrachtungen sind, wie auch die der Klassiker, nach wie vor mit großem Gewinn zu lesen.
Doch man stößt an zahlreichen Punkten darauf, dass bestimmte, mittlerweile wichtig gewordene Phänomene noch gar nicht oder nur am Rande erwähnt werden so etwa die ökologische Selbstgefährdung der modernen Gesellschaft in Habermas gerade erwähnter Analyse (Habermas 1973: 61-63). Umgekehrt stellt sich mit dem zeitlichen Abstand von fünfzehn bis zwanzig Jahren heraus, dass Phänomene, die in den Zeitdiagnosen von gestern stark in den Vordergrund gerückt worden waren, doch nicht die ihnen damals zugesprochene Bedeutung erlangt haben oder sogar fast völlig in der Versenkung verschwunden sind.
Die Haltbarkeitsdauer soziologischer Gegenwartsdiagnosen kann also durchaus begrenzt sein.3 Sie bleiben aber oft zumindest partiell weiterhin aktuell, weil einige ihrer Leitmotive von späteren Gegenwartsdiagnosen weitergetragen werden, was allerdings starke Umakzentuierungen nicht ausschließt.
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Autoren-Porträt
Dr. Ute Volkmann arbeitet im Lehrgebiet Soziologie II/ Handeln und Strukturen an der FernUniversität in Hagen.Dr. Uwe Schimank ist Professor am Institut für Soziologie der Universität Bremen.
Bibliographische Angaben
- 2008, 2. Aufl. 2007, 329 Seiten, Deutsch
- Herausgegeben: Uwe Schimank, Ute Volkmann
- Verlag: VS Verlag für Sozialw.
- ISBN-10: 3531907360
- ISBN-13: 9783531907369
- Erscheinungsdatum: 09.05.2008
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