Spielend leben / Ignatianische Impulse Bd.34 (PDF)
Wer spielt, lebt. Wer spielt, rührt an das Göttliche. Spielend zu leben und spielend leicht das Leben zu meistern, das wünschen sich viele. Spiritualität und Spiel gehören zusammen, denn der spielende Mensch ist spirituell; ebenso spielt der spirituelle...
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Produktinformationen zu „Spielend leben / Ignatianische Impulse Bd.34 (PDF)“
Wer spielt, lebt. Wer spielt, rührt an das Göttliche. Spielend zu leben und spielend leicht das Leben zu meistern, das wünschen sich viele. Spiritualität und Spiel gehören zusammen, denn der spielende Mensch ist spirituell; ebenso spielt der spirituelle Mensch. Wie kann das gelingen? Anregungen zu einer Spielkultur aus ignatianischem Geist.
Lese-Probe zu „Spielend leben / Ignatianische Impulse Bd.34 (PDF)“
1. Was ist das: Spiel? (S. 7) Wer spielt? Kinder spielen mit Puppen, manchmal stundenlang, oft hingebungsvoll, mit eigenen Regeln, unter Lachen und Weinen. Junge Hunde spielen, man weiß nicht wie, sie tollen herum, offensichtlich zum reinen Vergnügen.
Die junge Geigerin spielt Bach, selbstvergessen, genau nach den Noten und doch frei, dem Klang hingegeben, vielleicht verbissen, doch besser heiter und gelöst. Der Computerfreak starrt auf den Bildschirm, fasziniert, leidenschaftlich, spielend vergisst er die Welt und schafft sich zugleich eine neue.
Tänzerinnen wirbeln über die Bühne, im scheinbar freien Spiel ätherischer Körper, leicht und schwebend und doch auch mit der heimlichen Trauer des baldigen Vergehens? Die Radachse hat Spiel, laut klappert sie und schädigt zudem das Lager zum Verdruss des Fahrers.
Wellen und Fahnen, Blätter und Möwen spielen rauschend im Wind. Arme Menschen so meine Erfahrung aus Lateinamerika spielen mehr als reiche, denn sie haben Zeit und Muße und müssen am Wochenende nicht aufs Landhaus fahren und dort Unkraut jäten.
In olympischen Spielen kämpfen die Sportler verbissen um Punkte und Plätze. Priester und Ministranten führen bei festlichen Anlässen ein erhabenes liturgisches Spiel auf den einen geht es zu Herzen, andere befremdet es.
In der stillen Kammer, ganz in der Phantasie, in oft stundenlangen Tag- oder Nachtträumen spielen wir unsere Leidenschaften durch und unsere Hoffnungen, wir disputieren mit unseren Freunden und intrigieren gegen unsere Feinde, wir trauern um die verpassten Gelegenheiten und beweinen die unerfüll- ten Sehnsüchte.
Verliebte spielen die Spiele der Liebe, uralt und tausendfach besungen, scheinbar sinn- und offensichtlich zwecklos, auf andere lächerlich wirkend, manchen als verboten geltend und doch für sie die Fülle des Daseins.
An Politiker- und Bischofshöfen betreiben Hofschranzen Machtspiele, nach jahrhundertealten, oft unbewussten Ritualen. Die
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Werbedesignerin spielt mit Farben und Formen, um zu gefallen und um zu verführen.
Mozarts Oper Le Nozze di Figaro spielt im leidenschaftlichen und dennoch präzisen Zusammenwirken der Künstler mit den Affekten der Zuschauer, peitscht sie auf, ist grandioses Welttheater, sie stellt Urmenschliches dar, abgründige Wahrheit und lauterste Freude, und sie reinigt die Seelen derer, die mitgehen.
Was ist das Spiel, und was hat es mit gelebter Spiritualität zu tun? Wie können wir vor Gott unser Leben spielend leben, ernst und verantwortlich, dennoch gelassen, ja heiter? Wie helfen uns ignatianische geistliche Formen, insbesondere die Exerzitien, zu einem spielend erfüllten Leben?
Wie steht der spielende Mensch1 zu seinem letzten Lebensziel, wie steht er vor dem Ewigen? Um diese und ähnliche Fragen geht es in diesem Buch. Wenn es ein wenig hilft, das Leben spielend leicht und vor Gott erfüllt zu leben, hat es seine Absicht erreicht.
Kennzeichen des Spiels
Über das Spiel wurde viel nachgedacht: von Philosophen und Kulturanthropologen, von Theologen, Psychologen und Pädagogen, kaum übrigens von Frauen, wenig von spirituell Fragenden. Es gibt keinen allgemein gültigen Begriff, was das Spiel sei. Sprachge- schichtlich kommt »Spiel« von althochdt.
»spil«, was ursprünglich wohl »Tanzbewegung« bedeutet. Jede Wissenschaft würde das Spiel anders definieren. Ich möchte zunächst einige Kennzeichen und Bedingungen des gelungenen Spiels darstellen, das misslungene und das missbrauchte Spiel spreche ich im nächsten Kapitel an.
Mozarts Oper Le Nozze di Figaro spielt im leidenschaftlichen und dennoch präzisen Zusammenwirken der Künstler mit den Affekten der Zuschauer, peitscht sie auf, ist grandioses Welttheater, sie stellt Urmenschliches dar, abgründige Wahrheit und lauterste Freude, und sie reinigt die Seelen derer, die mitgehen.
Was ist das Spiel, und was hat es mit gelebter Spiritualität zu tun? Wie können wir vor Gott unser Leben spielend leben, ernst und verantwortlich, dennoch gelassen, ja heiter? Wie helfen uns ignatianische geistliche Formen, insbesondere die Exerzitien, zu einem spielend erfüllten Leben?
Wie steht der spielende Mensch1 zu seinem letzten Lebensziel, wie steht er vor dem Ewigen? Um diese und ähnliche Fragen geht es in diesem Buch. Wenn es ein wenig hilft, das Leben spielend leicht und vor Gott erfüllt zu leben, hat es seine Absicht erreicht.
Kennzeichen des Spiels
Über das Spiel wurde viel nachgedacht: von Philosophen und Kulturanthropologen, von Theologen, Psychologen und Pädagogen, kaum übrigens von Frauen, wenig von spirituell Fragenden. Es gibt keinen allgemein gültigen Begriff, was das Spiel sei. Sprachge- schichtlich kommt »Spiel« von althochdt.
»spil«, was ursprünglich wohl »Tanzbewegung« bedeutet. Jede Wissenschaft würde das Spiel anders definieren. Ich möchte zunächst einige Kennzeichen und Bedingungen des gelungenen Spiels darstellen, das misslungene und das missbrauchte Spiel spreche ich im nächsten Kapitel an.
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Autoren-Porträt von Stefan Kiechle
Stefan Kiechle SJ, geb. 1960, Dr. theol., Provinzial der Deutschen Provinz der Jesuiten.
Bibliographische Angaben
- Autor: Stefan Kiechle
- 2008, 1., Aufl, 80 Seiten, Deutsch
- Verlag: Echter Verlag GmbH
- ISBN-10: 3429032032
- ISBN-13: 9783429032036
- Erscheinungsdatum: 01.12.2008
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