Südwärts (PDF)
eine Reise durch zwei Jahrtausende
Aus ihrer Heimat im Norden Europas ziehen sie weg, weil das vermeintlich schöne Leben unter der Sonne des Südens sie lockt, doch der Weg bringt herbe Rückschläge. Sie werden verstrickt in zähe Kämpfe mit den Römern, und es ist schwer, geeignetes Land zu...
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Produktinformationen zu „Südwärts (PDF)“
Aus ihrer Heimat im Norden Europas ziehen sie weg, weil das vermeintlich schöne Leben unter der Sonne des Südens sie lockt, doch der Weg bringt herbe Rückschläge. Sie werden verstrickt in zähe Kämpfe mit den Römern, und es ist schwer, geeignetes Land zu finden. Oft scheinen sie einen idealen Platz gefunden zu haben, doch dann treiben sie widrige Umstände erneut weiter. Sie durchleben die Höhen und Tiefen des Mittelalters und der Neuzeit, aus ihnen werden die Weinbergers und die Neumanns. Aus freien Bauern werden sie zu abhängigen. Sie gründen eine Schneiderdynastie, werden Knechte, bis sie schließlich das Stadtleben lockt und sie am Ende des 20. Jahrhundert zu bescheidenem Wohlstand gelangen. In 52 Kurzgeschichten und Erzählungen wird die Geschichte einer Sippe erzählt, von der Zeit vor Christi Geburt bis heute. Eine packende Zeitreise durch die Geschichte Europas, die Einsicht in das Leben der verschiedenen Epochen gibt.
Lese-Probe zu „Südwärts (PDF)“
Späte Reue (S. 53-54)Der Winter war vorüber, die Natur blühte auf, Frühlingsgefühle machten sich breit, das Vieh wurde wieder auf die Weiden getrieben. In den Lichtungen am Rande des Waldes war das Gras schon besonders hoch, dorthin sollte der Knecht Randolf die Kühe treiben. Irmgard hatte ihn dazu beauftragt, denn Siegfried, ihr Mann, hatte keine Zeit dazu. Der hockte vor dem Haus und arbeitete eifrig an einem Stück Holz, das einmal eine Schüssel werden sollte.
Während Siegfried an dem Holz schnitzte, blickte er kurz auf und sah in der Ferne Berta, wie sie mit zwei großen Eimern langsam zum Bach schlenderte. »Arbeite du hier weiter«, sagte er kurz entschlossen zum Knecht Randolf. »Ich werde die Kühe hinüber treiben.« So schnell er konnte, trieb Siegfried die Kühe an, schon bald hatte er Berta eingeholt. »Holst du Wasser?«, fragte er sie. »Ja, für den Garten, das Gemüse ist durstig.« Als sie bei den Lichtungen mit dem hohen Gras waren, sagte Siegfried: »Bleib doch noch ein wenig.« Berta blieb. Beide setzten sich in die Wiese, ließen sich die Sonne ins Gesicht scheinen, genossen schweigend die angenehme Stille. Nach einer Weile meinte Siegfried: »So schön wie dieses Jahr war das Wetter schon lange nicht mehr.«
»Ja«, erwiderte Berta. »Wenn die Sonne so schön scheint, fühle ich jedes Mal ein Glücksgefühl in mir aufsteigen. Alles erscheint dann auf einmal so leicht.« »Mir geht es genauso«, sagte Siegfried. Er rückte näher zu Berta, ihre Arme berührten sich, er spürte ihren Atem. Berta hatte nichts dagegen, im Gegenteil, sie beugte ihren Oberkörper zu ihm, sodass sich ihre Gesichter ganz nahe waren. Beide sahen sich tief in die Augen, sagten kein Wort, doch sie wussten: Was sie jetzt fühlten,
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dürfte eigentlich nicht sein. Lange blieben sie so noch in der Wiese, das hohe Gras verdeckte ihr Treiben.
Als er wieder nach Hause ging, fragte sich Siegfried: »Warum habe ich eigentlich nicht Berta geheiratet?« Er kannte die Antwort, die Familien von Berta und ihm waren seit jeher zerstritten. Besonders Siegmund, sein Vater, und Berthold, der Vater von Berta, hatten einander nie gemocht, sie waren sich aus dem Weg gegangen, wann immer sie konnten. »Der Vater von Berthold ist schuld daran, dass mein Vater in den Krieg gezogen und dort gefallen ist. Seither ist es mit unserer Familie bergab gegangen«, schimpfte Siegmund oft und fügte dann meist schadenfroh hinzu: »Aber der Familie von Berthold ist es auch nicht viel besser gegangen.
Sein Vater war zwar noch sehr angesehen, aber Berthold hat alles wieder verbockt, vor dem hat keiner mehr Achtung.« So wie Siegmund über Berthold schimpfte, so ließ Berthold kein gutes Haar an Siegmund. Eine Heirat zwischen ihren Kindern war hier von vornherein ausgeschlossen gewesen. So hatte Siegfried Irmgard geheiratet und Berta Eckbert, keiner hatte sich etwas gedacht dabei, solange nicht, bis Siegfried und Berta ihr Herz füreinander entdeckt hatten.
Zu Hause beim Abendessen sagte Irmgard zu Siegfried: »Jetzt, wenn es warm wird, werden wir wieder besseres Essen haben, Gemüse und Beeren. Das wird Siegbert besonders schmecken.« Siegfried nickte und blickte zu seinem Sohn Siegbert, der im Haus auf und ab lief. Seit er laufen konnte, hielt ihn nichts mehr auf einem Fleck, mit seiner emsigen Art war er seinem Vater ans Herz gewachsen. Als er seinen Sohn so eifrig herumlaufen sah, drückte Siegfried das schlechte Gewissen, er fühlte sich nicht gut, wenn er an die heimlichen Treffen mit Berta dachte. Trotzdem suchte er weiterhin ihre Nähe.
Als er wieder nach Hause ging, fragte sich Siegfried: »Warum habe ich eigentlich nicht Berta geheiratet?« Er kannte die Antwort, die Familien von Berta und ihm waren seit jeher zerstritten. Besonders Siegmund, sein Vater, und Berthold, der Vater von Berta, hatten einander nie gemocht, sie waren sich aus dem Weg gegangen, wann immer sie konnten. »Der Vater von Berthold ist schuld daran, dass mein Vater in den Krieg gezogen und dort gefallen ist. Seither ist es mit unserer Familie bergab gegangen«, schimpfte Siegmund oft und fügte dann meist schadenfroh hinzu: »Aber der Familie von Berthold ist es auch nicht viel besser gegangen.
Sein Vater war zwar noch sehr angesehen, aber Berthold hat alles wieder verbockt, vor dem hat keiner mehr Achtung.« So wie Siegmund über Berthold schimpfte, so ließ Berthold kein gutes Haar an Siegmund. Eine Heirat zwischen ihren Kindern war hier von vornherein ausgeschlossen gewesen. So hatte Siegfried Irmgard geheiratet und Berta Eckbert, keiner hatte sich etwas gedacht dabei, solange nicht, bis Siegfried und Berta ihr Herz füreinander entdeckt hatten.
Zu Hause beim Abendessen sagte Irmgard zu Siegfried: »Jetzt, wenn es warm wird, werden wir wieder besseres Essen haben, Gemüse und Beeren. Das wird Siegbert besonders schmecken.« Siegfried nickte und blickte zu seinem Sohn Siegbert, der im Haus auf und ab lief. Seit er laufen konnte, hielt ihn nichts mehr auf einem Fleck, mit seiner emsigen Art war er seinem Vater ans Herz gewachsen. Als er seinen Sohn so eifrig herumlaufen sah, drückte Siegfried das schlechte Gewissen, er fühlte sich nicht gut, wenn er an die heimlichen Treffen mit Berta dachte. Trotzdem suchte er weiterhin ihre Nähe.
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Bibliographische Angaben
- Autor: Gerhard Maier
- 2010, 1. Auflage, 262 Seiten, Deutsch
- Verlag: Gerhard Maier
- ISBN-10: 3868702342
- ISBN-13: 9783868702347
- Erscheinungsdatum: 01.01.2010
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