Tiergestützte Therapie bei Demenz / Pflegebibliothek (PDF)
Die gesundheitsförderliche Wirkung von Tieren auf demenziell erkrankte Menschen
In den letzten Jahren hat man erkannt, wie wichtig Tiere gerade für demenzkranke Menschen sind. Was Menschen nicht gelingt, schaffen Tiere in Sekundenschnelle: Sie bringen Menschen zum Lachen, geben neuen Lebensmut, regen längst verloren geglaubte...
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Produktinformationen zu „Tiergestützte Therapie bei Demenz / Pflegebibliothek (PDF)“
In den letzten Jahren hat man erkannt, wie wichtig Tiere gerade für demenzkranke Menschen sind. Was Menschen nicht gelingt, schaffen Tiere in Sekundenschnelle: Sie bringen Menschen zum Lachen, geben neuen Lebensmut, regen längst verloren geglaubte Fähigkeiten an. In diesem Buch tragen die Autoren zum ersten Mal Informationen über den Einsatz von Tieren in Altenpflege-Einrichtungen zusammen. Sie beschreiben die Wirkung auf Demenzkranke und die Chancen für die Pflege. Der Kontakt mit Tieren wirkt sich positiv auf die Gesundheit und die Lebensqualität aus. In der Dementenbetreuung hat er sich als ein sinnvolles und leicht umzusetzendes Element erwiesen. Tiere können die bisweilen "verschlossenen Zugangstüren" zu den Betroffenen öffnen.
Lese-Probe zu „Tiergestützte Therapie bei Demenz / Pflegebibliothek (PDF)“
3 Tiergestützte Therapie: Erklärungsmodelle und Bedeutung (S. 33-34)Die hilfreiche Beziehung zwischen Mensch und Tier gründet auf ihrem Zusammenleben und den daraus gewonnenen Erfahrungen, die sich über viele Jahrtausende angesammelt haben. Tiere sind seit jeher dem Menschen Freund und Gefährte. Zwischen Tier und Mensch hat sich eine enge emotionale Bindung entwickelt. »Die Beziehung des Menschen zum Tier war zu allen Zeiten eine Anregung seiner eigenen Entwicklung. So hat der Mensch das Tier mal vergöttert, mal geächtet, immer scheint das Tier dem Menschen ein Dialogpartner gewesen zu sein und seine Fantasie stark beeinflusst zu haben« (Otterstedt 2003a:15).
Erkenntnisse aus der Psychologie belegen, dass sichere und stabile Bindungen auf Vertrauen, Achtung und Zuneigung beruhen und wichtig für die menschliche Psyche und Gesundheit sind. Sie bilden die Basis für die Entwicklung von Gefühlen, von sozialen Kompetenzen und ermöglichen so ein erfülltes Leben (vgl. Olbrich 2002). Das Streicheln und Berühren eines Tieres, Gespräche und sogar einfaches Beobachten vermitteln dem Menschen ein Gefühl von Sicherheit, Kameradschaft, Intimität, Beständigkeit und wirken positiv auf sein Wohlbefinden und Gesundheit (vgl. Bergler 2000).
Die beobachteten gesundheitsförderlichen Effekte der Mensch-Tier-Beziehung haben sich in den letzten Jahrzehnten unter dem Überbegriff der »tiergestützten Therapie/ tiergestützte Aktivitäten« zu einem interdisziplinären Forschungsfeld entwickelt. Tiere wirken dabei nicht wie Tabletten oder Tropfen, die eingenommen werden, um spezifische Störungen zu korrigieren, vielmehr sind sie Bindungspartner, deren therapeutische Wirkung sich in komplexen Beziehungsprozessen entfaltet. Verhaltensforscher, Psychologen und Soziologen stimmen darin überein, dass die heilsame Wirkung von
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Tieren vor allem über die Psyche erfolgt.
Nach einem kurzen historischen Abriss und den Definitionen zu tiergestützter Therapie/ tiergestützten Aktivitäten werden unterschiedliche theoretische Erklärungsansätze für die besondere Beziehung zwischen Mensch und Tier und deren positive Effekte vorgestellt. Anschließend werden diese, ausgehend vom Wirkungsgefüge der Mensch- Tier-Beziehung, im häuslichen, institutionellen und therapeutischen Kontext betrachtet. Im weiteren Verlauf folgen Erläuterungen zur gesundheitsförderlichen Wirkung von Tieren. Gegenstand der weiteren Betrachtung ist die Relevanz, die sich daraus für demenziell erkrankte Menschen ergibt.
Die Annahme, dass Tiere die Möglichkeit bieten, über die Ansprache menschlicher Sinne Kontaktprozesse zu initiieren, die sich wiederum positiv auf den gesundheitlichen, kognitiven, sozialen und emotionalen Status demenziell erkrankter Menschen auswirken, spielt dabei eine entscheidende Rolle. Die sich dadurch eröffnende Chance für Pflegende, über Tiere intensiver mit Betroffenen in Interaktion treten zu können, wird in einem späteren Kapitel26 ausführlich dargestellt.
3.1 Entwicklung und Definition
Menschen sind seit Anbeginn ihrer Existenz von Tieren umgeben. Eine erwünschte Anwesenheit von Tieren im menschlichen Umfeld beruht einerseits auf dem ökonomischen, materiellen Nutzen, beispielsweise zur Nahrungsmittelgewinnung, andererseits besitzen Tiere für den Menschen eine hohe symbolische und emotionale Bedeutung (vgl. Klare 2001). Bereits als Jäger und Sammler in der Altsteinzeit entdeckte der Mensch den Nutzen sozialer Beziehungen zu Tieren. Mit Beginn der Domestikation von Tieren entstand eine neue, unmittelbarere Art der Mensch-Tier-Beziehung, die Einfluss auf die menschliche Entwicklung und Alltagsstrukturen ausübte.
Der Mensch übernahm die Verantwortung, den Schutz und die Versorgung von bestimmten Tieren und machte sie somit von sich abhängig. Der Umstand, über gesicherte Nahrungsmittelressourcen zu verfügen, befreite den Menschen vom Zwang einer gefährlichen Jagd, die wiederum durch den Einsatz von Tieren erleichtert wurde (vgl. Otterstedt 2003a). Dies gab dem Menschen die Möglichkeit zur Weiterentwicklung eigener und artenübergreifender sozialer Beziehungen und Kommunikationsstrukturen. »Tiere werden durch den Menschen und Menschen werden durch Tiere in ihrem Verhalten mitgeprägt und auch verändert« (Bergler 1994:57).
Nach einem kurzen historischen Abriss und den Definitionen zu tiergestützter Therapie/ tiergestützten Aktivitäten werden unterschiedliche theoretische Erklärungsansätze für die besondere Beziehung zwischen Mensch und Tier und deren positive Effekte vorgestellt. Anschließend werden diese, ausgehend vom Wirkungsgefüge der Mensch- Tier-Beziehung, im häuslichen, institutionellen und therapeutischen Kontext betrachtet. Im weiteren Verlauf folgen Erläuterungen zur gesundheitsförderlichen Wirkung von Tieren. Gegenstand der weiteren Betrachtung ist die Relevanz, die sich daraus für demenziell erkrankte Menschen ergibt.
Die Annahme, dass Tiere die Möglichkeit bieten, über die Ansprache menschlicher Sinne Kontaktprozesse zu initiieren, die sich wiederum positiv auf den gesundheitlichen, kognitiven, sozialen und emotionalen Status demenziell erkrankter Menschen auswirken, spielt dabei eine entscheidende Rolle. Die sich dadurch eröffnende Chance für Pflegende, über Tiere intensiver mit Betroffenen in Interaktion treten zu können, wird in einem späteren Kapitel26 ausführlich dargestellt.
3.1 Entwicklung und Definition
Menschen sind seit Anbeginn ihrer Existenz von Tieren umgeben. Eine erwünschte Anwesenheit von Tieren im menschlichen Umfeld beruht einerseits auf dem ökonomischen, materiellen Nutzen, beispielsweise zur Nahrungsmittelgewinnung, andererseits besitzen Tiere für den Menschen eine hohe symbolische und emotionale Bedeutung (vgl. Klare 2001). Bereits als Jäger und Sammler in der Altsteinzeit entdeckte der Mensch den Nutzen sozialer Beziehungen zu Tieren. Mit Beginn der Domestikation von Tieren entstand eine neue, unmittelbarere Art der Mensch-Tier-Beziehung, die Einfluss auf die menschliche Entwicklung und Alltagsstrukturen ausübte.
Der Mensch übernahm die Verantwortung, den Schutz und die Versorgung von bestimmten Tieren und machte sie somit von sich abhängig. Der Umstand, über gesicherte Nahrungsmittelressourcen zu verfügen, befreite den Menschen vom Zwang einer gefährlichen Jagd, die wiederum durch den Einsatz von Tieren erleichtert wurde (vgl. Otterstedt 2003a). Dies gab dem Menschen die Möglichkeit zur Weiterentwicklung eigener und artenübergreifender sozialer Beziehungen und Kommunikationsstrukturen. »Tiere werden durch den Menschen und Menschen werden durch Tiere in ihrem Verhalten mitgeprägt und auch verändert« (Bergler 1994:57).
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Bibliographische Angaben
- Autoren: Eileen Hegedusch , Lars Hegedusch
- 2010, 136 Seiten, Deutsch
- Verlag: Schlütersche Verlag
- ISBN-10: 3842680821
- ISBN-13: 9783842680821
- Erscheinungsdatum: 06.12.2010
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