Über das relativ Spezielle der Speziellen Relativität (ePub)

Die Spezielle Relativitätstheorie und das berühmte Zwillingsparadoxon gibt es seit mehr als einhundert Jahren. Jeder hat schon von der Theorie und wohl auch von den unterschiedlich schnell alternden Zwillingen gehört, viele haben darüber dieses oder jenes gelesen, mancher wird sich vielleicht sogar sicher sein, sie verstanden zu haben. Nahezu alle halten sie für eine bedeutende Theorie, die meisten werden sie wohl auch für richtig halten?
Muss denn, so wird sich mancher Leser fragen, den gefühlt 5 Millionen Veröffentlichungen zu diesem Thema jetzt noch eine hinzugefügt werden?
Aber mal ehrlich: Halten Sie die Theorie für richtig, weil sie sich Ihnen in ihrer Logik erschließt und daher in ihren Aussagen nachvollziehbar ist, oder halten Sie sie für richtig, weil doch gesagt wird, dass sie richtig sei, und weil doch alle, vor allem die Experten, sie für richtig halten, und weil es doch üblich ist, der Allgemeinheit und den Experten zu glauben?
Kritik an der Theorie oder ihren Interpretationen bekommt der Leser nur höchst selten geboten. Die Kritiker stehen in aller Regel ja auch recht hilflos vor dem gut ausgebauten und vorgeschobenen Verteidigungsbollwerk der Physiker, gelangen nicht einmal auf Schussweite an die Festung heran, verbluten kraftlos am ersten Stacheldraht der Unantastbarkeit, der da weit vor den gefährlichen Schwachstellen der Verteidiger gespannt ist.
Und sollte sich doch mal ein Kritiker mit heimtückischen Argumenten zu nahe heranschleichen, ziehen die Relativisten die Zugbrücke der Ignoranz hoch und räkeln sich in der Sicherheit ihrer gefühlten intellektuellen Überlegenheit hinter den dicken Mauern selbst erklärter und einsamer Fachkompetenz.
D. G. Berlin lässt sich davon zwar beeindrucken, aber nicht abschrecken. Systematisch, ohne Aufgeregtheiten, wenn auch gelegentlich mit leichtem Anflug von Sarkasmus, beschäftigt er sich mit dem Zwillingsparadoxon, seiner Entstehung, dem wechselvollen Verlauf der Interpretationen, mit denen die Physiker sich mühten, es auch dem mitunter kräftig geschmähten gesunden Menschenverstand verständlich zu machen, und dem offensichtlich noch immer unentschiedenen Stand.
Der Autor erläutert, hinterfragt, kritisiert auch, aber ringt vor allem um Verstehen. Das ist aufschlussreich und spannend; getreu seinem Credo: Wir sollten nicht glauben müssen, sondern dürfen verstehen wollen.
Darum geht es in Über das relativ Spezielle der Speziellen Relativität. Es ist Teil I eines Textes über Relativität und Zwillingsparadoxon.
In einem zweiten E-Book zumThema erfährt das dann eine Fortsetzung.