Über die Verachtung der Pädagogik: Überlegungen im Anschluss an Peter Sloterdijk (ePub)
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Pädagogik - Allgemein, Note: 1,0, Ruhr-Universität Bochum (Institut für Erziehungswissenschaft), Veranstaltung: Über die Verachtung der Pädagogik, Sprache: Deutsch, Abstract: Den Ausgangspunkt dieser Arbeit...
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Produktinformationen zu „Über die Verachtung der Pädagogik: Überlegungen im Anschluss an Peter Sloterdijk (ePub)“
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Pädagogik - Allgemein, Note: 1,0, Ruhr-Universität Bochum (Institut für Erziehungswissenschaft), Veranstaltung: Über die Verachtung der Pädagogik, Sprache: Deutsch, Abstract: Den Ausgangspunkt dieser Arbeit bildet der von Norbert Ricken in seinem Aufsatz
,Über die Verachtung der Pädagogik. Eine Einführung' (2007) diagnostizierte Umstand,
wonach
"trotz aller Beschwörungen und ,Hochglanz'-Beteuerungen, dass Bildung - und mit ihr die Pädagogik
insgesamt - gesellschaftlich nicht nur unverzichtbar, sondern überhaupt wichtiger
denn je sei, [...] sich doch in der Öffentlichkeit hartnäckig eine weithin negative Einschätzung
eben dieser Pädagogik [hält]" (Ricken 2007: 15).
Ricken gibt in seinem Aufsatz bereits einige wertvolle Hinweise, welche Motive für
eben diese Verachtung der Pädagogik als ursächlich anzusehen sind. Ich möchte im
Folgenden auf zwei dieser Hinweise näher eingehen, um daran Überlegungen des
Philosophen, Kulturwissenschaftlers und Essayisten Peter Sloterdijk anzuschließen.
Insbesondere werde ich mich dabei auf die Verachtung, die dem pädagogischen Beruf
des Lehrers entgegengebracht wird, konzentrieren. Aus Sloterdijks Sicht ist dem
Lehrerberuf als einer ,strukturellen Überforderungsfalle' nur durch eine entsprechende
Kritik zu helfen: "Die Analyse von berufsspezifischen Kränkungen und Erfahrungen
des Scheiterns ist so nötig wie die Analyse des Ressentiments gegen den
Beruf. Das wäre Aufklärung der wertvollsten Art." (Sloterdijk 2001: 43) An einer
solchen Form von Aufklärung möchte diese Arbeit mithelfen.
Zu diesem Zweck werde ich zunächst dem Hinweis Rickens auf den von Theodor W.
Adorno in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts gehaltenen Vortrag ,Tabus
über dem Lehrberuf' folgen. In dieser Rede spricht Adorno u. a. vom Lehrer als
,Krüppel', dem "ein gewisses Aroma des gesellschaftlich nicht ganz Vollgenommenen"
(Adorno 1993: 71) anhafte. Diese Vorstellung Adornos vom Lehrer als seelischem
Krüppel erweist sich als anschlussfähig für Sloterdijks Überlegungen in dessen
aktuellem Buch ,Du musst dein Leben ändern. Über Anthropotechnik' (2009),
wonach das ,Krüppeltum' nicht nur den modus vivendi des Lehrers, sondern ausnahmslos
aller Menschen bestimme. Wie ich versuchen werde zu zeigen, liegt bereits
in der bloßen Akzeptanz dieser These eine Möglichkeit zur Emanzipation von der
von vielen Lehrern empfundenen Hilflosigkeit sowie einer gewissen selbstbemitleidenden
Haltung, welche von der Öffentlichkeit als Anlass für Verachtung gegenüber
dem Beruf des Lehrers genommen wird. [...]
,Über die Verachtung der Pädagogik. Eine Einführung' (2007) diagnostizierte Umstand,
wonach
"trotz aller Beschwörungen und ,Hochglanz'-Beteuerungen, dass Bildung - und mit ihr die Pädagogik
insgesamt - gesellschaftlich nicht nur unverzichtbar, sondern überhaupt wichtiger
denn je sei, [...] sich doch in der Öffentlichkeit hartnäckig eine weithin negative Einschätzung
eben dieser Pädagogik [hält]" (Ricken 2007: 15).
Ricken gibt in seinem Aufsatz bereits einige wertvolle Hinweise, welche Motive für
eben diese Verachtung der Pädagogik als ursächlich anzusehen sind. Ich möchte im
Folgenden auf zwei dieser Hinweise näher eingehen, um daran Überlegungen des
Philosophen, Kulturwissenschaftlers und Essayisten Peter Sloterdijk anzuschließen.
Insbesondere werde ich mich dabei auf die Verachtung, die dem pädagogischen Beruf
des Lehrers entgegengebracht wird, konzentrieren. Aus Sloterdijks Sicht ist dem
Lehrerberuf als einer ,strukturellen Überforderungsfalle' nur durch eine entsprechende
Kritik zu helfen: "Die Analyse von berufsspezifischen Kränkungen und Erfahrungen
des Scheiterns ist so nötig wie die Analyse des Ressentiments gegen den
Beruf. Das wäre Aufklärung der wertvollsten Art." (Sloterdijk 2001: 43) An einer
solchen Form von Aufklärung möchte diese Arbeit mithelfen.
Zu diesem Zweck werde ich zunächst dem Hinweis Rickens auf den von Theodor W.
Adorno in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts gehaltenen Vortrag ,Tabus
über dem Lehrberuf' folgen. In dieser Rede spricht Adorno u. a. vom Lehrer als
,Krüppel', dem "ein gewisses Aroma des gesellschaftlich nicht ganz Vollgenommenen"
(Adorno 1993: 71) anhafte. Diese Vorstellung Adornos vom Lehrer als seelischem
Krüppel erweist sich als anschlussfähig für Sloterdijks Überlegungen in dessen
aktuellem Buch ,Du musst dein Leben ändern. Über Anthropotechnik' (2009),
wonach das ,Krüppeltum' nicht nur den modus vivendi des Lehrers, sondern ausnahmslos
aller Menschen bestimme. Wie ich versuchen werde zu zeigen, liegt bereits
in der bloßen Akzeptanz dieser These eine Möglichkeit zur Emanzipation von der
von vielen Lehrern empfundenen Hilflosigkeit sowie einer gewissen selbstbemitleidenden
Haltung, welche von der Öffentlichkeit als Anlass für Verachtung gegenüber
dem Beruf des Lehrers genommen wird. [...]
Bibliographische Angaben
- Autor: René Klug
- 2009, 1. Auflage, 23 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 3640439244
- ISBN-13: 9783640439249
- Erscheinungsdatum: 05.10.2009
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eBook Informationen
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