Unter uns nur Wolken (ePub)

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Mag die Erinnerung auch gehen, die Liebe bleibt. Tom ist ratlos: Sein Großvater Florian hat Alzheimer und lehnt jede Hilfe ab. Während bei Florian das Gestern verschwindet, sucht Tom im Heute verzweifelt eine Pflegerin. Doch keine will bleiben, denn sobald...
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Kommentare zu "Unter uns nur Wolken"
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  • 4 Sterne

    7 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 26.12.2018

    Als Buch bewertet

    Anika hat wirklich Pech, denn sie erwischt ausgerechnet ihre beste Freundin mit ihrem Freund Noah. Das lässt sie von einem Moment auf den anderen obdach- und mittellos werden. Gleichzeitig sucht Tom eine neue Pflegerin für seinen Großvater Florian, dessen Launen und gemeine Späße schon so einige in die Flucht geschlagen haben. Da er auch unter Alzheimer leidet, ist es gar nicht so einfach, Ersatz zu finden. Deshalb kommt ihm die Bewerbung von Anika gerade recht. So findet diese kurzfristig ohne jegliche Vorkenntnisse die Anstellung als Pflegerin für den alten Mann, wo sie auch wohnen kann. Aber Florian stellt sie sehr schnell mit seinem Verhalten auf die Probe, was Anika an ihre Grenzen bringt. Doch in wenigen lichten Momenten, wenn Florian in Plauderlaune ist, dann erfährt Anika auch etwas von den Dingen, die ihm am Herzen liegen. Dabei kommen sich die beiden auch menschlich näher…

    Das Autorenduo Mayrhofer/Schmit hat unter dem Namen Anna Pfeffer mit ihrem gemeinsamen Buch “Unter uns nur Wolken” einen unterhaltsamen und humorigen Roman mit einem ernsten Thema vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig-leicht und stellt den Leser schnell an die Seite von Anika, um sie auf Schritt und Tritt zu begleiten und sie bei ihrem neuen Lebensabschnitt und allen damit verbundenen Erlebnissen zu beobachten. Die Autorinnen haben sich mit dem Thema Alzheimer und Pflege zwei nicht gerade leichte Themen ausgesucht, diese aber mit einer Leichtigkeit und einem wunderbaren Witz in eine warmherzige Geschichte verpackt, was den Leser während der Lektüre zu gleichen Teilen an- und berührt. Das traurige Vergessen von Dingen und Menschen, die einmal eine große Rolle im Leben gespielt haben, sowie kurze lichte Momente, in denen sich der Kranke erinnert ebenso wie die Einsamkeit, die mit dieser Krankheit einhergeht, ob für den Betroffenen oder die Angehörigen, das geht an Herz und Seele. Wer solch einen Fall in der Familie hat, kommt oftmals an seine Grenzen und leidet selbst mit wie ein Hund. Den Autorinnen ist es sehr gut gelungen, die Thematik gleichzeitig locker und spannend zu verpacken und mit Witz der doch recht traurigen Realität den Schrecken etwas zu nehmen.

    Die Charaktere sind sehr liebvoll ausgearbeitet und in Szene gesetzt worden. Sie besitzen individuelle Ecken und Kanten, wirken lebensnah und authentisch. Der Leser kommt ihnen während der Lektüre recht nah und kann mit ihnen hoffen und bangen und sich gut in sie hineinversetzen. Anika ist eine mutige Frau, denn sie bewirbt sich ohne jegliche Erfahrung als Pflegerin. Natürlich ist die Bewerbung in der Not geboren, doch sie nimmt die Herausforderung an und gibt nicht so schnell auf, auch, wenn sie an ihre Grenzen stößt. Sie strahlt Wärme und Vertrauen aus, ist hilfsbereit und einfühlsam. Florian ist ein netter Mann, der sich um seinen Großvater sorgt. Er möchte ihn nicht allein wissen und braucht jemanden, auf den er sich verlassen kann. Florian ist ein an Alzheimer erkrankter alter Mann. Die Diagnose macht ihm Angst, aber sie macht ihn auch wütend. Er will sich nicht in die Abhängigkeit begeben, verleugnet, dass er nicht mehr alles allein machen kann. Um sich gegen sein Schicksal zu wehren, vergrault und vergrätzt er alle um sich herum. Niemand soll seine Hilflosigkeit sehen.

    “Unter uns nur Wolken” ist ein sehr unterhaltsamer und gleichzeitig berührender Roman, der ein ernstes Thema mit einem wunderbaren Witz transportiert. Schöne Lesestunden, die eine Empfehlung verdienen!

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  • 5 Sterne

    5 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tanja P., 06.01.2019

    aktualisiert am 06.01.2019

    Als Buch bewertet

    Ich kann mich nicht erinnern

    ... sagt Florian immer, wenn er wieder etwas angestellt hat und Tom ihn zur Rede stellt. Tom ist sein Enkel und kümmert sich um den an Alzheimer Erkrankten. Aber er schafft es nicht mehr allein, schließlich führt er eine Bar und muss auch irgendwann mal schlafen. Doch jede Pflegerin, die er einstellt, wird von Florian. vergrault
    Anis Leben hat sich gerade komplett aufgelöst – ihr Freund verlässt sie für ihre beste Freundin, die Wohnung gehört ihm, Geld hat sie auch fast keins. Sie arbeitet zwar für ein online-Magazin, aber das Gehalt ist extrem mager und wird nur sporadisch gezahlt. Zufällig hört sie, wie sich 2 Frauen an einer Bushaltestelle über eine tolle Wohnung unterhalten - nur der Alte wäre nicht zumutbar.
    Tom ist verzweifelt, weil niemand sonst die Stelle will und Ani hat keine Alternative, also versuchen sie es. Florian: „Sie könnte eine Massenmörderin sein, die alte Menschen ersticht.“ Ani: „Richtig, das könnte ich sein.“ Tom: „Vielleicht wünsche ich mir das sogar.“ (S. 30)

    Tom und Ani haben mehr gemeinsam, als sie bei ihrer ersten Begegnung ahnen. Beide hatten keine Vorzeigeeltern. Die von Tom waren nur an ihrem Erfolg interessiert und froh, als er mit 4 Jahren von seinen Großeltern Greta und Florian aufgenommen wurde, die ihm ein liebevolles Zuhause boten, und Anis Mutter wurde bisher noch von jedem Mann verlassen. Sie hat sich nie um sie gekümmert, kreist nur um sich selbst und erpresst Ani moralisch.

    Greta fehlt Tom und Florian seit ihrem Tod. Sie konnte mit Florians Erkrankung umgehen, hat das Beste in ihm zum Vorschein gebracht. Jetzt ist er starrsinnig, wird schnell wütend und gemein - aber manchmal auch hilflos wie ein kleines Kind. Vor allem Letzteres bricht Tom und bald auch Ani jedes Mal das Herz. Seine Aussetzer kommen immer häufiger, doch Florian will nicht auf Hilfe angewiesen sein – er will Greta zurück. „Manchmal vergesse ich ihr Gesicht. Aber ich habe noch nie das Gefühl vergessen, wie es war, in sie verliebt zu sein.“ (S. 201)
    Darum macht er alles, um Ani zu vertreiben. Er ist so richtig fies zu ihr und bringt sie sogar beide in Gefahr: „Ihr Großvater braucht einen Therapeuten. Er ist ein Sadist, der es genießt, andere zu demütigen und ihnen Angst einzujagen.“ (S. 122)

    Ich hatte Tom und Ani sofort in mein Herz geschlossen. Tom opfert sich komplett für Florian auf, alles steht hinter dessen Bedürfnissen zurück. Er hat kein eigenes Leben mehr, vernachlässigt seine Freunde und ist in der Bar auf seine Mitarbeiter angewiesen. Er weiß, dass Ani keinerlei Erfahrung in der Pflege hat und gibt ihr trotzdem eine Chance.
    Ani ist intelligent und künstlerisch begabt, aber eine gebrochene Persönlichkeit, als sie bei ihnen einzieht. Sie verdrängt ihre Probleme und Gefühle schon ihr ganzes Leben lang. Sie funktioniert. Obwohl Florian sie immer wieder fertig macht, bleibt sie und wird dabei stärker, selbstbewusster, gibt ihm auch mal kontra.

    „Unter uns nur Wolken“ ist eine wunderbar berührende Geschichte über das Älterwerden und Vergessen, über (Selbst-)Liebe und Selbsterkenntnis, die ich leider viel zu schnell ausgelesen hatte und die mich sehr nachdenklich zurückgelassen hat.

    „Jemanden zu lieben heißt auch, ihn loszulassen, selbst wenn es schwer fällt.“ (S. 277)

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