Väter als Täter (ePub)
Sexuelle Gewalt gegen Mädchen: «Erinnerungen sind wie eine Zeitbombe»
Das Opfer muß die Folgen tragen. Alle Kinder brauchen Liebe, körperliche Zärtlichkeit und emotionale Wärme. Alle Mädchen brauchen Anerkennung ihrer Weiblichkeit, um zuversichtlich in ihr späteres Leben als Frau hineinwachsen zu können. Wenn ihnen statt...
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Produktinformationen zu „Väter als Täter (ePub)“
Das Opfer muß die Folgen tragen. Alle Kinder brauchen Liebe, körperliche Zärtlichkeit und emotionale Wärme. Alle Mädchen brauchen Anerkennung ihrer Weiblichkeit, um zuversichtlich in ihr späteres Leben als Frau hineinwachsen zu können. Wenn ihnen statt dessen sexuelle Gewalt begegnet, wenn sie in der eigenen Familie als Sexualobjekt benutzt werden, entstehen Verletzungen, an denen die Frauen oft lebenslang zu tragen haben. Zwei Expertinnen erstellten für den Deutschen Jugendbericht 1983 ein Gutachten über sexuellen Mißbrauch in der Familie. In diesem Buch beschreiben sie darüber hinaus, was sie in langen Einzelgesprächen von den Betroffenen erfuhren. Die meisten Fälle von sexuellem Mißbrauch betreffen Mädchen, die meisten Täter sind in der allernächsten Umgebung des Opfers zu suchen. Diese schreckliche Wahrheit will freilich niemand wissen. Auch die Betroffenen schweigen, weil sie nicht auf Hilfe hoffen können.
«Väter gelten nicht als Täter, sondern als Beschützer. Das vergrößert Vertrauensseligkeit und Unbefangenheit der Mädchen, aber auch - wenn wirklich etwas passiert - ihren Schock, ihre Schuldgefühle, ihre Ratlosigkeit. In welche Worte sollen sie das Unfaßbare auch fassen? Das Verschweigen des Mißbrauchs vergrößert den Handlungsspielraum der Täter. Sie müssen kaum Angst haben, daß ihre Taten entdeckt, daß sie zur Rechenschaft gezogen werden.»
«Väter gelten nicht als Täter, sondern als Beschützer. Das vergrößert Vertrauensseligkeit und Unbefangenheit der Mädchen, aber auch - wenn wirklich etwas passiert - ihren Schock, ihre Schuldgefühle, ihre Ratlosigkeit. In welche Worte sollen sie das Unfaßbare auch fassen? Das Verschweigen des Mißbrauchs vergrößert den Handlungsspielraum der Täter. Sie müssen kaum Angst haben, daß ihre Taten entdeckt, daß sie zur Rechenschaft gezogen werden.»
Autoren-Porträt von Ingrid Lohstöter, Barbara Kavemann
Ingrid Lohstöter, Jahrgang 1950. Nach Knast- und Stadtteilarbeit in der Frauenbewegung engagiert. Von 1977 bis 1986 Rechtsanwältin für Mädchen und Frauen im Familien- und Strafrecht in einem Berliner Rechtsanwältinnenbüro. Danach Körpertherapeutin für Mädchen und Frauen in dem Frauenprojekt «Spüren - Bewegen - Verändern» bei Freiburg.Barbara Kavemann ist Sozialwissenschaftlerin, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Sozialpädagogischen Forschungsinstituts zu Geschlechterfragen und Mitglied der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung von sexuellem Kindesmissbrauch. Nähere Informationen gibt es auf ihrer Homepage unter barbara-kavemann.de.
Bibliographische Angaben
- Autoren: Ingrid Lohstöter , Barbara Kavemann
- 2018, 1. Auflage, 142 Seiten, Deutsch
- Verlag: Rowohlt Verlag GmbH
- ISBN-10: 3688113152
- ISBN-13: 9783688113156
- Erscheinungsdatum: 17.08.2018
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