Venezuela (PDF)
Merkmale und Ursachen einer defekten Demokratie in Lateinamerika
Inhaltsangabe:Zusammenfassung:
Seit der erneuten Etablierung eines demokratischen Systems 1958 galt Venezuela lange Zeit als Hoffnungsträger für eine stabile Entwicklung repräsentativ-demokratischer Regime in Lateinamerika, einer Region, die...
Seit der erneuten Etablierung eines demokratischen Systems 1958 galt Venezuela lange Zeit als Hoffnungsträger für eine stabile Entwicklung repräsentativ-demokratischer Regime in Lateinamerika, einer Region, die...
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Produktinformationen zu „Venezuela (PDF)“
Inhaltsangabe:Zusammenfassung:
Seit der erneuten Etablierung eines demokratischen Systems 1958 galt Venezuela lange Zeit als Hoffnungsträger für eine stabile Entwicklung repräsentativ-demokratischer Regime in Lateinamerika, einer Region, die jahrzehntelang gezeichnet war von gewaltsamen Umstürzen, extremer Ungleichheit und ausgeprägter Instabilität. In nur wenigen Jahren hat das Land jedoch diesen Nimbus verloren und wird spätestens seit dem Präsidentschaftsantritt von Hugo Chávez Frías 1999 von einigen internationalen Beobachtern als Sorgenkind betrachtet. Wie konnte es kommen, dass dieses reiche Ölland mit seiner breiten Mittelschicht und relativ hohem Lebensstandard sich in so kurzer in eine stark polarisierte Gesellschaft verwandelte, in der sich Regierung und Opposition als feindliche Blöcke gegenüberstehen und rechtsstaatliche Standards regelmäßig verletzt werden? Warum traten in dem einst als konsolidierte Demokratie geltenden Land wieder Putschversuche des Militärs zutage, die längst in der Mottenkiste der Geschichte vermutet wurden?
Die Arbeit versucht sich diesen Fragen aus einer demokratietheoretischen Perspektive zu nähern. Die Regierung Chávez war angetreten, um in Venezuela eine ¿wahre¿ Demokratie zu errichten, die die bisherige ¿oligarchische¿ Demokratie ablösen sollte. Der Versuch, diese ¿wahre¿ Demokratie zu etablieren, wird von Regierungsgegnern jedoch vehement als undemokratisch, ja faschistisch bezeichnet. Um hier Klarheit zu gewinnen, wird in der Arbeit in einem ersten Schritt ein elaboriertes Demokratiekonzept herausgearbeitet. Das Konzept der ¿defekten Demokratie¿ wurde erst vor kurzem in die politikwissenschaftliche Diskussion eingeführt. Es erlaubt in taxonomischer Absicht eine detaillierte Analyse von politischen Regimen und wird der Arbeit zu Grunde gelegt, um zu evaluieren, inwieweit Venezuela sich als Demokratie qualifiziert.
Die gründliche Untersuchung des politischen Regimes ergibt, dass unter Chávez eine defekte Demokratie delegativen Typs etabliert wurde, die die vormals exklusive Demokratie abgelöst hat. Aufgrund der Ausschaltung aller die Exekutive kontrollierenden Instanzen ist diese Regimeform demokratietheoretisch hoch problematisch. Die stark majoritären Charakterzüge verschärfen überdies die Kluft zwischen Anhängern und Gegnern der Regierung. Die anschließende Ursachenanalyse begründet den Niedergang des alten Regimes mit der erodierten Legitimationsbasis. So wurde das Feld bereitet für eine charismatische [...]
Seit der erneuten Etablierung eines demokratischen Systems 1958 galt Venezuela lange Zeit als Hoffnungsträger für eine stabile Entwicklung repräsentativ-demokratischer Regime in Lateinamerika, einer Region, die jahrzehntelang gezeichnet war von gewaltsamen Umstürzen, extremer Ungleichheit und ausgeprägter Instabilität. In nur wenigen Jahren hat das Land jedoch diesen Nimbus verloren und wird spätestens seit dem Präsidentschaftsantritt von Hugo Chávez Frías 1999 von einigen internationalen Beobachtern als Sorgenkind betrachtet. Wie konnte es kommen, dass dieses reiche Ölland mit seiner breiten Mittelschicht und relativ hohem Lebensstandard sich in so kurzer in eine stark polarisierte Gesellschaft verwandelte, in der sich Regierung und Opposition als feindliche Blöcke gegenüberstehen und rechtsstaatliche Standards regelmäßig verletzt werden? Warum traten in dem einst als konsolidierte Demokratie geltenden Land wieder Putschversuche des Militärs zutage, die längst in der Mottenkiste der Geschichte vermutet wurden?
Die Arbeit versucht sich diesen Fragen aus einer demokratietheoretischen Perspektive zu nähern. Die Regierung Chávez war angetreten, um in Venezuela eine ¿wahre¿ Demokratie zu errichten, die die bisherige ¿oligarchische¿ Demokratie ablösen sollte. Der Versuch, diese ¿wahre¿ Demokratie zu etablieren, wird von Regierungsgegnern jedoch vehement als undemokratisch, ja faschistisch bezeichnet. Um hier Klarheit zu gewinnen, wird in der Arbeit in einem ersten Schritt ein elaboriertes Demokratiekonzept herausgearbeitet. Das Konzept der ¿defekten Demokratie¿ wurde erst vor kurzem in die politikwissenschaftliche Diskussion eingeführt. Es erlaubt in taxonomischer Absicht eine detaillierte Analyse von politischen Regimen und wird der Arbeit zu Grunde gelegt, um zu evaluieren, inwieweit Venezuela sich als Demokratie qualifiziert.
Die gründliche Untersuchung des politischen Regimes ergibt, dass unter Chávez eine defekte Demokratie delegativen Typs etabliert wurde, die die vormals exklusive Demokratie abgelöst hat. Aufgrund der Ausschaltung aller die Exekutive kontrollierenden Instanzen ist diese Regimeform demokratietheoretisch hoch problematisch. Die stark majoritären Charakterzüge verschärfen überdies die Kluft zwischen Anhängern und Gegnern der Regierung. Die anschließende Ursachenanalyse begründet den Niedergang des alten Regimes mit der erodierten Legitimationsbasis. So wurde das Feld bereitet für eine charismatische [...]
Bibliographische Angaben
- Autor: Mathias Köster
- 2004, 1. Auflage, 140 Seiten, Deutsch
- Verlag: Diplomica Verlag
- ISBN-10: 3832480587
- ISBN-13: 9783832480585
- Erscheinungsdatum: 14.06.2004
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eBook Informationen
- Dateiformat: PDF
- Größe: 1.01 MB
- Ohne Kopierschutz
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