Verliebt, verlobt, verheiratet (PDF)
Institutionalisierungsprozesse in Partnerschaften
"Verliebt, verlobt, verheiratet" - Auch wenn sich die Entwicklung von Partnerschaften und Beziehungen in diesem Kindervers so einfach anhört, in der Realität sind die Prozesse, durch die Partnerschaften eine gewisse Dauerhaftigkeit erreichen, wesentlich...
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Produktinformationen zu „Verliebt, verlobt, verheiratet (PDF)“
"Verliebt, verlobt, verheiratet" - Auch wenn sich die Entwicklung von Partnerschaften und Beziehungen in diesem Kindervers so einfach anhört, in der Realität sind die Prozesse, durch die Partnerschaften eine gewisse Dauerhaftigkeit erreichen, wesentlich komplizierter. In dem vorliegenden Buch wird untersucht, welche Zwischenschritte bei der Institutionalisierung von Beziehungen wichtig sind und durch welche Umstände diese Verfestigung der Partnerschaft befördert oder behindert werden. Darüber hinaus wird untersucht, welche Rolle die persönlichen Netzwerke spielen und welche Ursachen und Folgen Trennungen in den verschiedenen Phasen einer Partnerschaft aufweisen.
http://www.tu-chemnitz.de/hsw/soziologie/institut/Professur_fuer_empirische_Sozialforschung-44.html
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Lese-Probe zu „Verliebt, verlobt, verheiratet (PDF)“
Kapitel 7 Netzwerkeinflüsse auf Institutionalisierungs- und Auflösungsprozesse in Partnerschaften (S. 101-102)Bisher vorliegende Studien zu intimen Paarbeziehungen konzentrieren sich überwiegend auf individuelle Personenmerkmale oder Eigenschaften des Paares. Die Gestaltung der Partnerschaft beruht auf der Ausgestaltung bzw. Passung der Eigenschaften der beiden Partner. Es ist jedoch eine gute soziologische Tradition immer daran zu erinnern, dass Umwelt- oder Kontextfaktoren bei sozialen Prozessen nahezu durchgängig eine große Rolle spielen. So wird bei einer zu sehr auf die Eigenschaften der Partner abzielende Analyse leicht übersehen, dass Paare in einen sozialen Kontext eingebunden sind, der ihre Entwicklung in vielfältiger Hinsicht beeinflussen kann: Dies gilt für Strukturen und Eigenschaften des Herkunftskontexts wie um nur zwei Beispiele anzuführen die Scheidung der Eltern oder die Anzahl der Geschwister.
Diese Faktoren können beispielsweise Einfluss auf den Zeitpunkt des Auszugs aus dem Elternhaus und damit wohl auch auf das Timing der Haushaltsgründung mit dem Partner nehmen (Teachmann 2003). Soziale Nahumwelten, Freunde, peer-groups und Netzwerke39 immer verstanden als handlungsrelevante Kontexte bilden mit ihren Verhaltensweisen und Einstellungen nicht zuletzt auch Bezugspunkte für Individuen und Paare, die sich mit ihnen vergleichen und unter Umständen konform verhalten oder eben vielleicht auch bewusst abgrenzen wollen. Signifikante Andere wie Eltern oder Freunde können darüber hinaus die Entstehung und die Stabilität intimer Paarbeziehung aktiv durch ihre Unterstützung fördern, oder durch ihre Opposition hemmen (im Überblick Esser 2003). Eine zu sehr auf die beteiligten beiden Partner konzentrierte Sichtweise vernachlässigt den sozialen Charakter der hier beobachtbaren Institutionalisierungsprozesse.
Diese Einsicht ist dabei natürlich nicht neu: Auf die Bedeutung der sozialen Einbettung für die Strukturierung und die
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Entwicklung (ehelicher) Paarbeziehungen weist bereits die klassische Studie von Elizabeth Bott (1957) hin. Dabei bezieht sich ihre Studie auf einen sehr speziellen Aspekt: den Zusammenhang zwischen typischen Mustern der Netzwerkdichte und der Struktur der Rollensegregation bzw. der ehelichen Arbeitsteilung. Obwohl in den folgenden Jahrzehnten eine Anzahl weiterer empirischer Forschungsarbeiten erschienen ist hierauf wird weiter unten ausführlicher eingegangen bleiben auch heute noch viele theoretische und empirische Fragen zum Zusammenhang zwischen der sozialen Einbettung einer Paarbeziehung und ihrer Entwicklung offen.
Bisher wurden vor allem Auswirkungen der Netzwerküberlappung sowie von Unterstützungsleistungen oder einer Opposition der Netzwerkpersonen auf den Verlauf von Partnerschaften thematisiert. Eine weitgehend ungeklärte Frage ist dagegen, inwieweit sich Personen bei partnerschaftsbezogenen Übergängen wie Familiengründung oder Eheschließung an signifikanten Anderen in Freundschaftsnetzwerken orientieren, es also zu ,Ansteckungseffekten innerhalb der Netzwerke oder zu so genannten Heirats- oder auch Geburtenwellen kommt.
Es ist zunächst davon auszugehen, dass befreundete Paare diese Übergänge allein aufgrund der Altershomogamie (Diewald et al. 2006: 19f.) häufig zeitgleich vollziehen. Über diese Annahme hinaus ist jedoch denkbar, dass befreundete Paare im sozialen Netzwerk als soziale Bezugspunkte fungieren und auf diese Weise das Verhalten von Paaren explizit beeinflussen, indem sie den Blick auf verschiedene familiale Modelle lenken.
Bisher wurden vor allem Auswirkungen der Netzwerküberlappung sowie von Unterstützungsleistungen oder einer Opposition der Netzwerkpersonen auf den Verlauf von Partnerschaften thematisiert. Eine weitgehend ungeklärte Frage ist dagegen, inwieweit sich Personen bei partnerschaftsbezogenen Übergängen wie Familiengründung oder Eheschließung an signifikanten Anderen in Freundschaftsnetzwerken orientieren, es also zu ,Ansteckungseffekten innerhalb der Netzwerke oder zu so genannten Heirats- oder auch Geburtenwellen kommt.
Es ist zunächst davon auszugehen, dass befreundete Paare diese Übergänge allein aufgrund der Altershomogamie (Diewald et al. 2006: 19f.) häufig zeitgleich vollziehen. Über diese Annahme hinaus ist jedoch denkbar, dass befreundete Paare im sozialen Netzwerk als soziale Bezugspunkte fungieren und auf diese Weise das Verhalten von Paaren explizit beeinflussen, indem sie den Blick auf verschiedene familiale Modelle lenken.
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Autoren-Porträt von Johannes Kopp, Daniel Lois, Christina Kunz, Oliver Arránz Becker
Johannes Kopp ist Professor am Institut für Soziologie der TU Chemnitz. Daniel Lois, Christina Kunz und Oliver Arránz Becker sind wissenschaftliche Mitarbeiter am selben Institut.
Bibliographische Angaben
- Autoren: Johannes Kopp , Daniel Lois , Christina Kunz , Oliver Arránz Becker
- 2010, 2010, 243 Seiten, Deutsch
- Verlag: VS Verlag für Sozialw.
- ISBN-10: 3531923048
- ISBN-13: 9783531923048
- Erscheinungsdatum: 14.05.2010
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eBook Informationen
- Dateiformat: PDF
- Größe: 2.62 MB
- Ohne Kopierschutz
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Pressezitat
“… bietet es aufschlussreiche Übersichten über den Forschungsstand und über vorliegende Theoriemodelle zur Institutionalisierung von Partnerschaften. Die Studie ist damit nicht nur ein „erster Schritt“ zu einem tieferen Verständnis der Institutionalisierungsprozesse in Partnerschaften, sondern auch eine Einladung, die Forschung in diesem Bereich fortzusetzen.” (Arnd Bünker, in: Marriage, Families & Spirituality, Jg. 23, Heft 1, 2017)Kommentar zu "Verliebt, verlobt, verheiratet"
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