Worte verletzen ... und Schweigen tötet (ePub)

Dieses Buch erschien 2020 in der Herzprung Verlag GbR und beinhaltet 235 Seiten.
Im Wald wird eine gehetzte Bestie mit blutverschmierten Fingern gestellt. Die traurige Geschichte ist die unfassbare Wahrheit einer jungen Frau, die vom bemitleidenswerten Opfer zum verhassten Täter wird. Emilia Klein sitzt verurteilt im Gefängnis und ist einer der schwerwiegenden Fälle und die Psychologin Frau Dr. Gabriel kommt bei ihr keinen Schritt weiter. Die Schwerverbrecherin bereut ihre Tat nicht. Währenddessen flüchtet sie in ihre erdachten Fantasiewelten, die sie in spannenden Erzählungen für sich selbst aufschreibt, in der kalten Einsamkeit ihrer Zelle, nicht für die Außenwelt bestimmt. Es geht um Kindesmissbrauch und brutale Vergewaltigung.
Der Schreibstil der Autorin Karin Waldl ist sehr flüssig. Ich war sofort mitten in der Handlung des Geschehens und befand mich gedanklich im Gefängnis, in dem Frau Dr. Gabriel mit Emilia Klein Gespräche führt. Anfangs führen diese zu keinem Ziel. Emilia sagt überhaupt nichts. Was muss sie alles erlebt haben, dass sie nicht darüber reden kann? Diese Frage stellte ich mir gleich am Anfang. Und obwohl Emilia eine wirklich schlimme Tat begangen hat, von der wir im Laufe der Geschichte erfahren, habe ich mit ihr mitgelitten. Teilweise war ich echt sprachlos und konnte es nicht glauben. Ein Buch, das mich nicht mehr losgelassen hat und mich zutiefst erschüttert hat. Der Titel ist echt gut gewählt und auch das Cover ist passend zum Buch. Diese Geschichte ist auf keinen Fall etwas für schwache Nerven. Hier zeigt sich, was es für Menschen gibt, die mit einer Brutalität andere Menschen behandeln und deren Leben nicht mehr lebenswert machen. Wie anders hätte das Leben von Emilia verlaufen können, wenn… Das wollt ihr wissen? Dann lest selbst! Aber glaubt mir: Das hier ist keine leichte Kost! Ich musste oftmals schlucken, mir kullerten die Tränen und ich war schockiert! Was für eine Geschichte! Man kann es nicht glauben und bekommt trotz ihrer schlimmen Tat Mitleid mit ihr. Ich empfehle es gern weiter, aber seid gewarnt! Und denkt immer daran: Es gibt Menschen, denen geht es nicht so gut wie euch! Man sollte wohl auch als Außenstehender etwas sensibilisiert sein. Sich mit solch einem Thema als Autorin auseinanderzusetzen, ist bestimmt nicht leicht.