Zigeunermädchen / Piper Schicksalsvoll (ePub)

Historischer Roman
 
 
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Große Gefühle in einem dunklen Kapitel der Geschichte: ein historischer Roman voller Faktenkenntnis und gegen Diskrimierung  
Im 19. Jahrhundert kannte die Liebe nicht nur Standesgrenzen. »Zigeunermädchen« arbeitet die Ausgrenzung der Roma in einem...
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Kommentare zu "Zigeunermädchen / Piper Schicksalsvoll"
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  • 5 Sterne

    26 von 34 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Susan, 20.02.2018

    Rundum gelungen und weit mehr als „nur“ eine Liebesgeschichte - Schöner historischer Schicksalsroman jenseits verklärter „Zigeuner“-Romantik!
    Im Roman „Zigeunermädchen“, der im Preußen des 19. Jahrhunderts angesiedelt ist, erzählt Farina Eden eine tragische Liebes- und Familiengeschichte. Die behütete Kaufmannstochter Maria, die den Sohn des Stadtschulzen heiraten soll, verliebt sich in den Zigeuner Kaló, den sie zufällig mit gebrochenem Bein im Wald liegend findet und heimlich pflegt. Beide wissen, dass ihre Liaison aus verschiedensten Gründen keine Chance haben wird, dennoch verabreden sie sich weiterhin – bis Maria nach einem intimen Treffen zunächst den Kontakt zu Kalo abbricht.

    Als sich herausstellt, dass sie ein Kind von Kaló erwartet, sorgt ihr Vater mit Hilfe des Schulzen dafür, dass die Zigeuner aus der Stadt verschwinden. Bei dem brutalen Überfall werden viele ermordet, nur wenige können fliehen. Kaló überlebt schwer verletzt und wird verhaftet, was Maria erst später erfährt. Während er – zu mehreren Monaten Zwangsarbeit verurteilt – im Arbeitslager grausam misshandelt wird, muss Maria erkennen, wie groß der väterliche Hass gegen das „Zigeunerpack“ ist. Es reicht ihm nicht, dass sie ihr Kind in einem Kloster heimlich zur Welt bringt und dort zurücklässt – die Tochter soll sterben und damit sie Schande endgültig ausgelöscht werden. Weil die Nonnen die Entbindung zunächst verschweigen, verbringt Maria nach der Geburt mehrere Monate im Schutz des Klosters – in der Zwischenzeit wird Kaló in die Freiheit entlassen. Ihn erreicht die Kunde von der Geburt und der geplanten Beseitigung des Babys und er beschließt, mit dem Kind zu fliehen.

    Von nun an verzweigt sich die Handlung in mehrere sehr schlüssige Erzählstränge. Die Leser begleiten Kaló und seine Gefährten auf der Flucht mit dem Baby, die sie bis nach London führt, gehetzt von den Schergen des Kaufmanns, allen voran dem Schulzen. Sie begleiten aber auch Maria, die in ihr Elternhaus zurückgekehrt ist und sich aufgegeben hat. Gerade der für sie vorgesehene Ehemann Richard, der Sohn des Schulzen, wird zum Widersacher seines Vaters und erweist sich als ihre größte Stütze. Maria weiß, dass Kaló ihr Kind nur an sich genommen hat, um es zu schützen – nicht etwa, um es zu entführen. So plant sie zusammen mit Richard, ihre Tochter zurückzuholen und zugleich dem Vater jede Möglichkeit zu entziehen, seine Mordpläne zu verwirklichen, indem Richard das Kind als seines anerkennt.

    Mehr möchte ich von der –sehr packenden, realitätsnahen und zum Teil beklemmenden – Handlung nicht vorwegnehmen, die mir sehr gut gefallen hat. Mindestens ebenso gelungen fand ich die Charaktere, bei denen es nicht nur „Gut“ und „Böse“, sondern auch viele Facetten dazwischen gab – mit Ausnahme des Schulzen (eindeutig böse) und dessen Sohn Richard (fast zu gut für diese Welt). Gelungen fand ich auch, dass hier nicht das romantisierende Bild à la „Lustig ist das Zigeunerleben“ gezeichnet wird, sondern die Leser erfahren, wie rechtlos die heutigen Sinti und Roma waren – völlig der Willkür ausgeliefert, mal der Volksbelustigung dienend, dann wieder Freiwild. Vor diesem Hintergrund ist auch zu verstehen, warum die Bezeichnung „Zigeuner“ heute vermieden wird – zu viel schwingt in diesem Wort mit – Gefühle, die Verachtung („dreckige Zigeuner“, Zigeunerpack“ ausdrücken ebenso wie eben die verklärte Romantik (Freiheit Feuer, Gitarre, fahrendes Volk). Toll geschildert sind die Kapitel, die im dreckigen London zur Zeit der Frühindustrialisierung spielen – da hat mir einzig das Kapitel „Mr Parkhul“ nicht so gut gefallen – ich fand, das hätte Maria jetzt nicht auch noch passieren müssen – too much. Hervorragend, wie sich am Ende die Familiengeheimnisse lüften, die das Leben von Maria und ihrem Bruder überschattet haben.

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  • 4 Sterne

    13 von 23 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Siglinde H., 04.03.2018

    Liebe über Standesgrenzen hinweg
    Maria ist die Tochter des Kolonialwarenhändlers Friedrich Menz. Aus unerklärlichen Gründen scheint er Maria und ihren Bruder Michael nicht zu lieben und macht den beiden ihr Leben zur Hölle. Ihre Mutter kann sie nicht unterstützen, weil sie an Depressionen leidet.
    Maria findet bei einem ihrer Spaziergänge den verletzten Zigeunerjungen Kalo. Aus Mitgefühl beschließt sie, Kalo in einer Waldhütte zu verstecken und pflegt ihn gesund. Nach seiner Gesundung kehrt Kalo ins Zigeunerlager zurück. Doch zwischen den beiden jungen Leuten hat sich eine Liebe entwickelt, die nicht sein darf. Zigeuner wurden zu jener Zeit rücksichtslos verfolgt und mussten sowohl um ihr hab und Gut als auch ihr Leben fürchten. Kalos Verletzungen stammen von einem solchen Überfall. Bei einem ihrer heimlichen Treffen werden die jungen Leute von Winrich Radtke, dem Geschäftspartner von Marias Vater und Schulz der Gemeinde, belauscht. Er erfährt, dass die beiden flüchten wollen, da Maria Kalos Kind erwartet. Winrich überfällt daraufhin zusammen mit seinen Kumpanen das Zigeunerlager, brennt es nieder, tötet die meisten Bewohner und lässt Kalo und seine Cousine Rajana in den Turm werfen. Gemeinsam mit Winrich beschließt Marias Vater, ihr das Kind wegzunehmen und zu töten. Winrichs Sohn Richard, der über die Taten seines Vaters entsetzt ist und in Maria verliebt ist, bietet ihr seine Hilfe zur Rettung des Kindes an. Kalo , der Monate im Arbeitshaus zubringen musste, kommt allen anderen zuvor und entführt das Kind gemeinsam mit Rajana. ihre Flucht führt sie nach London. Doch Winrich ist ihnen auf den Fersen, um sowohl Kalo als auch das Kind umzubringen. Richard und Maria reisen ebenfalls dorthin. London ist ein Moloch voller gefahren. Wo sollen sie die Suche beginnen. Ein Wettlauf um das Leben des Kindes beginnt.
    Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Die Einblicke in die sozialen Verhältnisse fand ich erschreckend. Mir war nicht bewusst, dass Zigeuner damals so völlig ohne Schutz waren und ständig mit Verfolgung rechnen mussten. Die Zustände in den Arbeitshäusern waren erbärmlich. Die dort untergebrachten Sträflinge wurden rücksichtslos ausgebeutet. Todesfälle waren an der Tagesordnung. Die sozialen Zustände in London waren unbeschreiblich. Um so mehr berührte mich die Liebe und das Vertrauen zwischen Maria und Kalo. Mich hat besonders Maria beeindruckt, die sich von der schüchternen Tochter zur selbstbewussten Mutter entwickelt, so wohl dem tyrannischen Vater trotzend als auch den Gefahren in London. Obwohl es eine Liebesgeschichte ist, hat der Roman nichts rührseliges, sondern ist spannend und gibt erschreckende Einblicke in die damaligen sozialen Verhältnisse.

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