Zu nah an der Sonne (PDF)
Die schlimmsten Pleiten der Finanzgeschichte
Die Ereignisse während der Finanzkrise erschütterten nicht nur die Fachwelt. Beinahe täglich gingen Meldungen über neue Milliardenverluste durch die Presse. Auch wenn die Ursachen der Krise vielfältig waren, steht doch außer Frage, dass einer der...
Leider schon ausverkauft
eBook (pdf)
- Lastschrift, Kreditkarte, Paypal, Rechnung
- Kostenloser tolino webreader
Produktdetails
Produktinformationen zu „Zu nah an der Sonne (PDF)“
Die Ereignisse während der Finanzkrise erschütterten nicht nur die Fachwelt. Beinahe täglich gingen Meldungen über neue Milliardenverluste durch die Presse. Auch wenn die Ursachen der Krise vielfältig waren, steht doch außer Frage, dass einer der auslösenden Faktoren in einem fehlerhaften Risikomanagement lag. Obwohl der Umgang mit Risiken zum Kerngeschäft eines jeden Finanzinstituts zählt, kam es auch vor der Finanzkrise immer wieder zu spektakulären Zwischenfällen, ja zu Pleiten globalen Ausmaßes. So erinnert man sich vielleicht noch an die Insolvenz der traditionsreichen britischen Barings Bank oder den Kollaps des Hedge-Fonds LTCM.
Spannend wie ein Krimi bietet das Buch eine detaillierte Beschreibung der internen Vorgänge. Modular gestaltete Fallstudien geben dem interessierten Leser tiefe Einblicke in die Welt des Risikomanagements. Diese hochinteressante Lektüre bildet die Brücke zwischen Theorie und alltäglichem Risikomanagement in der Praxis und fasst die wichtigsten Lehren aus dem jeweiligen Fall als Lektion für die Zukunft zusammen.
Spannend wie ein Krimi bietet das Buch eine detaillierte Beschreibung der internen Vorgänge. Modular gestaltete Fallstudien geben dem interessierten Leser tiefe Einblicke in die Welt des Risikomanagements. Diese hochinteressante Lektüre bildet die Brücke zwischen Theorie und alltäglichem Risikomanagement in der Praxis und fasst die wichtigsten Lehren aus dem jeweiligen Fall als Lektion für die Zukunft zusammen.
Lese-Probe zu „Zu nah an der Sonne (PDF)“
1. DER FALL (S. 23) Der Crédit Lyonnais war eine traditionsreiche und sehr stolze französische Bank. Sie hatte zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu den größten Banken der Welt gehört und sollte sich in den 1990er Jahren einen Platz an der Weltspitze zurückerobern. Dieses Unterfangen ging jedoch, wie die nun folgenden Erläuterungen zeigen werden, gründlich schief.
Bezeichnend dabei ist, dass nicht ein einziges Geschäftsfeld der Bank zum Verhängnis wurde, sondern Verluste in verschiedenen Geschäftsfeldern und Tochterunternehmen. Jedem dieser Tochterunternehmen ist in der folgenden Fallbeschreibung ein Unterabschnitt gewidmet.
Bevor jedoch all diese Vorgänge im Einzelnen erläutert werden, soll zunächst im ersten Unterabschnitt die Geschichte des Crédit Lyonnais und einige weitere Hintergrundinformationen gegeben werden. Abschnitt 1.2 schildert die Probleme bei » Altus Finance«, ein Tochterunternehmen des Crédit Lyonnais über das Immobilien- und Industrie-Investments getätigt wurden.
Unterabschnitt 3 geht auf die Vorgänge bei der »Société de banque occidentale « ein, einer Banktochter, die Industrie-Investitionen tätigte. Der vierte Unterabschnitt betrachtet schließlich die Probleme bei der niederländischen Tochter »Crédit Lyonnais Banque Nederlande«, die unter anderem mit Kreditvergaben für Investitionen in Hollywoodstudios große Mengen an Kapital vernichtete.
Am Ende laufen die einzelnen Handlungsstränge auf den gemeinsamen Nenner des Falls hinaus: Der Vorstandsvorsitzende der Bank, Jean-Yves Haberer, und die Einflussnahme des Staates auf die Geschicke der Bank.
1.1 Eine kurze Geschichte des Crédit Lyonnais
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die französische Bankenlandschaft von Paris aus beherrscht. Konkurrenten der Pariser Banken entwickelten sich nicht über eine regionale Bedeutung hinaus. Die-sem Zustand waren einige Kaufleute aus Lyon überdrüssig, sodass sie 1863 unter Führung von Henri Germain den »Crédit
... mehr
Lyonnais« gründeten. Die Bank war eine »Banque de Dépôts«, betrieb also zunächst im Wesentlichen das Einlagengeschäft.
Nach Filialeröffnungen in Paris und London erwarb sich die Bank in der französischen Wirtschaftskrise von 1882 einen sehr guten Ruf, da Einlagen bei ihr gut gesichert waren. Bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges expandierte der Crédit Lyonnais in aller Welt, tätigte Immobilieninvestitionen in Paris und an der CÔte dAzur und war sogar in der Finanzierung ausländischer Staaten aktiv.
1905 hatte sie die Position der größten Bank der Welt noch vor Lloyds und der Deutschen Bank inne. Während des Ersten Weltkrieges und in den Jahren danach wurde die Bank jedoch geschwächt und verlor ihre führende Position wieder.
Hintergrundinformation
Das politische System Frankreichs seit den achtziger Jahren und sein Einfluss auf die französische Wirtschaft
1981 brachten die Präsidentschaftswahlen mit FranÇois Mitterrand erstmals einen Präsidenten des Parti Socialiste an die Macht.
Mitterrand löste sofort nach seiner Wahl das Parlament auf und setzte Neuwahlen an. Diese ergaben auch eine Mehrheit des Parti Socialiste im Parlament, sodass Mitterrand seine politischen Vorstellungen umsetzen konnte. Aus dieser Position heraus nahm er wesentliche Einschnitte vor.
Neben indirekten Auswirkungen wie bspw. durch die Erhöhungen der Sozialausgaben und die Reduzierung der Arbeitszeiten wirkten sich diese Maßnahmen auch direkt auf die Wirtschaft aus. So wurden umfangreiche Verstaatlichungen von Industrieunternehmen und Banken vollzogen. In der Folge kontrollierte der Staat 37% der Kundeneinlagen und 81% der Kundenkredite. Mitterrand wurde jedoch relativ schnell deutlich, dass diese Maßnahmen nicht das gewünschte Ergebnis brachten.
Nach Filialeröffnungen in Paris und London erwarb sich die Bank in der französischen Wirtschaftskrise von 1882 einen sehr guten Ruf, da Einlagen bei ihr gut gesichert waren. Bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges expandierte der Crédit Lyonnais in aller Welt, tätigte Immobilieninvestitionen in Paris und an der CÔte dAzur und war sogar in der Finanzierung ausländischer Staaten aktiv.
1905 hatte sie die Position der größten Bank der Welt noch vor Lloyds und der Deutschen Bank inne. Während des Ersten Weltkrieges und in den Jahren danach wurde die Bank jedoch geschwächt und verlor ihre führende Position wieder.
Hintergrundinformation
Das politische System Frankreichs seit den achtziger Jahren und sein Einfluss auf die französische Wirtschaft
1981 brachten die Präsidentschaftswahlen mit FranÇois Mitterrand erstmals einen Präsidenten des Parti Socialiste an die Macht.
Mitterrand löste sofort nach seiner Wahl das Parlament auf und setzte Neuwahlen an. Diese ergaben auch eine Mehrheit des Parti Socialiste im Parlament, sodass Mitterrand seine politischen Vorstellungen umsetzen konnte. Aus dieser Position heraus nahm er wesentliche Einschnitte vor.
Neben indirekten Auswirkungen wie bspw. durch die Erhöhungen der Sozialausgaben und die Reduzierung der Arbeitszeiten wirkten sich diese Maßnahmen auch direkt auf die Wirtschaft aus. So wurden umfangreiche Verstaatlichungen von Industrieunternehmen und Banken vollzogen. In der Folge kontrollierte der Staat 37% der Kundeneinlagen und 81% der Kundenkredite. Mitterrand wurde jedoch relativ schnell deutlich, dass diese Maßnahmen nicht das gewünschte Ergebnis brachten.
... weniger
Autoren-Porträt von Rudi Zagst, Johann Goldbrunner, Andreas Schlosser
Johann Goldbrunner startete nach dem BWL-Studium an der LMU seine berufliche Tätigkeit als Wertpapieranalyst mit anschließendem Aufstieg zum Chefanalysten einer deutschen Großbank. Danach Leiter des institutionellen Asset-Managements und Ernennung zum CEO des Asset-Managements dieses Instituts. Im Jahre 2000 Wechsel zu einem der führenden globalen Asset-Manager als Deutschlandchef und Fortsetzung der Karriere als CEO Europa. Seit 2005 selbstständiger Unternehmensberater und Aufsichtsratsvorsitzender der risklab GmbH.Andreas Schlosser erwarb zunächst ein Diplom im Fachbereich Wirtschaftsinformatik an der Berufsakademie Stuttgart. Im Anschluss spezialisierte er sich im Rahmen des Elitestudiengangs "Finance and Information Management" an der Technischen Universität München und an der Universität Augsburg auf den Bereich "Finance". Seit seinem Studienabschluss ist er als Berater im Bereich Financial Risk Management bei einer internationalen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft tätig.
Bibliographische Angaben
- Autoren: Rudi Zagst , Johann Goldbrunner , Andreas Schlosser
- 2009, 250 Seiten, Deutsch
- Verlag: FINANZBUCH VERLAG
- ISBN-10: 3862480798
- ISBN-13: 9783862480791
- Erscheinungsdatum: 19.11.2009
Abhängig von Bildschirmgröße und eingestellter Schriftgröße kann die Seitenzahl auf Ihrem Lesegerät variieren.
eBook Informationen
- Dateiformat: PDF
- Größe: 21 MB
- Ohne Kopierschutz
Family Sharing
eBooks und Audiobooks (Hörbuch-Downloads) mit der Familie teilen und gemeinsam genießen. Mehr Infos hier.
Kommentar zu "Zu nah an der Sonne"
Schreiben Sie einen Kommentar zu "Zu nah an der Sonne".
Kommentar verfassen