A Hero - Die verlorene Ehre des Herrn Soltani (DVD)
Als Rahims Freundin eine Handtasche mit wertvollen Münzen findet, ist er sich sicher: Es ist ein Wunder! Mit Hilfe der Münzen hofft er, einen Teil seiner Schulden abzubezahlen und seine Haftstrafe zu verkürzen so könnte er seine Freundin endlich heiraten...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „A Hero - Die verlorene Ehre des Herrn Soltani (DVD)“
Als Rahims Freundin eine Handtasche mit wertvollen Münzen findet, ist er sich sicher: Es ist ein Wunder! Mit Hilfe der Münzen hofft er, einen Teil seiner Schulden abzubezahlen und seine Haftstrafe zu verkürzen so könnte er seine Freundin endlich heiraten und mehr Zeit mit seinem Sohn verbringen. Doch es kommt alles anders: Rahim wird von seinem Gewissen eingeholt und entscheidet sich, die Handtasche zurückzugeben. Während eines zweitägigen Ausgangs kann er die Besitzerin ausfindig machen. Als die Gefängnisdirektion von seiner guten Tat erfährt, stürzen sich sogleich Journalisten und Fotografen auf ihn an diesem Mann sollte sich die Gesellschaft ein Beispiel nehmen! Schon nach kurzer Zeit beginnen die ersten jedoch, an der Geschichte des frisch gekürten Helden zu zweifeln. Die Besitzerin der Handtasche ist unauffindbar. Rahim sieht sich in einer zunehmend komplizierteren Situation gefangen, in der ihn jeder noch so kleine Fehltritt die zum Greifen nahe Freiheit kosten kann.
Mitwirkende zu „A Hero - Die verlorene Ehre des Herrn Soltani (DVD)“
Darsteller: | Amir Jadidi, Mohsen Tanabandeh, Sarina Farhadi |
Regisseur: | Asghar Farhadi |
Vertrieb: | EURO-VIDEO |
Label: | Neue Visionen |
Verleih: | GOOD!MOVIES |
Jahr: | 2022 |
Bibliographische Angaben
- DVD
- farbig, Spieldauer: 123 Minuten
- Bild: Widescreen
- Untertitel: Deutsch
- EAN: 4009750209400
- Erscheinungsdatum: 31.08.2022
Rezension zu „A Hero - Die verlorene Ehre des Herrn Soltani (DVD)“
Eindringliches Drama über einen Mann, der seine Schulden zurückzahlen will und in einen Teufelskreis gerät.Zum vierten Mal trat der iranische Meisterregisseur Asghar Farhadi in Cannes an, sein filmisches Zuhause, seitdem er der Berlinale nach dem Gewinn des Goldenen Bären für "Nader und Simin - Eine Trennung" den Rücken zugekehrt hat: "Le passé - Das Vergangene" bescherte Bérénice Béjo den Darstellerinnenpreis; "The Salesman" gewann die Preise für das beste Drehbuch und den besten Darsteller. Aber "A Hero" war sein bisher bester Film in Cannes, eine Rückkehr zu alter Form nach dem etwas enttäuschenden "Offenes Geheimnis" mit Penelope Cruz und Javier Bardem und eine Rückkehr nach Iran, ganz als wolle er sich wieder an seinen Wurzeln orientieren - ein würdiger Gewinner des Großen Preises der Jury. Tatsächlich ist dieses Drama, in dem sich aus einer vermeintlichen Kleinigkeit fast zwingend eine Katastrophe entwickelt, vergleichbar mit "Nader und Simin" oder auch "Le passé", wobei hier auch ein Hauch Hitchcock und dessen "Der falsche Mann"-Schneeballprinzip spürbar ist und eine Kritik an den sozialen Medien, die aber doch sehr oberflächlich und systemkonform formuliert ist. Je simpler "A Hero" erzählt ist, je unscheinbarer sich die Geschichte entwickelt, desto besser ist der Film.
Ein Mann verlässt das Gefängnis. Seit mehreren Jahren ist Rahim eingesessen, weil es ihm nicht gelungen ist, eine Schuld zu bezahlen. Das hat ihn seine Freiheit gekostet, seine Ehe und seine Existenz. Und trotzdem sieht man ihn nun lächeln. Er hat zwei Tage Freigang und ist sich sicher, alles richten zu können, was sein Leben hat entgleisen lassen. Denn seine Freundin Farkhondeh, die er im Gefängnis kennengelernt hat und von der noch niemand etwas weiß, weder Rahims noch ihre Familie, hat auf der Straße eine Handtasche mit 17 Goldmünzen darin gefunden. Die will Rahim zu Geld machen, die Hälfte seiner Schulden abbezahlen und damit den Gläubiger so zufrieden stimmen, dass ihm die
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Gefängnisführung seine Freiheit schenkt, er mit Farkhondeh ein neues Leben aufbauen, den Rest der Schulden abbezahlen kann. Die Zukunft ist zum Greifen nah. Ein Impuls lässt Rahim die Entscheidung treffen, das Richtige zu tun, die Münzen nicht Geld zu machen und stattdessen die Frau zu finden, der die Tasche gehört. Und öffnet die Büchse der Pandora, denn daraus entwickelt sich ein Strudel unvorhersehbarer Ereignisse, die Rahim kurz Oberhand gewinnen und ihn in den Augen der Öffentlichkeit zum Helden werden lassen, dann aber zu einer Kettenreaktion führen, die nicht nur ihn, sondern auch alle Menschen in seinem Umfeld in den Abgrund zu reißen drohen.
Jede gute Absicht macht die Sache immer noch schlimmer. Ein kafkaesker Albtraum. Oder eben, wie gesagt, Hitchcock. Aber vielleicht noch perfider, weil es hier keine Bösen gibt. Jeder hat seine Gründe. Renoir. Oder eben, wie einmal gesagt wird: "Es gibt keinen Freifahrtschein in dieser Welt." Nur die Konsequenzen aus harmlosen Handlungen, die den Helden in die Knie zwingen. Amir Jadidi spielt seinen Rahim als Mann mit Prinzipien. Er will seinem Sohn, ohnehin geschlagen mit einem peinigenden Stottern, ein guter Vater sein, seiner Schwester ein guter Bruder, seiner Geliebten irgendwann ein guter Ehemann. Er spricht leise und mit Bedacht, er ist optimistisch, auch als ihm bereits dämmert, dass er aus dieser Nummer nicht mehr rauskommt. Man hätte eine Komödie aus dieser Geschichte machen können. In den Händen von Asghar Farhadi ist es die menschlichste aller Tragödien.
Thomas Schultze.
Jede gute Absicht macht die Sache immer noch schlimmer. Ein kafkaesker Albtraum. Oder eben, wie gesagt, Hitchcock. Aber vielleicht noch perfider, weil es hier keine Bösen gibt. Jeder hat seine Gründe. Renoir. Oder eben, wie einmal gesagt wird: "Es gibt keinen Freifahrtschein in dieser Welt." Nur die Konsequenzen aus harmlosen Handlungen, die den Helden in die Knie zwingen. Amir Jadidi spielt seinen Rahim als Mann mit Prinzipien. Er will seinem Sohn, ohnehin geschlagen mit einem peinigenden Stottern, ein guter Vater sein, seiner Schwester ein guter Bruder, seiner Geliebten irgendwann ein guter Ehemann. Er spricht leise und mit Bedacht, er ist optimistisch, auch als ihm bereits dämmert, dass er aus dieser Nummer nicht mehr rauskommt. Man hätte eine Komödie aus dieser Geschichte machen können. In den Händen von Asghar Farhadi ist es die menschlichste aller Tragödien.
Thomas Schultze.
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