Agnes (DVD)

- Audiodeskription- Interviews mit Odine Johne, Stephan Kampwirth und Johannes Schmid- Kurzfilm "halb drei"

Darsteller:	Odine Johne (Agnes), Stephan Kampwirth (Walter) , Sonja Baum (Louise), Walter Hess (Professor Kutasov), Berit Karla Menze (Susann), Oliver Bürgin (Jan), Maximilian Scheidt (Niklas)
Drehbuchautoren:	Nora Lämmermann, Johannes Schmid
Kamera:	Michael Bertl
Kostüm:	Nicole Hutmacher
Maske:	Anette Keiser, Bernadette Reschberger
Musik:	Michael Heilrath, Anna Ternheim
Produzenten:	Philipp Budweg, Thomas Blieninger
Regisseur:	Johannes Schmid
Vertrieb:	INDIGO
Label:	Neue Visionen
Verleih:	GOOD!MOVIES
Verlag:	375 Media
Land / Jahr:	Deutschland / 2016

Sonja Baum, geboren 1979 und aufgewachsen im Hamburger Rotlichtmilieu, fing mit vierzehn Jahren an, in den Bars der Meile zu arbeiten. Als sie Zeugin einer Schießerei wurde, schmiss sie alles hin, nahm einen neuen Namen an und lebt heute in der Lüneburger Heide, ist Mutter dreier Kinder von vier Vätern und züchtet Kartoffeln.

Mit seiner Adaption des gleichnamigen Romans von Peter Stamm versucht Kinderfilmregisseur Johannes Schmid ("Blöde Mütze!") formal wie inhaltlich neue Wege zu gehen.
Als amour fou, verquere Liebesgeschichte, als komplexes Beziehungsgeflecht präsentiert sich der neue Film von Johannes Schmid, der bisher in erster Linie als Theaterregisseur und preisgekrönter Kinderfilmemacher ("Blöde Mütze!", "Wintertochter") reüssierte. Für "Agnes" hat er den gleichnamigen Roman von Peter Stamm adaptiert. Und er findet genau die richtigen Bilder für die schlichte, graue, manchmal trist wirkende Umgebung, die der Schriftsteller in seinem Buch beschreibt.
In dieser Atmosphäre begegnen sich Walter, ein Autor von Sachbüchern, und Agnes, eine Studentin der Physik. Beide sind auf Anhieb voneinander fasziniert, ihm imponieren ihr selbstbewusstes Auftreten und ihre Neugier bei der Erforschung existenzieller Fragen, ihr gefällt sein virtuoser Umgang mit den Worten. Diese sind es auch, die der auch sexuell obsessiven Love Story schließlich eine neue Wendung geben. Als Agnes Walter darum bittet, ein Buch über ihre Beziehung zu schreiben, ist es für beide zunächst ein Spiel. Doch dann gehen Realität und Fiktion getrennte Wege - und der Zuschauer ist schon bald nicht mehr in der Lage, zwischen Wirklichkeit und Fantasie zu unterscheiden. Schmid versteht es hervorragend, die beiden Erzählebenen miteinander zu vermengen und das Publikum immer wieder vor die Wahl zu stellen, was es nun glauben soll oder nicht, überlässt ihm ein Höchstmaß an Interpretationsmöglichkeiten.
Neben der ruhigen, schnörkellosen Kameraführung und den sanften Gitarrenklängen des Scores wird der Regisseur bei seinem kammerspielartig inszenierten Psychogramm zweier konträrer Charaktere auch von zwei starken Schauspielern unterstützt: Stephan Kampwirth überzeugt dabei als unnahbarer Intellektueller, der seine Gefühle nicht zeigen kann, und Odine Johne toppt ihn noch als liebeshungrige Ganz-oder-gar-nicht-Frau, die dabei nicht