Auslandseinsatz (DVD)
Sie sind alle Mitte 20, und gemeinsam gehen sie als Zeitsoldaten nach Afghanistan: Daniel (Max Riemelt) und Ronnie (Hanno Koffler), Freunde seit Kindertagen, sowie Emal (Omar El-Saeidi), ein gebürtiger Afghane, der einst mit seiner Familie nach Deutschland...
Voraussichtlich lieferbar in 5 Tag(en)
DVD
12.99 €
- Lastschrift, Kreditkarte, Paypal, Rechnung
- Kostenlose Rücksendung
Produktdetails
Produktinformationen zu „Auslandseinsatz (DVD)“
Sie sind alle Mitte 20, und gemeinsam gehen sie als Zeitsoldaten nach Afghanistan: Daniel (Max Riemelt) und Ronnie (Hanno Koffler), Freunde seit Kindertagen, sowie Emal (Omar El-Saeidi), ein gebürtiger Afghane, der einst mit seiner Familie nach Deutschland floh. Begleitet werden sie durch die angehende Stabsärztin Sarah Schulz (Henriette Müller). In einem vorgerückten Außenlager stationiert, erhalten sie den Auftrag, in dem entlegenen Dorf Milanh die Schule wiederaufzubauen. Unterstützt werden sie von der Entwicklungshelferin Anna (Bernadette Heerwagen), die die Schüler vor Ort betreut. Die Begegnung mit Tara (Fatimzohra Tarchani), der Tochter des Bürgermeisters Jamil (Vedat Erincin), macht den jungen Soldaten klar, auf welch fremde Welt sie hier stoßen: Ihr fehlen zwei Finger von den Taliban abgeschnitten, weil sie es gewagt hatte, sich ihre Nägel zu lackieren. Die Aufbauarbeit erweist sich wegen der Taliban als weitaus schwieriger als gedacht. Die tägliche Bedrohung, die Fremdheit des Einsatzortes und ein erstes Gefecht setzen den Soldaten zu. Immer mehr stellt sich die Frage nach dem Sinn ihres Einsatzes. Können sie wirklich das leisten, wofür sie nach Afghanistan geschickt wurden den Menschen eine Zukunft zu geben? Oder sind sie selbst Teil des Problems? Während Daniel verzweifelt versucht, in der Struktur der Bundeswehr Sicherheit zu finden und das Gefühl der Sinnlosigkeit zu überwinden, wird Ronnie zwischen Allmachtsgefühlen, Resignation und anarchistischer Wut hin- und hergerissen. Zwischen beiden kommt es zu Spannungen und Auseinandersetzungen, die ihre Freundschaft auf eine harte Probe stellen. Die Lage spitzt sich zu, als einer von Jamils Söhnen von einem US-Trupp erschossen wird und Taras Zwangsverheiratung mit einem Taliban droht. Sollen die deutschen Soldaten helfend eingreifen und Tara in Sicherheit bringen? Oder Hauptmann Glowalla (Devid Striesow) gehorchen? Der befiehlt strikte Einhaltung der Regeln und das bedeutet Nichteinmischung in die innerafghanischen Angelegenheiten...
Mitwirkende zu „Auslandseinsatz (DVD)“
Darsteller: | Max Riemelt (Daniel Gerber) , Hanno Koffler (Ronnie Klein) , Omar El-Saeidi (Emal Demir), Devid Striesow (Herbert Glowalla) , Bernadette Heerwagen (Anna Wöhler) , Henriette Müller (Sarah Schulz), Vedat Erincin (Jamil), Marwan Kamal (Asib), Ayoub Tarchani (Yasin), Fatimzohra Tarchani (Tara), Thomas Huber (Schulten), Enno Kalisch (Schorlau), Jean-Jacques Lang (Stabsfeldwebel) |
Drehbuchautoren: | Holger Karsten Schmidt, Nikola Bock |
Kamera: | Lars Liebold |
Kostüm: | Lore Tesch |
Maske: | Mirjam Himmelsberger, Dorle Neft |
Musik: | Jens Grötzschel |
Produzenten: | Heike Wiehle-Timm, Nikola Bock |
Regisseur: | Till Endemann |
Verlag: | Intergroove Media |
Marke: | Dynasty Fi |
Label: | Dynasty Film |
Verleih: | AL!VE |
Vertrieb: | AL!VE |
Jahr: | 2012 |
Autoren-Porträt
Hanno Koffler, geboren 1980 in Berlin, ist Theater- und Filmschauspieler, der sich u.a. mit seinen Rollen in "Krabat", "Der rote Baron" und "Nacht vor Augen" einen Namen gemacht hatDevid Striesow, gebürtiger Rügener, wurde auf den Bühnen von Hamburg und Düsseldorf zum umjubelten Theaterschauspieler. Auf der Leinwand glänzte der Grimme-Preisträger in Filmen wie "Yella" oder "So glücklich war ich noch nie". Als Tatort-Kommissar ist er ab 2013 regelmäßiger Gast in vielen deutschen Wohnzimmern.
Bibliographische Angaben
- DVD
- farbig, Spieldauer: 90 Minuten
- Bild: Widescreen
- Sprache: Deutsch
- Studio: Intergroove Media
- EAN: 807297115390
- Erscheinungsdatum: 30.11.2012
Rezension zu „Auslandseinsatz (DVD)“
Erster deutscher Fernsehfilm, der sich derart dezidiert mit dem Afghanistaneinsatz deutscher Soldaten auseinandersetzt. Till Endemanns Inszenierung wirkt hochgradig authentisch.Seit elf Jahren nehmen deutsche Soldaten am Krieg in Afghanistan teil; in größtmöglich passiver Form zwar, aber spätestens die Bombardierung der Tanklaster bei Kunduz und die damit verbundene Ermordung von 140 Einheimischen vor drei Jahren hat der deutschen Öffentlichkeit verdeutlicht, dass man nicht unbeteiligt an einem Krieg teilnehmen kann. Als Thema taucht der Afghanistan-Einsatz immer wieder in Fernsehfilmen auf, weil die Dramen über traumatisierte Kriegsheimkehrer mittlerweile fast ein eigenes Genre bilden. Eine Geschichte, die sich dezidiert damit auseinandersetzt, wie deutsche Soldaten die Sicherheit ihrer Heimat am Hindukusch verteidigen, hat es bislang jedoch nicht gegeben; selbst wenn die im Frühjahr ausgestrahlte ProSieben-Produktion "Willkommen im Krieg" dem Sujet sehr nahe gekommen ist. Dass sich die Handlung in Afrika abspielte und der Film eine Komödie war, tat der Botschaft keinen Abbruch.
"Auslandseinsatz" aber verzichtet auf jede Form von Verpackung oder Ausflüchte: Die Hauptfiguren und mit ihnen die Zuschauer kommen nicht einen Moment auf die Idee, dass der Ausflug nach Südasien eine vergnügliche Spritztour sein könnte. Geschickt stellen Grimme-Preisträger Holger Karsten Schmidt ("Mörder auf Amrum") und Koautorin Nikola Bock zudem einen Konflikt ins Zentrum, den jeder nachvollziehen kann, denn die Gewissensfrage, mit der die Soldaten in Afghanistan konfrontiert werden, droht die Freundschaft von Ronnie (Hanno Koffler) und Daniel (Max Riemelt) zu zerstören: Der eine will eingreifen, als die Taliban ein Mädchen und eine Entwicklungshelferin (Bernadette Heerwagen) verschleppen, der andere will sich, den Befehlen entsprechend, raushalten. Am Ende siegt zwar die Moral, doch das ändert nichts am grundsätzlichen Dilemma: Die Bundeswehrangehörigen mögen mit den besten Absichten
... mehr
nach Afghanistan gekommen sein, und vielleicht tragen sie sogar zu einer Lösung bei; aber sie sind auch Teil des Problems.
Die größte Leistung von Regisseur Till Endemann ("Flug in die Nacht - Das Unglück von Überlingen") bestand womöglich darin, das Gefühl größtmöglicher Authentizität herzustellen. Wie gut ihm das gelungen ist, kann nur jemand beurteilen, der selbst in Afghanistan war, aber es wirkt alles sehr überzeugend: die Landschaft (gedreht wurde in Marokko), die Einheimischen, die Konflikte zwischen den friedlichen Bürgern und den despotischen Taliban, die verschiedenen Haltungen der Soldaten. Nicht minder interessant als die beiden Protagonisten ist Omar El-Saeidi als Emal, ein gebürtiger Afghane, der in Deutschland aufgewachsen ist, nun als Soldat zu seinen Wurzeln zurückkehrt und prompt zwischen alle Stühle gerät. Ähnlich reizvoll ist die Figur des zwischen Tradition und Moderne hin- und hergerissenen Bürgermeister (Vedat Erincin) des Ortes, in dem Daniels Trupp die durch eine US-Drohne zerstörte Schule wiederaufbauen soll. Mehr als bloß eine Abrundung des Personals ist Devid Striesow als Kommandeur des Außenpostens, der als Privatperson große Anerkennung für die Eigenmächtigkeit seiner Untergebenen empfindet, die Befehlsverweigerung aber dennoch bestrafen muss.
Äußerst gewöhnungsbedürftig ist allerdings die pseudodokumentarische Bildgestaltung: Endemann und sein bevorzugter Kameramann Lars R. Liebold haben sich an amerikanischen Vorbildern wie Kathryn Bigelows "Oscar"-prämiertem Irakfilm "Tödliches Kommando - The Hurt Locker" orientiert, weshalb sich ständig die Einstellungsgröße ändert oder das Bild ruckartig aus der Totale in die Halbtotale wechselt. Die auf diese Weise vermittelte Unruhe mag zwar dem permanent angespannten psychischen Zustand der Soldaten entsprechen, nervt auf Dauer jedoch. tpg.
Die größte Leistung von Regisseur Till Endemann ("Flug in die Nacht - Das Unglück von Überlingen") bestand womöglich darin, das Gefühl größtmöglicher Authentizität herzustellen. Wie gut ihm das gelungen ist, kann nur jemand beurteilen, der selbst in Afghanistan war, aber es wirkt alles sehr überzeugend: die Landschaft (gedreht wurde in Marokko), die Einheimischen, die Konflikte zwischen den friedlichen Bürgern und den despotischen Taliban, die verschiedenen Haltungen der Soldaten. Nicht minder interessant als die beiden Protagonisten ist Omar El-Saeidi als Emal, ein gebürtiger Afghane, der in Deutschland aufgewachsen ist, nun als Soldat zu seinen Wurzeln zurückkehrt und prompt zwischen alle Stühle gerät. Ähnlich reizvoll ist die Figur des zwischen Tradition und Moderne hin- und hergerissenen Bürgermeister (Vedat Erincin) des Ortes, in dem Daniels Trupp die durch eine US-Drohne zerstörte Schule wiederaufbauen soll. Mehr als bloß eine Abrundung des Personals ist Devid Striesow als Kommandeur des Außenpostens, der als Privatperson große Anerkennung für die Eigenmächtigkeit seiner Untergebenen empfindet, die Befehlsverweigerung aber dennoch bestrafen muss.
Äußerst gewöhnungsbedürftig ist allerdings die pseudodokumentarische Bildgestaltung: Endemann und sein bevorzugter Kameramann Lars R. Liebold haben sich an amerikanischen Vorbildern wie Kathryn Bigelows "Oscar"-prämiertem Irakfilm "Tödliches Kommando - The Hurt Locker" orientiert, weshalb sich ständig die Einstellungsgröße ändert oder das Bild ruckartig aus der Totale in die Halbtotale wechselt. Die auf diese Weise vermittelte Unruhe mag zwar dem permanent angespannten psychischen Zustand der Soldaten entsprechen, nervt auf Dauer jedoch. tpg.
... weniger
Titelliste wird geladen...
Kommentar zu "Auslandseinsatz"
Schreiben Sie einen Kommentar zu "Auslandseinsatz".
Kommentar verfassen