Babij Jar - Das vergessene Verbrechen (DVD)
September 1941. Die jüdische Familie Lerner und die ukrainische Familie Onufrienko sind seit 20 Jahren eng befreundet und wohnen zusammen in einem Zwei-Familien-Haus am Rand Kiews. Während das deutsche Militär unter Führung von Oberst Blobel die Deportation...
Voraussichtlich lieferbar in 5 Tag(en)
DVD
8.99 €
- Lastschrift, Kreditkarte, Paypal, Rechnung
- Kostenlose Rücksendung
Produktdetails
Produktinformationen zu „Babij Jar - Das vergessene Verbrechen (DVD)“
September 1941. Die jüdische Familie Lerner und die ukrainische Familie Onufrienko sind seit 20 Jahren eng befreundet und wohnen zusammen in einem Zwei-Familien-Haus am Rand Kiews. Während das deutsche Militär unter Führung von Oberst Blobel die Deportation und Ermordung aller Juden von Kiew vorbereitet, versuchen die Lerners mit der Hilfe des Nachbarjungen Stepan gemeinsam gen Osten zu flüchten. Lena Onufrienki wittert ihre Chance. Um der Tochter, die kurz vor der Hochzeit steht, ein Heim zu schaffen, denunziert sie die Nachbarn um das Familienoberhaupt Genadij ohne zu wissen, dass ihr Sohn die Lerners begleitet.
Weitere Produktinformationen zu „Babij Jar - Das vergessene Verbrechen (DVD)“
September 1944. Die jüdische Familie Lerner und die ukrainische Familie Onufrienko sind seit 20 Jahren eng befreundet und wohnen zusammen in einem Haus am Rande Kiews. Während das deutsche Militär unter Führung von Oberst Blobel (Axel Milberg) die Deportation und Ermordung aller Juden von Kiew vorbereitet, versuchen die Lerners mit der Hilfe des Nachbarjungen Stepan (Gleb Porschnew) gemeinsam gen Osten zu flüchten. Lena Onufrienko (Katrin Saß) wittert ihre Chance. Um der Tochter, die kurz vor der Hochzeit steht, ein Heim zu schaffen, denunziert sie die Nachbarn und das Familienoberhaupt Genadij (Michael Degen), ohne zu wissen, dass ihr Sohn die Lerners begleiten wird ...
Mitwirkende zu „Babij Jar - Das vergessene Verbrechen (DVD)“
Darsteller: | Michael Degen (Genadij Lerner) , Barbara De Rossi (Natalja Lerner), Katrin Sass (Lena Onofrienko) , Axel Milberg (Oberst Paul Blobel) , Evklidis Kiourtzidis Kyriakos (Sascha Lerner), Gleb Porschnew (Stepan Lerner), Anatolij Guriew (Gleb), Olga Erokhovets (Franka), Alexander Martschenko (Jakob), Michael Zuy (Mundek), Marina Denisowa (Helena), Mark Aijzikovic (Kantor), Johannes Rapp, Volkmar Witt, Klaus Rätsch, Hans-Jürgen Alf, Stefan Kowalski, Marija Dubrowskaja, Pawel Konstantinow, Dmitri Pustilnik |
Drehbuchautor: | Stephen Glantz |
Kamera: | Tatjana Loginowa, A. F. Rud, Sergej Bondarew |
Kostüm: | Tatjana Konotopowa |
Musik: | Walter Werzowa |
Produzent: | Artur Brauner |
Regisseur: | Jeff Kanew |
Marke: | UFA CCC BA |
Label: | Universum Film |
Verleih: | Universum Film |
Vertrieb: | Universum Film |
Verlag: | LEONINE Distribution |
Produktionsfirma: | Gran Film (RU) |
Jahr: | 2013 |
Autoren-Porträt von Artur Brauner, Stephen Glantz
Michael Degen, 1932 in Chemnitz geboren, Schauspieler und Schriftsteller, überlebte den Nationalsozialismus mit seiner Mutter im Berliner Untergrund. Nach dem Krieg absolvierte er eine Ausbildung am Deutschen Theater in Berlin. Er trat an allen großen Bühnen auf und arbeitete mit Regisseuren wie Ingmar Bergman, Peter Zadek und George Tabori zusammen.Für Axel Milberg, geb. 1956, stand schon früh fest, dass er Schauspieler werden würde. Und so verließ der Sohn aus gutem Hause sofort nach dem Abitur seine Heimatstadt Kiel, um in München an der Otto-Falckenberg-Schule ein Schauspielstudium aufzunehmen. Noch während seiner Ausbildung bekam er sein erstes Angebot. Die Münchner Kammerspiele waren auf das junge Talent aufmerksam geworden und nahmen ihn 1981 unter Vertrag. Bis 1998 blieb Milberg treues Mitglied dieses Ensembles und konnte unter berühmten Regisseuren wie Peter Zadek, Thomas Langhoff und Dieter Dorn Stücke wie Nathan der Weise oder Don Juan spielen. Mitte der 90er Jahre wandte sich der wandelbare Schauspieler verstärkt Film und Fernsehen zu. Seither war er in zahlreichen erfolgreichen Produktionen zu sehen, wie zum Beispiel in der Rolle des gestressten Familienvaters in 'Nach fünf im Urwald', in Dieter Wedels Mehrteiler 'Der Schattenmann' oder als Kindermörder in Nico Hoffmanns Neuverfilmung 'Es geschah am helllichten Tag'. Seit 2003 ist Axel Milberg außerdem in seiner Heimatstadt Kiel als Tatort-Kommissar Klaus Borowski auff Verbrecherjagd. Im Jahr 2003 verkörperte Milberg in der Verfilmung über den Hitler-Attentäter Stauffenberg Generaloberst Fromm, welcher Stauffenberg und seine Mittäter nach dem Attentat zu Tode verurteilte.
Bibliographische Angaben
- Autoren: Artur Brauner , Stephen Glantz
- DVD
- s/w, Spieldauer: 104 Minuten
- Bild: Widescreen
- Sprache: Deutsch
- Untertitel: Deutsch
- Studio: LEONINE Distribution
- EAN: 887654457998
- Erscheinungsdatum: 15.03.2013
Rezension zu „Babij Jar - Das vergessene Verbrechen (DVD)“
Einen Lebenstraum erfüllte sich die Berliner Produzenten-Legende Artur Brauner mit der Realisierung von "Babij Jar - Das vergessene Verbrechen", dem schmerzhaft nahe an der Wahrheit inszenierten Drama um die systematische Ermordung von mehr als 30.000 Juden in einer Schlucht bei Kiew im September 1941. Brauner, der bei dieser Gräueltat selbst zwölf Familienangehörige verlor, übertrug die Regie Jeff Kanew. Der US-Amerikaner, wie Brauner jüdischer Abstammung, erzählt dieses düstere Kapitel NS-Geschichte anhand des Schicksals zweier Familien, von denen eine in "Großmütterchens Schlucht" - so die Übersetzung von Babij Jar - ausgerottet wird. Die in bedrückenden Schwarz-Weiß-Bildern festgehaltene und mit Wochenschau-Material unterschnittene Weltkriegs-Tragödie weist auf technischer Ebene erhebliche Mängel auf, was auf Budget-Probleme zurückzuführen ist. Dies wird jedoch von herausragenden Darsteller-Leistungen zumindest teilweise kompensiert.Ähnlich wie Roman Polanski, der zuletzt mit "Der Pianist" künstlerisch wie kommerziell höchst erfolgreich seine Kindheit im Warschauer Ghetto aufarbeitete, zählt auch Artur Brauner zu den noch lebenden Zeitzeugen des Holocaust. "Babji Jar" fügt sich nahtlos in die Reihe jener Filme über den Nationalsozialismus ein, die der inzwischen 84-jährige Produzent realisiert hat. Dazu zählen international hoch geachtete und preisgekrönte Produktionen wie "Die weiße Rose", "Hitlerjunge Salomon" oder "Bittere Ernte".
"Babij Jar" ist nun wohl sein persönlichster, kompromisslosester und dadurch vielleicht auch angreifbarster Film zum Thema geworden. Das um größtmögliche Authentizität bemühte Drama beginnt mit Archivaufnahmen Hitlers in dessen bevorzugten Posen, leitet dann über in die vermeintliche Idylle eines ländlichen Vororts von Kiew. Dort wird der Betrachter bereits mit den Vorboten des Grauens konfrontiert, als einer der Protagonisten in einem Fluss von dahintreibenden Leichen förmlich umzingelt wird.
Die wesentliche Geschichte spielt
... mehr
sich indes in einer Art Doppelhaus ab. Die eine Hälfte wird von der ukrainischen Familie Onufrienko, die andere von den jüdischen Lerners bewohnt. Beide sind seit über 20 Jahren miteinander befreundet. Als die Deutschen näher rücken und erste Anzeichen auf die Vertreibung, respektive Vernichtung, der Juden hindeuten, wittert Lena Onufrienko ("Good Bye Lenin!"-Mutter Katrin Saß, unsagbar böse) ihre Chance. Um der Tochter, die kurz vor der Hochzeit steht, ein Heim zu schaffen, zeigt sie mit einem Mal ihr wahres, antisemitisches Gesicht und denunziert die Nachbarn um das naive Familienoberhaupt Genadij (Michael Degen). Während die Lerners auf ihrer Flucht in den Osten von einer SS-Patrouille gestellt werden, wird Lena ebenfalls - wegen grober Irreführung - verhaftet und nach Babij Jar gebracht. Dort wartet schon Oberst Blobel (satanisch wie Ralph Fiennes in "Schindlers Liste": Axel Milberg), jener - in einer Parallelhandlung bereits eingeführte - an Leberzirrhose leidende Alkoholiker und Hauptverantwortliche am Massaker von Babij Jar, der, wie im Abspann zu erfahren ist, später bei den Nürnberger Prozessen zum Tode verurteilt wurde.
Jeff Kanew, der zuletzt einige Folgen der Kultserie "Ally McBeal" inszenierte und auf Empfehlung von Kirk Douglas - vor seinem Schlaganfall noch für Michael Degens Rolle vorgesehen - die Regie übernahm, versteht es, Spannung aufzubauen und eine Geschichte stringent zu erzählen. Allerdings finden die beeindruckenden Schwarz-Weiß-Bilder selten Bindung zum eingestreuten, qualitativ mangelhaften Wochenschau-Material, und auf der Tonspur sind atmosphärische Geräusche wie Fluglärm oder MG-Salven kaum oder viel zu leise zu hören. Des Weiteren wurden beim Schnitt, den Kanew gemeinsam mit Brauner (unter dessen Pseudonym Art Bernd) besorgte, immer wieder Nahaufnahmen von Krähen eingefügt, die das drohende Unheil unnötig verstärken. In der letzten knappen halben Stunde wird das Gemetzel an den 33.731 Juden von Babij Jar - die genaue Zahl weiß man, weil sie zuvor penibel registriert worden waren - in solch extremer Deutlichkeit gezeigt, dass es schwer fällt, den Blick nicht von der Leinwand abzuwenden.
Ein Großteil der technischen Unzulänglichkeiten dieses wichtigen Werks ist fraglos auf ein zu niedriges Budget zurückzuführen, bedingt auch durch die Filmförderungsanstalt, die das Projekt mehrmals ablehnte, wie im Abspann zu lesen ist. Die Kämpfernatur Brauner hat sich zu Recht davon ebenso wenig beirren lassen wie von Morddrohungen, in deren Zusammenhang er der Gräuelpropaganda bezichtigt wurde. Und auch auf der Verleihschiene erweist sich der letzte große deutsche Filmproduzent alter Schule als Fighter. Er bringt "Babij Jar" mit seiner eigenen Firma CCC Filmkunst in die Kinos. Der auf der Berlinale 2003 uraufgeführte Film über eines der schändlichsten NS-Verbrechen wird wohl vor allem auf internationalen Festivals, in Sondervorführungen und ausgewählten Programmkinos gewürdigt werden. lasso.
Jeff Kanew, der zuletzt einige Folgen der Kultserie "Ally McBeal" inszenierte und auf Empfehlung von Kirk Douglas - vor seinem Schlaganfall noch für Michael Degens Rolle vorgesehen - die Regie übernahm, versteht es, Spannung aufzubauen und eine Geschichte stringent zu erzählen. Allerdings finden die beeindruckenden Schwarz-Weiß-Bilder selten Bindung zum eingestreuten, qualitativ mangelhaften Wochenschau-Material, und auf der Tonspur sind atmosphärische Geräusche wie Fluglärm oder MG-Salven kaum oder viel zu leise zu hören. Des Weiteren wurden beim Schnitt, den Kanew gemeinsam mit Brauner (unter dessen Pseudonym Art Bernd) besorgte, immer wieder Nahaufnahmen von Krähen eingefügt, die das drohende Unheil unnötig verstärken. In der letzten knappen halben Stunde wird das Gemetzel an den 33.731 Juden von Babij Jar - die genaue Zahl weiß man, weil sie zuvor penibel registriert worden waren - in solch extremer Deutlichkeit gezeigt, dass es schwer fällt, den Blick nicht von der Leinwand abzuwenden.
Ein Großteil der technischen Unzulänglichkeiten dieses wichtigen Werks ist fraglos auf ein zu niedriges Budget zurückzuführen, bedingt auch durch die Filmförderungsanstalt, die das Projekt mehrmals ablehnte, wie im Abspann zu lesen ist. Die Kämpfernatur Brauner hat sich zu Recht davon ebenso wenig beirren lassen wie von Morddrohungen, in deren Zusammenhang er der Gräuelpropaganda bezichtigt wurde. Und auch auf der Verleihschiene erweist sich der letzte große deutsche Filmproduzent alter Schule als Fighter. Er bringt "Babij Jar" mit seiner eigenen Firma CCC Filmkunst in die Kinos. Der auf der Berlinale 2003 uraufgeführte Film über eines der schändlichsten NS-Verbrechen wird wohl vor allem auf internationalen Festivals, in Sondervorführungen und ausgewählten Programmkinos gewürdigt werden. lasso.
... weniger
Kommentar zu "Babij Jar - Das vergessene Verbrechen"
Schreiben Sie einen Kommentar zu "Babij Jar - Das vergessene Verbrechen".
Kommentar verfassen