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Blaumacher (DVD)

 
 
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In Franks Leben - Familienvater und erfolgreicher Mittelständler - läuft scheinbar alles nach Plan. Doch die makellose Fassade bekommt immer mehr Risse: Seine Frau Carmen hat eine Affäre mit dem Fitnesstrainer, für seine Kinder ist er lediglich so etwas wie...
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Kommentar zu "Blaumacher"
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    5 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    MaRe, 28.08.2017

    "Alles, was ich niemals wollte, ist das Leben, was ich jetzt habe", sagt Frank Sporbert, die männliche Hauptperson dieser deutschen Fernsehserie, die, von Dreamtool Entertainment produziert, seit 07.06.2017 auf ZDFneo ausgestrahlt wird und dessen 1. Staffel aus sechs Episoden à ungefähr 27 Minuten besteht.

    Frank (Marc Ben Puch) und Sascha (Laura Berlin) sind lebensmüde.
    Frank, Mitte vierzig, steigt mit einer Flinte in seinen Keller, um sich in den Kopf zu schießen. Denn er ist, obwohl Chef einer Firma und Familienvater, komplett unsichtbar und überflüssig, so denkt er. In seiner Firma und zu Hause läuft alles auch ohne ihn, mehr noch, ohne ihn vielleicht sogar viel besser, also...
    Durch den Schuss angelockt, steht plötzlich seine Nachbarin Sascha, um die Zwanzig und Abiturientin, in seinem Haus. Sie will das "Spießerleben" ihrer Eltern nicht führen und hatte ebenfalls Suizidgedanken. Nun beschließen sie, aufeinander aufzupassen.
    Die Verweigerung der beiden, wie bisher oder wie vorgesehen weiterzumachen, ihr "Blaumachen", wirkt als Weckruf bei Franks Frau Carmen (Lisa Martinek). Sie beginnt zu kämpfen: um ihre Ehe, gegen Sascha, für die finanzielle Absicherung der Kinder, für und gegen sich selbst.

    "Blaumacher" schlägt einen schwermütigen Grundton an, ist aber vor allem mutig frech und durch den rabenschwarzen Humor provokant makaber.
    Die gestalterischen Ideen finde ich richtig gelungen: Etwa den Vorspann mit den im Pool "tanzenden" Schauspielern. Manches Mal lassen die Macher Frank (nicht nur auf dem Cover) mit der Tapete verschmelzen und illustrieren dadurch seine Empfindung, unwichtig zu sein. Gedanken und Vorstellungen der Protagonisten werden in Bilder gefasst, was u.a. dazu führt, dass es in einer Szene drei Carmen verschiedenen Alters gibt, die, durch verschiedene Schauspielerinnen dargestellt, miteinander Zwiesprache halten. Die Unterlegung mit dem Soundtrack aus den 1990er-Jahren, beispielsweise mit dem Titel "Smells Like Teen Spirit" der Grunge-Band "Nirvana" aus dem Album "Nevermind" gefällt mir richtig gut.
    Ungefähr ab der Mitte wird die Serie ernsthafter und die Erzählweise routinierter, das Fulminante des Beginns verliert sich ein wenig. Möglicherweise liegt es daran, dass die Regie von Pia Strietmann auf Maurice Hübner wechselte.

    Die Dialoge sind fetzig, und die Art der Sprache und Wortwahl ist auf jede Figur abgestimmt. Saschas zynische Sicht auf die Welt findet sich in ihren eingängigen, herausfordernden Metaphern wieder, genauso Franks Versuch, eine Vorbild-, Tröster- und Vaterrolle einzunehmen, obwohl er sich dafür für ungeeignet hält.

    Neben den bereits erwähnten Schauspielern sind Josef Heynert (bekannt aus dem Rostocker "Polizeiruf 110") als Thomas Müller, Carmens heimlicher, etwas einfachgestrickter Geliebter mit Hang zu schiefen Vergleichen zu sehen, Fabian Busch als Franks skrupelloser Bruder oder Hans Peter Hallwachs als sein despotischer Vater sowie Runa Greiner ("Charité") als Franks Tochter Becky und Jannis Schmidt als sein Sohn Max.

    Fazit:
    "Blaumacher" ist eine erfreulich untypische, weil ziemlich respektlose, deutsche Produktion. Zugespitzt und teilweise stark überzeichnet thematisiert sie Midlife-Crisis und Coming-of-Age-Dramatik mit schwarzem Humor, spritzigen Dialogen und alltagstauglichem psychologischen Tiefgang.

    Sie erweckt den Eindruck, aus der Zeit gefallen zu sein und hat deswegen etwas Zeitloses, Immer-Gültiges an sich. Angesprochen fühlen können sich von ihr sowohl die Ü-40 als auch die Um-die-Zwanzig-Jährigen. So gesehen hat "Blaumacher" die gesamte Familie als Zielgruppe.

    Aufgrund des Cliffhangers bietet sich bei entsprechendem Erfolg beim Publikum eine Fortsetzung an.

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