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Das schweigende Klassenzimmer (DVD)

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1956: Bei einem Kinobesuch in Westberlin sehen die Abiturienten Theo (Leonard Scheicher) und Kurt (Tom Gramenz) in der Wochenschau dramatische Bilder vom Aufstand der Ungarn in Budapest. Zurück in Stalinstadt entsteht spontan die Idee im Unterricht...
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Kommentar zu "Das schweigende Klassenzimmer"
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    13 von 19 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    MaRe, 21.09.2018

    Das Drama „Das schweigende Klassenzimmer“ (Erscheinungsjahr: 2018) des deutschen Regisseurs Lars Kraume (Jahrgang 1973, u.a. „Der Staat gegen Fritz Bauer“, „Familienfest“ - je 2015 oder „Terror - Ihr Urteil“ - 2016) beruht auf wahren Ereignissen und dem gleichnamigen Sachbuch des Zeitzeugen Dietrich Garstka.

    Stalinstadt 1956: Nachdem die Schüler Theo Lemke (Leonard Scheicher) und Kurt Wächter (Tom Gramenz) bei einem Kinobesuch in Westberlin in der „Wochenschau“ dramatische Bilder vom Aufstand der Ungarn in Budapest gesehen haben, halten sie spontan mit ihren Klassenkameraden im Unterricht „als Zeichen des Protests“ eine Schweigeminute für die Beteiligten und Opfer ab. Dieser kleine Akt der Solidarität macht die Schüler, die ein halbes Jahr später ihr Abitur ablegen sollen, aus Sicht der Staatsoberen zu „Konterrevolutionären“, deren Rädelsführer überführt und hart bestraft gehörten, anderenfalls die gesamte Klasse die bitteren Konsequenzen zu tragen hätte…

    Diese faszinierende, beinahe unglaubliche historisch-politische Geschichte hat sich ab 29. Oktober 1956 in Storkow (Brandenburg) ereignet und schrie geradezu danach, verfilmt zu werden. Der Buchautor Dietrich Garstka war einer der Schüler, die sie erlebt haben. Der Film verlegt die Handlung nach Stalinstadt, ab 1961 Eisenhüttenstadt, die nach einem Beschluss im Juli 1950 als Planstadt in Form einer sozialistischen Wohnstadt für das Eisenhüttenkombinat Ost (EKO), das noch heute ein bedeutender Arbeitgeber ist, gebaut wurde, wo auch größtenteils die Dreharbeiten stattfanden, weil Storkow sich zwischenzeitlich zu sehr verändert hat, während in Eisenhüttenstadt bis heute die aus der damaligen Zeit erbauten Wohnkomplexe I-III komplett erhalten sind.

    Kraume veränderte die Namen der Personen (in Kurt ist Dietrich Garstka wiederzufinden) und nahm gegenüber dem Buch einige dramaturgische Anpassungen vor, um den Stoff aus heutiger Sicht verständlich zu machen sowie Aktualität und Allgemeingültigkeit zu erzielen. So gab es in Wirklichkeit keine Person, die Erik Babinski, gespielt von Jonas Dassler, oder dessen Onkel Edgar, gespielt von Michael Gwisdek, entsprachen.

    Herausgekommen ist ein dichter, packend-aufwühlender und vielschichtiger Film über persönliche Ideale und gesellschaftspolitische Utopien, Integrität, Loyalität und Verrat auf vielen verschiedenen, ob persönlichen oder übergreifend ethischen Ebenen, politisches Erwachen, (Zivil)Courage und Solidarität.

    Die Grundstimmung des Aufbruchs in eine neue Zeit nach Gründung der DDR 1949, das vorherrschende Weltbild, das Menschen und Systeme in Kommunisten und Faschisten teilte, die bei den Heranwachsenden ausgelösten Erschütterungen durch die Niederschlagung des Ungarn-Aufstands oder die Vehemenz, mit der ein Akt jugendlichen Übermuts von den Oberen verfolgt wird, die Zweifel und das Misstrauen, die durch inquisitorische Befragungen durch die Kreisschulrätin Kessler (Jördis Triebel) oder Volksbildungsminister Lange (Burghart Klaußner) zwischen den Schülern, die gegeneinander ausgespielt und zu Denunzianten werden sollen, gesät werden, sind treffsicher und spannend dargelegt. Als weiterer interessanter Aspekt kommt hinzu, dass die Hauptpersonen Kurt und Theo individuell mit der tragischen Vergangenheit ihrer teils autoritären Väter konfrontiert werden.

    Mit den jungen Schauspielern, außer den bereits genannten sind das Lena Klenke als Lena und Isaiah Michalski als Paul, sowie den namhaften, erfahrenen wie Florian Lukas als Schuldirektor Schwarz, Ronald Zehrfeld als Theos Vater oder Judith Engel und Max Hopp als Kurts Eltern agiert ein grandioses Ensemble.

    Das meist trübe Licht, die Kulissen voller Requisiten aus der damaligen Zeit sowie passende Frisuren und Kostüme erzeugen eine authentische Atmosphäre, zu der auch die Unterstützung durch Dietrich Garstka beigetragen hat.

    Mein Resümee: Obwohl die didaktischen Ansätze unverkennbar sind und trotz der etwas aufdringlichen, schwülstigen Musik bin ich begeistert von diesem emotional fesselnden und imponierenden politischen Historiendrama, das die Bedeutung von Freiheit sowie Menschen-, Bürger- und Freiheitsrechten wie dem, seine Meinung sagen zu dürfen, plastisch vor Augen stellt.

    Daher erhält „Das schweigende Klassenzimmer“ meine unbedingte Empfehlung - auch als Film, der in Schulen gezeigt werden sollte.

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