Das Vaterspiel (DVD)
Ein Anruf, und am anderen Ende der Leitung eine Stimme aus längst vergangenen Tagen: Mimi. Sie will, dass ihr Jungendfreund Ratz nach New York kommt - sie braucht seine Hilfe. Für Mimi war Ratz immer bereit gewesen, vieles zu tun, und in Wien...
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DVD
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Das Vaterspiel (DVD)“
Ein Anruf, und am anderen Ende der Leitung eine Stimme aus längst vergangenen Tagen: Mimi. Sie will, dass ihr Jungendfreund Ratz nach New York kommt - sie braucht seine Hilfe. Für Mimi war Ratz immer bereit gewesen, vieles zu tun, und in Wien macht ihm sowieso einiges zu schaffen: Der übermächtige Vater, die verquere Liebe zu seiner Schwester und sein autistisches Dasein vor dem Computer - es ist gar nicht so schlecht, einmal weg zu kommen. Doch auch New York stellt Fragen von der dunklen Seite: Wer ist der alte Mann im Keller? Mit welchen virtuellen Morden darf man sein Geld machen und wie echt sind Mimis Gefühle?
Inhaltsverzeichnis zu „Das Vaterspiel (DVD)“
Nach dem gleichnamigen Roman von Josef Haslinger ("Opernball")
Mitwirkende zu „Das Vaterspiel (DVD)“
Darsteller: | Helmut Köpping (Ratz), Sabine Timoteo (Mimi), Ulrich Tukur (Jonas Shtrom) , Christian Tramitz (Kramer) , Itzhak Finzi (Lucas), Samuel Finzi (Lucas, 40) , Michou Friesz (Mutter), Franziska Weisz (Klara), Otto Tausig (Großvater) |
Drehbuchautor: | Michael Glawogger |
Kamera: | Attila Boa |
Kostüm: | Martina List |
Maske: | Heike Merker |
Musik: | Olga Neuwirth |
Produzenten: | Christine Ruppert, Helga Binder |
Regisseur: | Michael Glawogger |
Marke: | ALAMODE FI |
Verlag: | ALIVE, Alamode Film |
Label: | Alamode |
Verleih: | AL!VE |
Vertrieb: | AL!VE |
Jahr: | 2010 |
Autoren-Porträt von Josef Haslinger
Josef Haslinger, 1955 in Zwettl/Niederösterreich geboren, lebt in Wein und Leipzig. Seit 1996 lehrt Haslinger als Professor für literarische Ästhetik am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Haslinger erhielt zahlreiche Preise, zuletzt den Preis der Stadt Wien und den Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels. 2010 wird Josef Haslinger der Mainzer Stadtschreiber.Michael Glawogger,1959 in Graz/Österreich geboren, Studium am San Francisco Arts Institute und an der Filmakademie Wien. Glawogger reist nicht nur als Autor, Regisseur und Kameramann rund um die Welt, sondern bewegt sich völlig frei in unterschiedlichen filmischen Formen und Genres. Seine Filme werden in Cannes, Venedig und auf zahlreichen anderen Filmfestivals gezeigt.Christian Tramitz, wurde in München geboren und ließ sich am Münchner Musikkonservatorium im Hauptfach Geige ausbilden. Im Anschluss studierte er Kunstgeschichte, Philosophie und Theaterwissenschaften. Er nahm Schauspielunterricht bei Ruth von Zerboni und spielte am Stadttheater Ingolstadt und an den Düsseldorfer Kammerspielen. Nach ersten Fernsehgastrollen in diversen Krimiserien begann 1997 die enge Zusammenarbeit mit Michael Bully Herbig in der preisgekrönten bullyparade (1997 2002). Seine Rolle als Ranger in "Der Schuh des Manitu" (2000) machte Christian Tramitz endgültig bekannt. Mit "Tramitz and friends" feierte er 2003 das Debüt seiner ersten eigenen Show. Es folgten verschiedene Fernsehrollen sowie Kinofilme wie "(T)Raumschiff Surprise" (2003), "7 Zwerge" (2003 und 2005), "Neues vom Wixxer" (2006), "Freche Mädchen" und "Keinohrhasen" (beide 2007). 2009 stand er als legendärer G-Man "Jerry Cotton" vor der Kamera. 2008 lieh er seine Stimme Disneys Möchtegern-Superhund "Bolt".
Bibliographische Angaben
- Autor: Josef Haslinger
- DVD
- farbig, Spieldauer: 113 Minuten
- Bild: Widescreen
- Sprache: Deutsch, Englisch
- Untertitel: Deutsch
- Studio: ALIVE
- EAN: 4042564121780
- Erscheinungsdatum: 30.04.2010
Rezension zu „Das Vaterspiel (DVD)“
Der österreichische Arthaus-Spezialist Michael Glawogger trifft für die Adaption von Josef Haslingers komplexem Roman die richtigen Bilder und somit den richtigen Ton.Ein typischer Glawogger-Film ist "Das Vaterspiel" geworden. Komplexe Themen in einer komplexen Erzählstruktur, vorgetragen von erstklassigen, nicht unbedingt bekannten Schauspielern und untermalt von spärlich gesetzten, sphärischen Klängen. Aber dann ist das neue Werk des begnadeten Dokumentarfilmemachers ("Megacities", "Workingman's Death") und unkonventionellen Spielfilmregisseurs ("Slumming", "Contact High") auch wieder ganz anders, hat der gebürtige Grazer, sonst ein Freund von Originalstoffen, doch erstmals einen Roman für die Leinwand adaptiert. Und nicht irgendeinen, sondern "Das Vaterspiel" (2000) seines österreichischen Landsmannes Josef Haslinger, auf dessen Konto unter anderem auch der ebenfalls schon verfilmte "Opernball" (1995) geht. Drei Geschichten, drei Familienschicksale an drei verschiedenen Orten und zu drei unterschiedlichen Zeiten werden hier vorgetragen, was dem Zuschauer ein Höchstmaß an Konzentration abverlangt. Belohnt wird er mit einem spannenden Diskurs über Schuld und Sühne, Vergebung und Verfolgung, Väter und Söhne, Liebe und Tod. Im Zentrum der junge Ratz (Helmut Köpping), der im Wien der Neunziger im Schatten seines übermächtigen Politiker-Vaters (Christian Tramitz, großartig gegen den Strich gebürstet) vor sich hinvegetiert und seit Jahren an einem besonders perfiden Egoshooter-Spiel bastelt, das einfach nicht fertig werden will. Da reißt ihn ein Anruf aus New York aus seiner Lethargie. Ex-Kommilitonin Mimi (Sabine Timoteo) bittet ihn um Hilfe. Ratz soll auf Long Island einen Keller renovieren. Was er zunächst nicht weiß: Dort hält sich ein Naziverbrecher litauischer Abstammung (Itzhak Finzi) versteckt. Und genau dieser alte Mann steht im Verdacht, 1941 den Vater von Jonas Shtrom (Ulrich Tukur) umgebracht zu haben. Was wiederum der Sohn im Jahre 1959 in einem kargen
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Ludwigsburger Büroraum zu Protokoll gibt.
Geschickt verwebt Glawogger die diversen Handlungsebenen zu einem großen Ganzen, nimmt sich zuweilen, wenn es die Bildsprache erfordert, auch die Freiheit, sich von Haslinger zu entfernen, bleibt aber den Kernaussagen des Buchs in jeder Hinsicht treu. So gelingt zum einen eine facettenreiche Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Vergangenheit, bei der Itzhak Finzi als unverbesserlicher NS-Scherge ohne einen Funken Reue mindestens so erschreckend ist wie Ulrich Tukurs bewegender, nur mit wenigen Schwarzweiß-Fotos unterlegter Monolog erschüttert. Zum anderen werden anhand der Figur von Ratz hochaktuelle Probleme wie Bindungsunfähigkeit, der Umgang mit gewaltverherrlichenden Computerspielen oder zerstörte Familienstrukturen analysiert, aber auch auf das moralische Dilemma hingewiesen, in dem junge Menschen stecken, wenn sie mit mutmaßlichen Meuchelmördern konfrontiert werden. Dazwischen lässt Glawogger dem Betrachter viel Zeit zum Durchatmen, zeigt zur Musik des weitgehend unbekannten Komponisten Anton Diabelli (Zeitgenosse von Haydn und Beethoven) die nächtliche New Yorker Skyline und lässt Ratz eine geradezu psychedelische Auto-Fahrt durch einen nächtlichen Schneesturm erleben, womit er auch das aufgewühlte Innenleben seines Protagonisten nach außen kehrt. "Game Over" heißt es zwar am Ende, doch dann hat dieses jede Menge Diskussionsstoff anbietende "Vaterspiel" erst richtig begonnen. lasso.
Geschickt verwebt Glawogger die diversen Handlungsebenen zu einem großen Ganzen, nimmt sich zuweilen, wenn es die Bildsprache erfordert, auch die Freiheit, sich von Haslinger zu entfernen, bleibt aber den Kernaussagen des Buchs in jeder Hinsicht treu. So gelingt zum einen eine facettenreiche Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Vergangenheit, bei der Itzhak Finzi als unverbesserlicher NS-Scherge ohne einen Funken Reue mindestens so erschreckend ist wie Ulrich Tukurs bewegender, nur mit wenigen Schwarzweiß-Fotos unterlegter Monolog erschüttert. Zum anderen werden anhand der Figur von Ratz hochaktuelle Probleme wie Bindungsunfähigkeit, der Umgang mit gewaltverherrlichenden Computerspielen oder zerstörte Familienstrukturen analysiert, aber auch auf das moralische Dilemma hingewiesen, in dem junge Menschen stecken, wenn sie mit mutmaßlichen Meuchelmördern konfrontiert werden. Dazwischen lässt Glawogger dem Betrachter viel Zeit zum Durchatmen, zeigt zur Musik des weitgehend unbekannten Komponisten Anton Diabelli (Zeitgenosse von Haydn und Beethoven) die nächtliche New Yorker Skyline und lässt Ratz eine geradezu psychedelische Auto-Fahrt durch einen nächtlichen Schneesturm erleben, womit er auch das aufgewühlte Innenleben seines Protagonisten nach außen kehrt. "Game Over" heißt es zwar am Ende, doch dann hat dieses jede Menge Diskussionsstoff anbietende "Vaterspiel" erst richtig begonnen. lasso.
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