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Ein Dorf sieht schwarz (DVD)

 
 
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Frankreich 1975: Seyolo Zantoko ist Arzt und stammt aus dem Kongo. Als er einen Job in einem kleinen Kaff nördlich von Paris angeboten bekommt, beschließt er, mit seiner Familie umzuziehen. Sie erwarten Pariser Stadtleben, treffen aber auf Dorfbewohner, die...
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Kommentar zu "Ein Dorf sieht schwarz"
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    7 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    MaRe, 12.10.2017

    "Zack-hau-rinn" sagt man, laut Synchronisation ins Deutsche, in Marly-Gomont, wenn man jemanden anfeuern oder zu etwas motivieren will. Marly-Gomont ist ein Dorf nördlich von Paris, eigentlich sehr weit im Norden Frankreichs an der Grenze zu Belgien gelegen. Dorthin kommt der aus Zaire stammende Seyolo Zantoko (Marc Zinga) 1975 samt seiner Familie, nachdem er gerade in Lille sein Medizinstudium mit dem Diplom abgeschlossen hat, um die seit Langem verwaiste Arztpraxis zu übernehmen. Die Einwohner haben bislang noch nie einen Schwarzen gesehen und reagieren abweisend, obwohl der positiv denkende, ehrgeizige Arzt, seine Frau Anne (Aïssa Maïga) und seine beiden Kinder, Tochter Sivi (Médina Diarra), die leidenschaftlich gerne Fußball spielt, und Sohn Kamini (Bayron Lebli), freundlich sind und sich nach Kräften bemühen, mit den Bewohner in Kontakt zu kommen, um zu erreichen, dass diese sie "für normale Menschen halten". Dass Gemeinderatswahlen und mit diesen die Wahl des Bürgermeisters ansteht, erschwert die Situation für Zantokos zusätzlich, da sie und ihre Anwesenheit zum Politikum werden.

    "Ein Dorf sieht schwarz", übrigens ein treffend doppeldeutiger Titel, im Original , erzählt im Wesentlichen eine wahre Geschichte. Seyolos Sohn, der Rapper Kamini Zantoko, landete 2006 mit seinem Video-Song über die Lebensgeschichte seiner Familie auf YouTube einen Hit und entwickelte daraus die Idee zu einer Filmkomödie, die 2016 unter der Regie von Julien Rambaldi umgesetzt wurde.

    Wir erleben tiefsitzende Vorurteile bei den Nordfranzosen, die so weit reichen, dass sie sich lieber selbst schädigen, als sich zu überwinden, zu diesem "Medizinmann" zu gehen. Vornehmlich aus im wahrsten Sinn des Wortes Berührungsangst, die sich bis zur Hysterie steigern kann, reagieren sie rassistisch, beschimpfend, grenzen aus, geben die Schwarzen der Lächerlichkeit preis. Manche scheuen sogar vor Verleumdungen nicht zurück.
    Interessanterweise überträgt die Synchronisation den Dialekt der Dorfbewohner ins Sächsische...

    Auf der anderen Seite steht insbesondere Seyolos Anstrengung, hart zu arbeiten, sich anzupassen, nicht aufzufallen, die er mit Verboten durchzusetzen versucht und die fast in Verleugnung seiner selbst und seiner Herkunft mündet. So sind ihm die Besuche seiner beschwingten Verwandten aus Brüssel, die das ruhige Dorfleben gehörig aufwirbeln, enorm peinlich.

    Gerade diese Clash-of-Culture-Momente mit sehr dosiertem Slapstick geben dieser lockeren Komödie eine besondere Würze. Hinzu kommen die aussagekräftigen Bilder der öden Landschaft, die, meist im Dauerregen versinkt und von Strommasten durchzogen wird, die aus dem Nichts zu kommen und ins Nicht zu führen scheinen. Ab und zu sind Kühe zu sehen, mal ganz weiße, mal scheckige, mal schwarze...

    "Ein Dorf sieht schwarz" ist eine liebevoll erzählte Feel-Good-Komödie: humorvoll und spöttisch, temperamentvoll, deutlich von der Aussage her, aber nicht anprangernd, mit Herz und Niveau. Dazu eine Hommage an mutige Einwanderer und durchaus auch an die Einheimischen, ein wunderbarer Appell zu einem harmonischen Miteinander und zu Toleranz. Dass das ein oder andere Klischee dabei bedient wird und am Ende ein wenig Rührseligkeit einfließt, spielt da fast keine Rolle.

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