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Eine Geschichte von Liebe und Finsternis (DVD)

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Amos wächst in den 1940er-Jahren in Jerusalem auf, wo die aus Europa vertriebenen Juden auf einen israelischen Staat hoffen, der ihre rechtmäßige Heimat werden soll. Von diesem gelobten Land träumen auch Amos' Eltern: seine fantasievolle Mutter Fania und...
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Kommentar zu "Eine Geschichte von Liebe und Finsternis"
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    7 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    MaRe, 13.10.2017

    Mit ihrer ersten Spielfilmregiearbeit beweist Natalie Portman (geboren am 9. Juni 1981 in Jerusalem, Israelin und US-Amerikanerin, u.a. „Black Swan“, 2010, „Jackie – The First Lady“, 2016) Mut und Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten, indem sie den über 500-Seiten umfassenden Roman des israelischen Schriftstellers Amos Oz (geboren als Amos Klausner am 4. Mai 1939 in Jerusalem) selbst zu einem Drehbuch umgestaltet und die weibliche Hauptrolle übernommen hat.

    Der Film hält sich an den autobiografischen Stil des Romans: Amos Oz erinnert sich in einer Art Rahmenhandlung als alter Mann an seine Kindheit in Jerusalem. Durch die Augen des kleinen Amos (Amir Tessler) blicken wir ins Jahr 1945 auf die britische Mandatszeit zurück und vollziehen die Sehnsüchte und ersten Schritte der Juden hinsichtlich der Gründung des Staates Israel nach.

    Im Mittelpunkt steht seine Mutter Fanja (Natalie Portman), eine Jüdin, die in der NS-Zeit aus dem damaligen Polen geflohen ist. Ihre lebhafte Fantasie inspiriert sie zu Geschichten, die sie mit Amos teilt und die sie gemeinsam weiterentwickeln. Sie führt aber auch zu (Tag-)Träumen und Wunschvorstellungen, die sich nicht immer realisieren, damit zu Enttäuschungen und schwerer Melancholie.

    Im Gegensatz zur Mutter ist Amos‘ Vater Arieh (Gilad Kahane) ein sehr gebildeter Sprachliebhaber und Etymologe, Sachbuchautor, Bibliothekar und eher nüchtern veranlagt.

    Die Schilderung der Lebensumstände und der Beziehungen zueinander ermöglicht es, nachzuvollziehen, wie und wodurch Amos Oz für sein Leben geprägt und weshalb er Schriftsteller geworden ist.

    Portman taucht ihren Film in dunkle Farben, vorwiegend Grün und Braun, die an vergilbtes Papier als Metapher für die Vergangenheit, Leid, Finsternis in jedweder Ausprägung denken lassen, selten auch Grau-Blau, und verleiht ihm eine bleierne Atmosphäre. Sie verknüpft historische Episoden sowie Alltagserlebnisse mit den bebilderten Erzählungen der Mutter und ihren Gemütszuständen, Traumata des Krieges und der Verfolgung. Zugleich schafft der Film Spielraum, um beim Zuschauer vielfältige andere Verknüpfungen, Assoziationen und Interpretationen zum Beispiel mit Blick auf die heutige politische Situation hervorzurufen.

    Größtenteils ähnelt “Eine Geschichte von Liebe und Finsternis“ einem Historienfilm mit etymologischen und poetischen Beimischungen. Leider ist er dabei nicht besonders eingängig, vielmehr erzählerisch fahrig und inexakt geworden. Außerdem setzt er zu Unrecht, meine ich, einiges an politischem und geschichtlichem Wissen voraus.

    Im letzten Drittel aber finden sich die Stärken des Films, weil sich Portman auf die Schilderung des depressiven Seelenzustands der Mutter Fanja konzentriert. Die welke Farbgebung und die gedrückte Grundstimmung machen von nun an unumwunden Sinn. Portman stellt Fanja als Person dar, die mit majestätischer Haltung wie eine Heldin ihr Leid erträgt und auf Linderung hofft. Gleichzeitig werden die Auswirkungen ihrer Erkrankung auf das familiäre Umfeld spürbar, die Überforderung des Ehemanns, aber insbesondere die des jungen Amos, der viel zu schnell erwachsen handeln muss. Insgesamt spielen alle Schauspieler dankenswert zurückhaltend.

    Resümee: Die beeindruckende Vielschichtigkeit und poetische Eleganz von Oz‘ Erinnerungen in einen Spielfilm mit durchweg überzeugender Erzählweise, Bildsprache und Stimmung zu überführen, ist Portman nicht ganz gelungen. Dieses Debüt ist jedoch beherzt und ambitioniert. Es ermöglicht aufschlussreiche Einblicke in die Psychologie der Israelis und verdeutlicht, weshalb Amos Oz mit dem Roman auch beabsichtigte, seine Mutter zu würdigen. Zudem macht er verständlich, wie er zu dem Humanisten wurde, der sich intensiv für einen dauerhaften Frieden und die Versöhnung zwischen Israelis und den arabischen Nachbarn einsetzt, u.a. als Mitbegründer der politischen Bewegung "Schalom Achschaw", „Peace Now“. Ich möchte diesen Film daher zwischen 3 und 4 Sternen ansiedeln.

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