Lady Bird (DVD)

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Christine "Lady Bird" McPherson (Saoirse Ronan) ist ein rebellisches Mädchen, das nichts mehr will, als das langweilige Leben in der Kleinstadt weit hinter sich zu lassen. Ihre Mutter (Laurie Metcalf), die genauso leidenschaftlich, dickköpfig und...
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Kommentar zu "Lady Bird"
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    17 von 29 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    MaRe, 31.08.2018

    „Lady Bird“ heißt eigentlich Christine McPherson (Saoirse Ronan, u.a. „Brooklyn“ - 2015, „Am Strand“- „On Chesil Beach“ - 2017). Mit ihrer Mutter Marion (Laurie Metcalf, u.a. „Roseanne“), ihrem Vater Larry (Tracy Letts) sowie ihrem Adoptivbruder Miguel (Jordan Rodrigues) und dessen Freundin Shelly Yuhan (Marielle Scott) lebt die 17-Jährige in Sacramento /Kalifornien. An dem Jahr 2002, in dem dieser Film spielt, findet sie nur gut, dass es ein Palindrom (also vorwärts wie rückwärts gelesen gleich) ist. Ansonsten will sie aus der Enge der Provinz ausbrechen, sich von den Menschen dort abheben, weshalb sie sich den Namen „Lady Bird“ (Englisch „Ladybird“ = Marienkäfer, ein Symbol für Freiheit und ein Glücksbringer) gegeben hat, und in einem inspirierenden Umfeld kreativ sein. Sie sehnt sich nach Anerkennung, vornehmlich durch ihre Mutter, die hart als Krankenschwester arbeitet, eckt aber mit ihrer ungestüm-rebellischen Art und weil sie sich an Colleges in Großstädten, insbesondere New York bewirbt, nicht nur bei ihr, sondern auch in der katholischen Schule, die sie besucht, immer wieder an.

    „Lady Bird“ ist das Solo-Regiedebüt Greta Gerwigs (Jahrgang 1983), die als Schauspielerin durch Filme wie „Maggies Plan“ (2015) oder „Jahrhundertfrauen“ (2016) bekannt ist und selbst aus Sacramento stammt. Das von ihr verfasste Drehbuch versah sie mit ein paar autobiografischen Bezügen (auch sie besuchte dort eine katholische Mädchenschule und ging zum Studium nach New York) und ließ sich des Weiteren u.a. von Brat-Packs-Klassiker „Pretty in Pink“ (1986) inspirieren.

    Diese Tragikomödie gehört in die Kategorie der unspektakulären, „kleinen“ Filme, ist ein schnelles, frisches, freches, atmosphärisches Coming-of-Age-Drama und eine feinnervige Mutter-Tochter-Geschichte, die mit Fortschreiten der Laufzeit immer differenzierter erzählt an Tiefe gewinnt und den Zuschauer von Anfang an ins Geschehen hineinwirft.

    Zu erleben sind Momentaufnahmen aus dem Alltag einer „US-Durchschnittsfamilie“ mit pubertierenden Teenagern kurz vorm Flüggewerden, die in einer Art Collagestil präsentiert werden. Unverfälscht wird von Reibereien zu Hause, Erlebnissen mit der besten Freundin, den ersten Erfahrungen mit Jungs (Danny, gespielt von Lucas Hedges, bekannt aus „Manchester By The Sea“, oder Kyle, gespielt von Timothée Chalamet, bekannt aus „Call Me By Your Name“), der Liebe, aber auch von Partys und Joints sowie herben Enttäuschungen verschiedenen Ursprungs erzählt. Der Wechsel zwischen Tragik und Komik erfolgt dabei oft rasend schnell.

    Herausragend ist das nuancierte Drehbuch, das alle Protagonisten ambivalent schildert und ihr Verhalten plausibel macht und dadurch bewirkt, dass sich das Publikum nicht nur mit einer oder einem von ihnen identifiziert oder solidarisiert, sondern für alle Verständnis aufbringt.

    Saoirse Ronan und Laurie Metcalf sind wunderbar als Lady Bird /Christine bzw. ihre Mutter Marion, da sie das vermeintliche Rollen-Stereotyp: "aufmüpfige Tochter hier - strenge, nörgelnde Mutter da" aufbrechen und spürbar werden lassen, was sie, auch charakterlich, vereint und worin sie sich unterscheiden.

    Meist wird aus Lady Birds Perspektive berichtet. Doch ab und zu öffnet sich durch den Blick auf Nebenschauplätze, wo wir beispielsweise ihren Vater beim Vorstellungsgespräch, den Bruder mit seiner Freundin bei Christines Eltern oder den Theaterleiter im Krankenhaus sehen, ein spannendes, die Geschichte abrundendes Universum aus Sehnsüchten der anderen Menschen, die Lady Bird umgeben.

    Die überwiegend fast schon hymnischen Bewertungen und die zahlreichen Nominierungen für diverse Preise (etwa die für einen Oscar 2018 in den Kategorien „Bester Film“ - die Produzenten Scott Rudin, Eli Bush und Evelyn O’Neill betreffend, „Beste Regie“ - für Greta Gerwig, das „Beste Originaldrehbuch“ - für Greta Gerwig, „Beste Hauptdarstellerin – für Saoirse Ronan, „Beste Nebendarstellerin“ – für Laurie Metcalf) wecken sehr große Erwartungen, die der Film vielleicht für den einen oder anderen Zuschauer nicht einlösen wird, weil er ihn zu „unspektakulär“ findet. „Lady Bird“ will und soll aber gar nicht aufsehenerregend sein, vielmehr einerseits ein Film übers Erwachsenwerden und darüber hinaus über starke Persönlichkeiten, Sehnsüchte, Überzeugungen, Ängste und Minderwertigkeitskomplexe sowie Prägendes wie Heimat und Selbstfindung.

    Und derart erfrischend klischeefrei, mit souveränem Witz, Mitgefühl und Wahrhaftigkeit wie hier, nie giftig oder bösartig, werden Probleme in und mit der Pubertät, soziale Probleme oder zwischenmenschliche / innerfamiliäre Konflikte selten in Filmen dargestellt. Daher vergebe ich an "Lady Bird" satte 4 Sterne.

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