McDonald & Dodds - Staffel 1 (DVD)

Auch in der schönen, britischen Stadt Bath wird gemordet, muss die frisch versetzte Londonerin DCI McDonald, sehr schnell nach ihrer Ankunft feststellen. Ausgerechnet im Haus des stadtbekannten Prominenten und steinreichen Geschäftsmannes Max Crockett, liegt eine männliche Leiche. Beim Eintreffen Crocketts, fällt dessen hochschwangere Ehefrau aus allen Wolken, wohingegen sich Crockett sehr seltsam verhält. Hat er etwa etwas mit dem Mord zu schaffen? Und wenn, warum nur?

Am Tatort lernt DCI McDonald den schrulligen Kollegen Detective Sergeant Dodds kennen. Er ist ihr unterteilt, macht anfangs aber keinen wirklich hellen Eindruck. Obwohl seine altbackene Kleidung nur noch von seiner Schüchternheit und seinen angestaubt wirkenden Ermittlungsmethoden getoppt wird und McDonald nicht wirklich weiß, was sie überhaupt mit ihm anfangen soll, erweisen sich Dodds brillante Gedankengänge dann doch als wahrer Segen. Und trotz seiner verschrobenen Art muss McDonalds zugeben, dass sie den älteren Kollegen durchaus mag, was nicht gerade mit dem Befehl ihres Vorgesetzten konform geht, der ihr aufgetragen hat, Dodds möglichst schnell aus dem aktiven Dienst herauszuekeln, weil er den übrigen Kollegen zu altmodisch und langsam ist.
Dabei muss sich McDonalds doch zunächst selbst behaupten, was gar nicht so einfach ist, denn ihr Vorgesetzter will nicht, dass sie die Familie von Max Crockett und den Unternehmer selbst, mit Fragen löchert, gehören die Crocketts doch zu den höchsten Persönlichkeiten des Ortes…

Der zweite Fall von McDonald und Dodds schaut auf den ersten Blick aus wie ein Selbstmord. Mit einer ziemlich unkonventionellen Methode, die wieder einmal den Zorn des Vorgesetzten schürt, erkennt Dodds jedoch, dass das Opfer ermordet wurde und sich nicht selbst erhängt hat. Als Verdächtige kommen eine ganze Menge an Personen in Frage, denn das weibliche Opfer lebte in einer Suchtklinik und nahm an einer Gruppentherapie teil. Hinterlassen hat sie lediglich eine kryptische Botschaft, mit Lippenstift geschrieben, an ihrer Zimmertür. Doch die Gruppe, nebst deren verschlagene Leiterin, hüllt sich entweder in Schweigen oder tischt dem Ermittlerduo unverschämte Lügen auf…

Erst einmal vorweg möchte ich sagen, dass ich britische Krimis liebe. Die britischen Serienmacher haben einfach ein wunderbares Händchen für tolle Plots und schrullige Akteure. Die erste Staffel, „McDonalds & Dodds“ bildet da keine Ausnahme und mit der wunderschönen historischen Stadt Bath hat man dazu ein tolles Ambiente gewählt, das beispielsweise der „Lewis“ Reihe, die in Oxford spielt, in nichts nachsteht. Die erste Staffel umfasst leider und das ist der kleine Wermutstropfen, lediglich zwei Fälle. Allerdings kommen die in Spielfilmlänge daher, so dass man trotzdem ausreichend Zeit hat, um sich mit den neuen Akteuren vertraut zu machen. Den quirligen Part des Duos hat definitiv DCI McDonald inne. Sie ist nicht nur neu in der Stadt, dazu ist sie mit einem nach eigenen Aussagen faulen, unintelligenten Lebensgefährten geschlagen und macht ihrem Unmut darüber auch gerne mal Luft. Ebenso unsympathisch erscheint Ihr der neue Vorgesetzte, doch als Neue im Team muss sie mit den Wölfen heulen, was ihr nicht wirklich schmeckt.

Detective Sergeant Dodds ist eine Marke für sich. Er ist alleinstehend, war aber vor vielen Jahren mal eine Weile verheiratet, lebt im Haus seiner verstorbenen Tante, scheint nicht nur kleidungstechnisch gesehen aus der Zeit gefallen zu sein und galt nie als ehrgeizig. Über viele Jahre machte er ruhig und still seinen Schreibtischjob, soll aber nun so lange vom Team gegängelt werden, bis er freiwillig selbst in Ruhestand geht. Doch da haben alle die Rechnung ohne den Wirt gemacht. ;-) Denn Dodds ist alles andere als behäbig im Denken, selbst wenn seine Optik den meisten Menschen etwas anderes suggeriert.
Ein wenig wirkt er wie eine altmodische Mischung aus „Monk“ und „Tony Hill“ und ich muss zugeben, dass ich Jason Watkins seine Rolle zu Hundertprozent abgenommen habe. Er spielt seinen „Dodds“ wirklich auf geniale Weise und ich hatte viel Spaß beim Schauen, was aber auch daran liegt, dass seine Kollegin und Vorgesetzte, toll gespielt von Tala Gouveia, ebenfalls gut gecastet wurde und der erste Fall so herrlich undurchsichtig geraten ist, obwohl man als Zuschauer bereits von Anfang an denkt, man wüsste schon alles.
Den zweiten Fall fand ich dagegen etwas schwächer und habe daher auch einen halben Punkt bei meiner Bewertung abgezogen.

Wer eine Schwäche haben sollte, für britische, unterhaltsame und humorvolle Krimis, der sollte der neuen Reihe unbedingt eine Chance geben. Es lohnt sich!
Auf der DVD befinden sich neben den beiden Folgen, zusätzliche Film & Serientrailer und in Sachen Bild und Ton gibt es auch nichts zu bemängeln. Man hat die Möglichkeit die Folgen in deutscher Synchronisation zu schauen oder im englischsprachigen Original. Untertitel in Deutsch können ebenfalls gewählt werden. 4.5 von 5 Punkten.

Kurz gefasst: Die perfekte Unterhaltung für Fans britischer humorvoller Krimiserien.