Paterson (DVD)

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Der neue Film von Kultregisseur Jim Jarmusch (DEAD MAN, BROKEN FLOWERS, ONLY LOVERS LEFT ALIVE) widmet sich mit viel Liebe zum Detail und gewohnt lakonischem Humor seinen skurrilen Figuren, allen voran dem von Shootingstar Adam Driver (STAR WARS: DAS...
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Kommentar zu "Paterson"
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    9 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    MaRe, 21.09.2017

    Paterson (Adam Driver) lebt mit Laura (Golshifteh Farahani) und dem Hund Marvin, einer Englischen Bulldogge, in dem Städtchen in New Jersey, das denselben Namen trägt wie er: Paterson. Er ist Busfahrer (wie passend ist da der Name des Schauspielers!), und wann immer er Gelegenheit findet, formuliert er Gedichte und hält sie in einem Notizbuch fest. Sein Lieblingslyriker ist William Carlos Williams (* 17. September 1883 in Rutherford, New Jersey; † 4. März 1963 ebenda, auch Prosa-Autor und Arzt). Übrigens könnten die in meiner Überschrift zitierten Worte durchaus von ihm stammen, wie ein japanischer Besucher und Dichter an einer Stelle dieses Films anmerkt.

    Wir erleben eine Woche lang den Ablauf der Tage aus Sicht Patersons und Lauras: unspektakuläre, genau beobachtete alltägliche Szenen, Gespräche, die mal mehr, mal weniger von Belang sind, Eindrücke von der Stadt und seinen eigentümlichen Bewohnern, weil wir in Patersons Bus mitfahren oder mit ihm auf dem abendlichen Gang mit Marvin auf einen Absacker in seiner Bar Halt machen.

    „Paterson“ unter der Regie von Jim Jarmusch („Broken Flowers“) gehört zu den ungewöhnlichsten Filmen, die ich bislang gesehen, erlebt und erspürt habe. Vielen dürfte er zu langsam, zu handlungs- und ereignisarm sein. Auf mich indessen hat er eine starke Wirkung ausgeübt.

    Der eigentlich eintönige Alltag im tristen Ort Paterson erhellt sich durch die Gedichte des Busfahrers Paterson sowie durch Lauras Träume und tagtägliche Kreationen, mit denen sie ihr Zuhause verschönert und die bemerkenswerterweise nicht bunt, sondern in Schwarz-Weiß-Optik ausfallen: welch wunderbar augenzwinkernde Idee, ebenso die mit dem ebenfalls fast schwarz-weiß gefleckten Hund! Und umgekehrt inspiriert genau dieser scheinbar öde Alltag beide zu ihrer Kreativität.

    Angenehm irritiert hat mich die sanfte Art, mit der Jarmusch filmisch das Alltägliche mit der Lyrik verknüpft. Einmal geschieht dies im engeren Sinne, denn Patersons Gedichttexte, die von Ron Padgett verfasst wurden, werden zum Mitlesen in Englisch auf dem Bildschirm eingeblendet und ins Deutsche übersetzt vorgetragen. Dann im weiteren Sinne mittels sich wiederholender Eindrücke, die wie Stichwörter oder Motive (Paterson sieht z.B. immer wieder Zwillinge, der Wasserfall ist von Bedeutung) einfließen. Des Weiteren dank wunderbarer Lichteffekte in den Aufnahmen und mithilfe der gefühlvollen sphärischen Musik. Eine wohlbedachte Prise versteckten Humors sowie ein Hauch von tragikomischen Elementen rundet das Erlebnis schließlich ab.

    Paterson und Laura sind unaufgeregte, eher introvertierte, zufriedene, rücksichtsvolle Menschen, aufgeschlossen, verträumt, verspielt und sogar im Moment schmerzhafter Tragik sympathisch und grundpositiv. Driver und Farahani gefallen mir sehr mit ihrem sensiblen Zusammenspiel.

    Man braucht Ruhe und Muße für „Paterson“, damit sich das durch und durch Feine und Poetisch-Verwunschene, die meditative Ruhe, die als selbstverständlich dargestellte Umschlingung von Normalität, gar Banalität und Poesie entwickeln können. Noch lang nach dem Ende spürte ich, wie viel in diesem Film steckt, welche Tiefe er in sich birgt, wie vieles von seinem Inhalt sich erst beim Darüber-Nachdenken entfaltet und welche Freude er mir mit seiner unschätzbaren Zartheit bereitet hat.

    Mein Tipp also: Lassen Sie „Paterson“ einfach mit offenen Sinnen an sich vorbeiziehen, so, als schauten Sie aus dem Fenster von Patersons Bus, und dann nachwirken!

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