Preis-Knüller der Woche – solange der Aktions-Vorrat reicht!

Porträt einer jungen Frau in Flammen (DVD)

Deutsch
Merken
Merken
 
 
Ein ungewöhnlicher Auftrag führt die Pariser Malerin Marianne (Noémie Marchant) im Jahr 1770 auf eine einsame Insel an der Küste der Bretagne: Sie soll heimlich ein Gemälde von Héloïse (Adèle Haenel) anfertigen, die gerade eine Klosterschule für junge...
lieferbar

Bestellnummer: 129047726

DVD 6.99
Dekorierter Weihnachtsbaum
In den Warenkorb
  • Lastschrift, Kreditkarte, Paypal, Rechnung
  • Kostenlose Rücksendung
 
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
Kommentar zu "Porträt einer jungen Frau in Flammen"
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
  • 4 Sterne

    8 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    MaRe, 20.03.2020

    "Porträt einer jungen Frau in Flammen“ (Originaltitel: Portrait de la jeune fille en feu, englischsprachiger Festivaltitel: „Portrait of a Lady on Fire“) ist ein französischer Spielfilm von Céline Sciamma (Jahrgang 1978, z.B. „Tomboy“ - 2011, „Mädchenbande“, im Original: Bande de filles) aus dem Jahr 2019, dessen Uraufführung am 19. Mai 2019 im Wettbewerb des 72. Filmfestivals von Cannes stattfand. Er wurde vielfach nominiert und unter anderem in Cannes und im Rahmen des „Europäischen Filmpreises 2019“ für das „Beste Drehbuch“ (Céline Sciamma) ausgezeichnet.

    Frankreich im 18. Jahrhundert: Während die Malerin Marianne (Noémi Merlant, z.B. „Der Himmel wird warten“ - Le ciel attendra - 2016) für ihre Schülerinnen Modell sitzt, entdeckt sie ein Gemälde, das sie vor langer Zeit angefertigt und welches jemand aus dem Lager hervorgeholt hat. Dieses Bild mit dem Titel „Porträt einer jungen Frau in Flammen“ weckt in ihr lebhafte Erinnerungen an ihren Aufenthalt auf einer kleinen Insel, an denen wir im Folgenden im Zuge einer Rückblende teilhaben dürfen.

    1770 hatte Marianne den Auftrag erhalten, für den zukünftigen Gatten der jungen Adligen Héloïse (Adèle Haenel, z.B. „Das unbekannte Mädchen“ - La fille inconnue, 2016; „Die Blumen von gestern“ – 2016) ein Porträt seiner Braut zu malen. Héloïse sträubt sich jedoch gegen die von ihrer Mutter, einer verwitweten italienischen Gräfin (Valeria Golino), arrangierte Ehe mit dem Mailänder und weigert sich, Modell zu sitzen. Daher soll Marianne ihre Arbeit im Geheimen verrichten und mit Héloïse Spaziergänge unternehmen, um sie betrachten und beobachten, sie sich einprägen und später aus dem Gedächtnis auf die Leinwand bannen zu können. Nach und nach wächst dabei eine faszinierende Nähe zwischen den beiden Frauen.

    Ruhig und ernst, mit klarer, adagioartig gemäßigter Schnitttaktung und in gemäldegleichen Einstellungen, die von den Motiven, den gedeckten Farben, den stimmungsvollen Licht- und Schattenreflexen und der Materialientextur (Stein, Stoff und dessen Faltenwurf) her an Werke, ob Porträts, Bauernszenen, Stillleben oder Strandbilder, alter holländischer Maler gemahnen, erzählt dieses Kostümdrama von einer aufkeimenden, aufflammenden Liebe, vom Einander- Gefangennehmen (interessant dabei die Verortung des Geschehens auf einer Insel) und über Weiblichkeit, die Sicht der und auf die Frau, von der ihr gesellschaftlich über die Jahrhunderte hinweg zugedachten, auferlegten Rolle und dem (Ab)Bruch mit diesen Konventionen, Regeln, Verboten. Die über sie bestimmenden Männer kommen nur als Randfiguren vor.

    Das Beobachten, die von der Kamera eingefangenen Blicke, ob heimlich, scheu, irritiert, tastend, offen oder verschämt zwischen den beiden auf ganz verschiedene Art selbstbewussten jungen Frauen mit Freiheitsdrang getauscht, stellen das stärkste Ausdrucksmittel dieses zarten, exakt komponierten Films dar, der nur an wenigen Stellen zur dramaturgischen Unterstützung auffällig Musik einsetzt.

    Merlant und Haenel spielen famos, besehen einander vielsagend, aber nicht lasziv, agieren erotisch, ohne Voyeurismus zu bedienen, unverstellt, voller Natürlichkeit und unkokett, sodass ein anziehendes Flirren auf das Publikum überspringt.

    Da dem Sujet und insbesondere dem Akt der Gemäldeentstehung, den wir im Übrigen auch von der technischen Seite her verfolgen, eine gewisse Steifigkeit innewohnt, gerät auch der Film recht statisch, streng, formalistisch. Dazu tragen zudem die Anspielungen auf die in Frankreich legendäre Liebesgeschichte zwischen dem Namensvorbild Héloïse und Abaelard oder auf die griechische Sage von Orpheus und Eurydike bei sowie die vielen Passagen, in denen der Titel beispielsweise durch (Kamin)Feuer-, oder (Kerzen)Flammen-Symbolik illustriert wird, eine klare Metapher für das „Feuergefangenhaben“ zwischen Marianne und Héloïse und auf das Verbotensein ihrer Liebe.

    „Porträt einer jungen Frau in Flammen“ ist eine höchst poetisch, ästhetisch und sinnlich, klug und intellektuell entwickelte Liebesgeschichte und zugleich ein stilvolles Gesamtkunstwerk, das mit seinen knapp 120 stillen Minuten außer zum genauen Hinschauen auch zum kontemplativen Rückzug einlädt und somit eine erholsame Pause vom Alltag schafft: Mir ist das satte 4 Sterne wert!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
 
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
 
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •