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Silence (DVD)

 
 
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1638 brechen Pater Rodrigues und Pater Garupe in das von der westlichen Welt abgeschottete Japan auf, um der Wahrheit hinter den Gerüchten nachzugehen, dass ihr berühmter Lehrer Ferreira seinem Glauben abgeschworen hat. Nach ihrer Ankunft erleben...
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Kommentar zu "Silence"
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    11 von 19 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    MaRe, 21.09.2017

    „Silence“ ist das neueste Filmdrama des vielfach ausgezeichneten US-Amerikanischen Filmregisseurs Martin Scorsese (Jahrgang 1942) aus dem Jahr 2016. Gemeinsam mit Jay Cocks verfasste Scorsese das Drehbuch, das auf dem aus den 1960er-Jahren stammenden Roman „Chinmoku“ (zu Deutsch: Schweigen) des japanischen Autors römisch-katholischen Glaubens und Trägers des Akutagawa-Preises, des bedeutendsten japanischen Literaturpreises, Endō Shūsaku (1923-1996), basiert und auf dem historischen Faktum der Christenverfolgung beruht. 1971 war das Buch unter Beibehaltung des Titels „Chinmoku“ vom japanischen Regisseur Masahiro Shinoda schon einmal verfilmt, aber im Ausland nicht veröffentlicht worden. Für Scorsese war es seit Beginn der 1990er-Jahre eine Herzensangelegenheit, dieses Filmprojekt zu realisieren.

    Im Jahr 1638 begeben sich die beiden jungen Jesuiten-Pater Sebastião Rodrigues (Andrew Garfield) und Francisco Garupe (Adam Driver) von Portugal aus auf die Reise nach Japan, um Sebastiãos ehemaligen Mentor Cristóvão Ferreira (Liam Neeson) ausfindig zu machen, über den das Gerücht verbreitet wird, er habe sich der Apostasie schuldig gemacht, sei also vom katholischen Glauben abgefallen. Zusammen mit dem verstoßenen Konvertiten Kichijiro (Tadanobu Asano) betreten sie heimlich japanischen Boden und erleben, wie die Bewohner einzelner Dörfer im Verborgenen versuchen, den christlichen Glauben zu praktizieren. Sehr schnell werden sie Augenzeugen der rigorosen Christenverfolgung durch Inquisitoren und stellen fest, dass ihre Anwesenheit zur großen Gefahr für die versprengt lebende Minderheit der Christen wird. Angesichts dessen und wegen der gegen die Christen ausgeübten Gewalt werden die Pater bezüglich ihres Glauben auf die Probe gestellt. Insbesondere Sebastião konfrontiert sich wieder und wieder mit der Frage, wie Gott solch ein Leid gegen Menschen zulassen kann, die sich zu ihm und Jesus bekennen und weshalb er nicht einschreitet, sondern stattdessen schweigt oder zu schweigen scheint.

    Ein Abstecher zum historischen Hintergrund:
    Unter dem Herrscher Toyotomi Hideyoshi (1537-1598) war Japan neuen religiösen Strömungen gegenüber relativ offen. Die Portugiesen, denen die „Nutzung“ Japans im „Vertrag von Tordesillas“ 1494 zugesprochen worden war, trieben regen Handel, wobei sich die Jesuiten als Übersetzer unentbehrlich machten und die Gelegenheit ergriffen, um zu missionieren. Viele einfache Japaner wurden friedlich zum Christentum bekehrt, da es Christen ungeachtet des sozialen Standes den Aufstieg in den Himmel in Aussicht stellte, was im strikten Ständesystem Japans, das insbesondere Bauern kaum Rechte einräumte, einer Revolution gleichkam. Diese Offenheit endete wegen der Auseinandersetzungen zwischen römisch-katholischen und evangelischen (protestantischen) Christen um die Vormachtstellung in Europa, sodass die Verbreitung des Christentums in Japan zwischen 1614 und 1873 verboten war und Gläubige härtesten Verfolgungen und Repressionen ausgesetzt waren.

    Zurück zum Film:
    Thematisch ist dieses filmische Werk fesselnd, behandelt Glaube und den damit einhergehenden Zweifel, Missionierungsinteressen einerseits und harsche Verfolgung der neuen Religion zum Schutz der japanischen Traditionen andererseits. Der Glaube als Wahrheit und das Auferlegen von Prüfungen wird angesprochen, damit einhergehend die Opferbereitschaft, sogar dazu, unter Zwang eben diesem eigenen Glauben abzuschwören, um das Leben anderer Menschen zu retten.

    Nicht nur wegen des schon genannten historischen Bezugs, sondern wegen der Aktualität ist die Auseinandersetzung mit dieser Problematik wichtig. Denn überall auf der Welt werden heute noch oder wieder verstärkt Andersgläubige diskriminiert oder gar verfolgt, auch Christen, als Beispiel seien die Kopten in Ägypten oder die Jesiden, die aus dem Irak vertrieben werden, genannt.

    Weitere Vorzüge dieses Films sind neben der Ausstattung zweifelsohne die epischen, ästhetischen Bildkompositionen und dass es gelingt, die japanisch-buddhistischen Rituale einzufangen.

    Aber diese monumentalen Bilder haben mich nicht berührt, die damit gezeigten Schicksale und seelischen Kämpfe haben mich viel zu wenig erschüttert, weil sie vor lauter Opulenz synthetisch erscheinen und die enorme, eindeutig suggestive Wirkung auf der Leinwand die inhaltliche Substanz dieses persönlichen Kreuzwegs erschlägt. Die enthaltenen theologischen Dialoge und Dilemmata entgehen deswegen fast der Aufmerksamkeit, hätten aber viel Raum verdient gehabt. Weiter hat mich die Darstellung gestört, wie schnell und vehement Pater Sebastião in seinem Glauben schwankt. Seine Figur und die Art, wie sein Verlangen nach einer Rechtfertigung Gottes hinsichtlich des von ihm in der Welt zugelassenen Übels und Bösen, das mit dem Glauben an seine Allmacht, Weisheit und Güte nicht oder nur schwer in Einklang zu bringen ist („Theodizee“), gezeigt werden, erscheinen viel zu naiv und erwecken den Eindruck, der Pater sei nie festen Glaubens gewesen. Zudem scheint die Handlung auf der Stelle zu treten, ist die Laufzeit mit 155 Minuten einfach zu lang, werden zu viele Szenen zumindest scheinbar wiederholt oder Motive, wie das des Verräters Judas in Gestalt des Dieners Kichijiro, überstrapaziert.

    In jedem Fall aber ist „Silence“ visuell bemerkenswert und es aller Ehren wert, an das Schicksal der japanischen Christen und ihre Geistlichen zu erinnern. Heute bekennen sich 1%, ungefähr 1 Million Menschen dazu, Christen zu sein.

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