Violent Night (DVD)
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- Wenn der Weihnachtsmann wütend wird
- Die Helfer des Weihnachtsmanns: Das Making of von "Oh du tödliche, gnadenlose Weihnachtszeit"
- Laute Nacht, brutale Nacht
- Filmkommentar mit Regisseur Tommy Wirkola, Produzent Guy Danella, Autor Pat Casey und Autor Josh Miller
Darsteller: | David Harbour, John Leguizamo , Cam Gigandet |
Regisseur: | Tommy Wirkola |
Label: | UNIVERSAL |
Verlag: | UNIVERSAL PICTURES VIDEO |
Verleih: | UNIVERSAL PICTURES |
Vertrieb: | UNIVERSAL PICTURES |
Jahr: | 2023 |
- DVD
- farbig, Spieldauer: 108 Minuten
- Bild: Widescreen
- Sprache: Deutsch, Englisch, Französisch, Niederländisch, Isländisch, Italienisch
- Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch, Niederländisch, Italienisch
- Studio: UNIVERSAL PICTURES VIDEO
- EAN: 5053083258696
- Erscheinungsdatum: 16.02.2023
"Für den, der's mag, ist's des Höchste!" Eine der Weisheiten meines Vaters, die im Teenager-Alter so manche Diskussion um persönliche Vorlieben perfekt abrundete. Über Geschmack, so die etwas hochdeutschere Übersetzung, lässt sich nicht streiten. Eine Weisheit, die auf "Violent Night" geradezu gemünzt zu sein scheint. Denn sind wir ehrlich: Ein Film, in dem (nicht nur) der Weihnachtsmann Verbrecher auf blutigste und immer wieder bestechend einfallsreiche Weise zur Strecke bringt, aus ihnen im wahrsten Sinne des Wortes teils Kleinholz macht - das spricht vermutlich schon eine recht spezielle Zielgruppe an. Das gilt vor allem für jene Passagen, in denen dieses völlig entfesselte Werk zu einer mörderischen Variante von "Kevin allein zu Haus" wird, in denen ein junges Mädchen höchstselbst blutrünstige Söldner mittels Einfallsreichtum und unter Zuhilfenahme eines großzügig ausgestatteten Werkzeugkastens auf die nagelgespickten Bretter schickt.
Das mag man reaktionär finden. Das kann man als tiefschwarze und augenzwinkernde Verneigung vor den großen Actionkrachern vergangener Jahrzehnte, deren Bodycount selbst einem Steven Seagal in seinen besten Jahren Respekt abgenötigt hätte und deren One-Liner-Dichte für zwei bis drei Schwarzenegger-Klassiker reichen würde, aber auch höchst unterhaltsam finden. Letzteres gilt jedenfalls für den Autor - der der FSK allerdings attestieren würde, die Grenzen der Freigabe ab 16 so weit ausgereizt zu haben, wie dies selbst nach heutigen Maßstäben nur irgendwie denkbar ist...
Eine Horde Verbrecher stürmt ausgerechnet am Weihnachtsabend das schwer gesicherte Domizil einer dysfunktionalen, schwerreichen Familie, deren Safe ebenso viel Bargeld zu enthalten verspricht, wie besagte
Einen Film zu drehen, der im Kern tatsächlich Weihnachts-Spirit verströmt, war erklärtes Ziel von Regisseur Tommy Wirkola - und auf seine ganz eigene Weise ist ihm das gelungen. Auch wenn "Violent Night" ein, zwei Wendungen (gerade "Stirb langsam 2" stand mehr als nur ein Mal recht offensichtlich Pate) aufweist, ist der Plot im Prinzip natürlich jederzeit vorhersehbar - vermag es aber doch, bei der Stange zu halten. Denn mit dem sympathischeren Teil der Familie (zu dem das eingangs erwähnte Mädchen zählt) fiebert man dann doch mit - auch weil es nicht nur Weihnachten und diverse Leben, sondern auch Beziehungen zu retten gilt.
David Harbour jedenfalls scheint die Rolle des völlig desillusionierten (Extrapunkte für die schon in einer frühen Einstellung wunderbar eingefangene Kapitalismuskritik, die den Geist von Weihnachten unter einem Berg brauner Kartons mit markantem Logo begräbt) Geschenkelieferanten mit blutrünstiger Vergangenheit - letzteres eine eher unnötige, aber nur sehr kurze Exkursion zu einer ganz eigenen "Origin Story" - förmlich wie auf den nicht hundertprozentig durchtrainierten Leib geschneidert; auch John Leguizamos Darstellung des einst von Weihnachten traumatisierten Oberschurken fügt sich wunderbar in das Gesamtbild eines Films ein, der zwar selbstverständlich völlig absurd ist. Der das, was er sein will, aber doch bestechend konsequent durchzieht. Wer sich dabei aus dem letztjährigen Universal-Oeuvre an "Nobody" erinnert fühlt, liegt alles andere als falsch: In beiden Fällen fungierte als Produzent David M Leitch, der seine Karriere als Stuntman begann - und dessen Handschrift schon die zahlreichen spektakulären Zweikämpfe eines "John Wick" oder eines "Atomic Blonde" prägte. "Violent Night" muss sich da keineswegs verstecken - tauscht Schusswaffen aber gerne mal gegen Zuckerstange, Lichterkette, Wollsocke oder Schlittschuh...
Am Ende ist es, dieser Spoiler sei erlaubt, natürlich der Glaube an ihn, der dem Weihnachtsmann jene Extraportion Durchhaltevermögen beschert, die nötig ist, um auch den letzten Schurken auf Paket-taugliche Größe zu bringen. Das eigentliche Weihnachtswunder ist aber vielleicht doch, dass ein solcher Film, ein solch schräges, bedingt massentaugliches, komplett abgefahrenes (und gerade deswegen so unterhaltsames) Werk auch in diesen Zeiten, in denen Studios immer stärker auf Franchises, Fortsetzungen, auf (vermeintlich) sichere Nummern setzen, von einem Major kommt. Das alleine ist ein Geschenk.
Und nur noch am Rande: "Violent Night" punktet nicht nur in Sachen Diversität, sondern würde trotz männlicher Hauptfigur auch den Bechdel-Test mit wehenden Fahnen bestehen. Auch nicht schlecht. Oder anders gesagt: Ein positiver Aspekt eines Films, der es sicherlich schwer haben wird, beim ersten Release ein wirklich großes Publikum zu erreichen. Der aber das Zeug zum Kultfilm hat.
Marc Mensch.
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