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Die Schwester des Tänzers (Hörbuch (Download))

 
 
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In der FamilieNijinsky dreht sich alles nur um eines: ums Ballett. Als Bronislawa und Waslaw um 1900 in St. Petersburg aufwachsen, bewundern sie allabendlich ihre Eltern in der Garderobe, nervös vor den Auftritten, erhitzt und gelöst danach. Auch für die...
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Kommentare zu "Die Schwester des Tänzers"
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    19 von 26 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Wedma _., 30.11.2016

    Als Hörbuch bewertet

    „Die Schwester des Tänzers“ ist ein Frauenroman, der sich gründlicher Recherchen über die einst berühmte Familie Nijinsky und Künstlermilieu in Russland Anfang des XX Jh. bedient, jedoch kraft mangelnder Fertigkeit, die Leser auch emotional zu bewegen, nicht so recht überzeugen kann.
    Es gibt zwei Zeitebenen. 1939 schreibt Blonislawa Nijinska, etwa Mitte vierzig, während der langen Schiffsüberfahrt in die USA ihre Erinnerungen ins Tagebuch. Sie denkt an ihre Kindheit zurück, an ihre Familie, an ihre Mutter, die als junges Mädchen mit ihren Schwestern nach Russland aus Polen gekommen war und als Tänzerin ihr Geld verdiente, an ihren Vater, der ebenfalls als Profi-Tänzer seinen Lebensunterhalt bestritt, an ihren hochbegabten Bruder Waslaw, dem keiner etwas im Tanz vormachen konnte, und auch über sich selbst als kleines Mädchen und junge Frau. Die damalige Zeit, was es hieß, in Russland als eine Künstlerfamilie zu leben, die Ideale der Kindheit, in die angesagte, vom Zaren unterstützte Tanzschule zu schaffen und dort die besten Ergebnisse zu erzielen, werden detailliert vor Augen der Leser ausgebreitet.
    Die eigentliche Geschichte ist in Rückblenden, chronologisch in Zeitabschnitte aufgeteilt, wie z.B. 1894-1900, 1900-1908, etc. erzählt worden. Ins Jahr 1939 wird nur kurz zurückgekehrt. Dort passiert auch nicht viel, höchstens Bronjas Sorge, ob sie heil ankommen und auch angenommen werden, bleibt davon im Gedächtnis. Erst scheint, dass Bronja allein fährt, aber nach und nach stellt sich heraus, dass sie auch weitere Familienmitglieder dabei hat.
    Im Grunde ist es die Geschichte der Künstlerin und ihrer Familie, denn Bronja war auch selbst eine begabte Tänzerin und später Choreografin, die mit ihrer Arbeit Profis wie Laien überzeugte. Bronja ist eine bodenständige Frau, die ihren praktisch orientierten Verstand und ihr Können täglich einsetzt und das Überleben ihrer Familie sichert. Als Kontrast zu ihr steht ihr hochbegabter und allerseits bewunderter Bruder. Zu genial, um zumindest sein eigenes Leben und sein Genie in die produktiven Bahnen zu lenken. Das sich im Laufe der Jahre ändernde Verhältnis zu ihrem Bruder ist recht deutlich herausgekommen. Auch der Konflikt Waslaws mit seinem Vater ist ebenso bildhaft rübergebracht worden. Es ist eben eine oft tragische Geschichte voller zwischenmenschlicher Konflikte.
    Viele bekannte Namen fallen im Laufe der Erzählung: Anna Pavlova, Tamara Karsavina, die prima Balerinas der damaligen Zeit, Fjodor Shaljapin, der berühmte russische Sänger, der mit seiner tiefen Stimme damals ganz Europa bezauberte, Sergej Diagilev, Manager und Freund des jungen Waslaw Nijinsky, Igor Strawinsky, der berühmte rus. Komponist, uvm.
    Was kunsthistorischen Gehalt angeht, ist der Roman recht interessant und lesens-/hörenswert. Er gibt tiefe Einblicke ins Künstlermilieu der damaligen Zeit, führt vor Augen, was es eigentlich hieß, das Leben dem Tanz und der Kunst zu widmen, was es für Bronja bedeutete, einen genialen Bruder zu haben und oft in seinem Schatten zu stehen, wobei sie selbst auch hochtalentiert war und harte Arbeit nie gescheut hatte. Solche Fragen wie Freundschaft, Liebe, Familienzusammenhalt, Verantwortung fürs Leben anderer übernehmen, Kinderkriegen, aber auch Kindertod, Schuldzuweisungen, familiärer Zwist, uvm. werden vor Augen der Leser/Hörer ausgebreitet. So gesehen ist es ein typischer Familienroman.
    Aber von der Seite der Fertigkeit, eine mitreißende Geschichte zu erschaffen, die einen voll und ganz in die eigenen Bannen zieht, konnte mich „Die Schwester des Tänzers“ nicht ganz überzeugen. An mehreren Stellen kam sie mir recht langatmig vor. Ein in die Tage gekommenes Pferdchen, das seine Last nur langsam und mit Müh über die holprige Straße zieht, stand mir dabei oft vor meinem inneren Auge.
    Großes erzählerisches Talent kann ich bei Eva Stachniak nicht erkennen. Der Versuch, diesen Mangel durch analytische Vorgehensweise auszugleichen, scheitert oftmals. Auch rein technisch ist einiges an Potential verschenkt worden. Diese bemerkenswerte Distanz zu ihrer Heldin hat viel an emotionalem Gehalt im Sand versickern lassen. Sollte diese unterkühlte Besonnenheit etwa den Charakter von Bronja wiedergeben? Oder ist es einfach Mangel an eigenem Esprit, der recht deutlich zutage tritt?
    Dass „Die Schwester des Tänzers“ den Anforderungen eines Frauenromans entsprechen sollte und das Bestreben, das wohl recherchierte Material in diesen Rahmen zu quetschen, hat dem Ganzen nicht so gut getan: Es hat den Roman u.a. deutlich verflacht. So war viel öfter von den Speisen und Getränken zu hören, die zu dieser und jener Zeit auf den Tisch befördert wurden, als von den tiefgreifenden historischen Ereignissen, die es gar nicht mal wenige in der beschriebenen Zeitspanne gab. Diese waren zwar erwähnt worden, aber so dargestellt, dass sie eher blass als Rahmen der Handlung im Hintergrund schimmern. Das Augenmerk sollte wohl aufs Familiäre gelegt werden.
    Ich habe den Roman als Hörbuch kennengelernt. Gabriele Blum hat ganz gut vorgelesen. Sie hat Bronja ihre Stimme gegeben und sich große Mühe gemacht, die Geschichte unterhaltsamer und lebhafter zu präsentieren. Dies ist ihr auch größtenteils gelungen, aber ganz konnte sie dem Text seine Eintönigkeit und den Berichterstattungscharakter nicht wegnehmen. Auch an der authentischen Aussprache der slawischen Namen und Begriffe hätte man noch arbeiten können. Stellenweise konnte ich akustisch nicht verstehen, was gemeint war, dann stelle sich heraus, es ging z.B. um den Namen von Bronjas Freundin in der Tanzschule, der (mangels besseren Wissens?) recht abenteuerlich gesprochen wurde. Insg. fand ich es gut, dass ich „Die Schwester des Tänzers“ in der Hörbuchversion hatte, denn es ist eine nette Begleitung bei langen Zugfahrten, heimischem Werkeln oder Ausdauersport.
    Fazit: Eine durchaus interessante Geschichte der hochbegabten Tänzerin und Choreografin Bronislawa Nijinska, die man gerne kennenlernen sollte, wenn man sich für das Leben der Tänzer am Anfang des 20.Jh in Russland interessiert und etwas vom Geist der damaligen Zeit auf sich wirken lassen möchte. Auf rein informativer Ebene ist das Buch ein Gewinn. Auf emotionaler Ebene kann es nicht überzeugen. Als Hörbuch wirkt die Geschichte viel ansprechender und unterhaltsamer.
    Hörbuch. Gekürzte Lesung. 8 CDs, ca. 597 Minuten. Hörbuch Hamburg Verlag.

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