Das Honigmädchen, 6 Audio-CDs

CD Standard Audio Format, Lesung. Gekürzte Ausgabe. 450 Min.
 
 
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Die alleinerziehende Camilla kämpft an allen Fronten. Täglich muss sie sich im väterlichen Delikatessenhandel beweisen, während ihre fünfzehnjährige Tochter Marie gegen sie rebelliert. Und dann wird sie auch noch nach Südfrankreich geschickt, um mit einer...
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Kommentar zu "Das Honigmädchen, 6 Audio-CDs"
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    3 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 22.03.2019

    Augen zu, berieseln lassen und in die Provence wegträumen

    Camilla hat sich nach der Scheidung in die Arbeit im Feinkostgeschäft ihres Vaters gestürzt, optimieren, wo es geht, endlich seine Anerkennung erkämpfen. Dass sie keinen Zugang mehr zu Tochter Marie findet, ist sicherlich der Pubertät geschuldet, dachte sie zumindest bis jetzt und daher fliegt sie aus allen Wolken, als sie bei der Schuldirektorin vorstellig werden muss. Marie schwänzt seit Monaten die Schule, ein Rauswurf droht. Genau in diese miese Laune platzt der neue Nachbar, der sie nachts mit Dauerbeschallung um den Schlaf bringt und daher ebenfalls an ihren Nerven zehrt, mit seinen blöden Sprüchen. Dann kommt auch noch ihr Vater auf die irrsinnige Idee, dass sie sich in Südfrankreich mit eigenen Augen davon überzeugen solle, dass man den Liefervertrag mit dem unzuverlässigen Imker auf keinen Fall kündigen kann, und schickt sie auf Geschäftsreise. Marie sowieso schon bockig, weil sie die Ferien nicht bei ihrem Papa verbringen kann, hat wenig Lust auf die Provence und schon gar nicht mit ihrer Mutter. Nur unter der Bedingung, dass Tobi, der Nachbar, mit dem Camilla so gar nicht kann, mitkommt ist sie bereit ins Auto zu steigen.

    Als Hörer darf man, nachdem man die heikle Situation kurz vorgestellt bekommen hat, mit ins Auto steigen und Richtung Südfrankreich brausen. Eine turbulente Fahrt später heißt es dann inmitten „einer halbabgefackelte Bruchbude inmitten vom Nirgendwo“ landen, in einem Stall nächtigen und bei der Feldarbeit helfen. Ganz genau so, wie man sich eben Urlaub in der Provence nicht vorstellt. Zu Maries schlechter Laune gesellt sich zudem noch der Imker Henri, der mit seiner barschen Art ebenfalls wenig für Harmonie sorgt. Was hat es mit der Imkerei auf sich, warum hat ihr Vater Camilla dorthin geschickt und wird sie ihr Verhältnis zu ihrer Tochter hier verbessern können, was ihr größter Wunsch ist? Das wird natürlich auf gar keinen Fall verraten.
    Die Autorin nimmt einem mit ihrem Honigmädchen mehr als gelungen mit auf eine Reise in der Provence. Ich hatte die weiten Lavendelfelder und die Berglandschaft vor Augen, den Duft von Thymian in der Nase und den Geschmack von Honig auf der Zunge beim Hören. Ich hebe es regelrecht genossen mit den Protagonisten über den Markt, auf dem einheimische Produkte wie Olivenöl oder selbstgemachte Seife angeboten werden, zu schlendern und das ursprüngliche auf der Honigfarm war wie eine kleine Auszeit für mich.

    Die Geschichte ist mir derart vielen Bildern und solch anschaulichen Worten erzählt, sodass ich sie stets wie in einem Film im Kopf vor mir gesehen habe. Das Honigmädchen ist so ein richtiger Wohlfühlroman mit toller Landschaft, gutem Essen und Gefühlen, die Achterbahn fahren, ohne dabei zu kitschig zu werden. Auch wenn die Geschichte stellenweise ein wenig vorhersehbar ist, gibt es genügend Überraschungen, Verstrickungen und auch ungeahnte Wendungen, Es bleibt daher stets spannend. Ich habe von Anfang bis Ende gefesselt gelauscht und natürlich auch auf ein Happy End gehofft. Ab und an darf man auch schmunzeln, was nie verkehrt ist.

    Camilla war mir auf Anhieb sympathisch. Nach der Scheidung ist ihr Selbstbewusstsein mehr als am Boden, verständlicherweise, warum genau, das erfährt man im weiteren Verlauf. Tochter Marie ist ihr ein und alles und sie stellt ihre Bedürfnisse für sie in den Hintergrund, auch wenn die beiden im Moment so gar keinen Draht zueinander haben. Marie ist ein typisch pubertärer Teenager, der sich wie ein jeder rebellierender eigentlich nur nach Nähe und Zuwendung sehnt und zudem ein großes Herz für Tiere hat. Dass sie Nachbar Andi mag, wundert mich daher nicht, denn er ist ein Mann, der seine Gegenüber auch richtig wahrnimmt und ihnen die nötige Aufmerksamkeit schenkt. Seine hilfsbereite Art tut ihr übriges dazu. Unbeschwert, spontan und genügsam, seine Lebensfreude wirkt ansteckend. Aber nicht nur die drei, sondern auch die ganze einheimische Bevölkerung ist mit ihren Eigenheiten und Macken, individuell, liebevoll und bunt gemischt zusammengestellt und toll gezeichnet, angefangen bei Elektriker Nikos für den gilt „Sogar meine Tauben haben mehr Ahnung von Stromleitungen und die sitzen nur drauf.“ und den ich super gerne mochte, bis hin zur winzig kleinen Rolle des Bäckers, der Camilla nichts verkaufen will und dessen Mama behauptet „Mein Sohn hat das Rückgrat eines zwei Tage alten Croissants.“

    Die Sprecherin verstärkt das Gefühl, dass man sich nicht zuhause auf dem Sofa, sondern im sonnenverwöhnten Frankreich befindet noch, indem sie den Einheimischen gekonnt einen französischen Akzent verleiht und auch das eine oder andere Wort auf Französisch fehlt nicht. Aber man reist ja nicht nur, sondern für Solveig Duda gilt es ja auch noch die Wutanfälle Maries, das angekratzte Selbstbewusstsein, manchmal auch die Hoffnungslosigkeit oder das Mutfassen Camillas, das eigenbrötlerische Henris und einiges mehr an Stimmungen zu transportieren, was ihr wirklich ausgezeichnet gelungen ist. Die frische Stimme passt perfekt zu einem solchen schönes Wetter-, Urlaubs- und Wohlfühlroman.

    Für die gelungene Auszeit in der Provence gibt es von mir fünf Sterne.

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