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Das Leben des Karl Valentin (Sonderausgabe),1 Audio-CD, MP3

Eine klingende Biografie, Hörspiel. Ungekürzte Ausgabe
 
 
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Man kennt ihn als Komödienschreiber, Schauspieler, Avantgardisten, Talentsucher und -finder, Hofnarr des Volkes oder schlicht als Interpret anspruchsvollen Blödsinns. Für manche ist er auch ein eigenwilliger Egozentriker, Misanthrop und Hypochonder, ein...
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Kommentar zu "Das Leben des Karl Valentin (Sonderausgabe),1 Audio-CD, MP3"
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  • 5 Sterne

    2 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 29.04.2020

    Vergnüglicher war eine Biografie für mich noch nie
    Das Leben des Karl Valentin – „Zum Kotzen ist das“ (Karl Valentin)

    Da komme ich mir ja vor wie der Buchbinder Wanninger. Wie oft habe ich den Satz von meinem Vater gehört? Ich weiß es nicht, ich habe ihn aber immer noch im Ohr. Er war ein großer Fan von Karl Valentin, ich folglich als Kind auch, gerade in der Zeit in der die nach dem zweiten Weltkrieg und seinem Tod fast ein wenig in Vergessenheit geratenen Produktionen eine Wiederentdeckung und neue Popularität erlebten. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich mich immer königlich amüsiert habe. Auch jetzt noch wenn mir Zitate von ihm begegnet sind, musste ich oft schmunzeln. Er ist zweifelsohne einer der größten Komiker des 20. Jahrhunderts. Außer dieser Tatsache wusste ich bisher nicht viel von diesem Mann, da ich aber neugierig und mir sicher war, ich werde lachen können, musste ich ganz unbedingt zu dieser klingenden Biografie greifen. Und ich habe es nicht bereut - ein kleines Hörhighlight, das jede Investition mehr als wert ist.

    Die Biografie erfolgt weitgehend chronologisch und beginnt dementsprechend mit seinen Wurzeln. Hatte ich Valentin als Münchner Original im Hinterkopf, war ich daher erst einmal baff erstaunt, dass sein Vater ein Hesse, seine Mutter gar eine Sächsin war. In einem ersten Abschnitt erfährt man unheimlich viel interessante Details über seine Familienverhältnisse, sein Aufwachsen und wie sehr ihn der Münchner damals noch Vorort Au und dessen Bewohner geprägt haben und er auch nur dort zu dem werden konnte, was er war. Ein Originaleinspielung von ihm, „Nein, wir waren fast mehrere“ von Valentin auf die Frage nach Geschwistern wird hier z.B. vom Autor mit der Information, dass er als jüngster und einziger Sohn überlebt hat, unterfüttert. Man erfährt von seiner Schulbildung, solche kleine Details dabei, wie dass er Mathe hasste, und dass er die Schule mit einem Zuchthaus verglichen hat. Auch welche Musikinstrumente er als Autodidakt erlernt hat, samt kleiner Kostproben, fehlen nicht. War für mich unwissend Valentin immer einfach ein Spaßmacher, erfährt man hier auch von seinen anderen Seiten, bei denen Hypochonder, eigenwilliger Egozentriker oder Misanthrop an oberster Stelle zu nennen wären. Auch seine Ehe zu Ehefrau Gisela, die Dreiecksbeziehung mit seiner Bühnenpartnerin Liesl Karlstadt und deren Folgen für sie, sowie seine Vorlieben für Wallküren, eine attraktive Frau beginnt für ihn z.B. erst ab zwei Zentner, wird unter die Lupe genommen. Besonders im Kopf ist mir dabei sicher geblieben, dass er, der selbst nicht treu war, Untreue bei seinen Geliebten nicht tolerierte. Ein Abschiedsgeschenk an eine solche war ein Volksempfänger, denn das würde dazu passen, dass sie auch andere empfängt. Auch die Einspielung, in der er seiner Tochter, eine Aufstellung der Kosten präsentiert, die sie ihm seit ihrer Geburt verursacht hat, werde ich wohl so schnell sicher nicht vergessen. Es gäbe noch unzählige interessante Details anzufügen.

    Viel Einblick erhält man natürlich auch in seine Karriere, die mit ersten Auftritten in privaten Krippentheatern begonnen hat, über Volkstheater führte, auch bei den Kammerspielen einige Erfolge feiern konnte, aber nie den Durchbruch in der Filmwelt geschafft, was ihm schwer zu schaffen gemacht hat. Einige Abschnitte des Hörbuchs sind besonders seiner Zusammenarbeit mit Liesl Karlstadt gewidmet. Als Zuhörer kann man natürlich froh sein, dass die sich von seinen ersten Worten für sie „Des war nix Sopranette“, nicht abschrecken hat lassen, schockiert muss man aber sein, dass sie so unter ihm litt, dass sie in der Nervenheilanstalt landete. Besonders interessant fand ich auch den Abschnitt zu den Kriegsjahren, der davon zeugt, dass er sich von Hitler nicht hat kaufen lassen und nicht nur von ihm lukrative Angebote ausgeschlagen hat, was er sich auch lange leisten konnte. Nie hätte ich auch vermutet, dass so ein bekannter und gefeierter Künstler einmal als Hausierer enden würde. Immer wieder erhält man witzige Einspielungen seiner Produktionen aus allen Phasen seines Schaffens. So konnte ich mich darüber amüsieren, wenn er sich beklagt, dass in der Hölle das Essen schlecht ist, von seinen Erlebnissen bei Versuchen einen Goldfisch- mit einem Vogelkäfig zu tauschen, berichtet oder auch von einem Streit über die zu heiße Suppe, weil Ehefrauen einfach nie etwas rechtmachen können. Man darf sich an Gedankenspielen zu blöden Rindviechern, dummen Enten und Papageien und ganz viel sonstigem prima Nonsens erfreuen und bekommt auch einen kleinen Einblick in Stücke, die davon zeugen, dass er gesellschaftliche Probleme und Schieflagen liebend gern humoristisch aufs Korn genommen hat. Diese zahlreichen Einspielungen machen die Biografie zu einem äußerst abwechslungsreichen und daher enorm kurzweiligen Vergnügen. Ich hätte noch ewig zuhören können und war fast traurig, als mit dem Ende des Stücks Buchbinder Wanninger auch der Spaß dieser klingenden Biografie ein fast schon abruptes Ende hat.

    Sprecher wechseln sich hier gleich einige ab. Das größte Highlight sind natürlich die Original-Hörszenen von Karl Valentin, oft auch gemeinsam mit Liesl Karlstadt. Von denen könnte ich gar nicht genug bekommen. Aber auch alle anderen Sprecher, die zum einen Valentins Biografie umreißen, aber auch in die Rollen seiner Wegbegleiter schlüpfen, die sich hier über ihn äußern dürfen, haben das Gesamtpaket zu einem Hörgenuss gemacht. Ich hatte das Gefühl, Gerd Anthoff, Josef Bierbichler, Wolf Euba, Peter Fricke und Walter Schmidinger hatten bei den Aufnahmen mindestens genauso viel Spaß wie ich beim Hören.

    Lobend erwähnen möchte ich auch noch das etwas ausführlichere Booklet, das einen Kurzabriss Valentins Biografie enthält, in dem alle Titel der eingespielten Hörszenen, einige Zitate und auch zahlreiche Quellen aufgeführt sind.

    Alles in allem volle Begeisterung und mehr als wohlverdiente fünf Sterne in Verbindung mit einer absoluten Kauf- und Hörempfehlung

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