Kruse, M: Das silberne Einhorn

Max Kruse kam drei Jahre nach dem ersten Weltkrieg auf die Welt, erlebte die Weimarer Republik, die Nazidiktatur mit dem zweiten Weltkrieg, den Wiederaufbau der Bundesrepublik und das Werden des vereinten Europas.

Er besuchte kaum je eine Schule, wurde zum Ersatz-Arbeitsdienst in Berlin eingezogen, studierte danach in Jena drei Semester Volkswirtschaft, Kunstgeschichte, Philosophie und Theologie, bis alle Universitäten geschlossen wurden. Soldat war er nie. All dies prägte sein Denken und Fühlen und scheint in seinen Werken durch.

Nach dem Krieg baute er die in der sowjetischen Besatzungszone enteignete Puppenwerkstätte seiner Mutter Käthe Kruse im Westen wieder auf, übergab sie 1958 an seine Schwester und begann als Werbetexter zu schreiben, bis er nur von seinen Büchern leben konnte.

Bekannt wurde Max Kruse vor allem durch Kinder- und Jugendbücher, von denen viele zu Funksendungen und Fernsehfilmen wurden, wie z.B. "Der Löwe ist los¿, und "Urmel aus dem Eis¿. Sein "Urmel" wurde zu zwei Kinofilmen verarbeitet.

Er schrieb in mehreren Bänden seine eigene Biographie, viele Jugendromane, die Evolutionsgeschichte "Im weiten Land der Zeit", veröffentlichte Reisebücher über Asien, Ägypten und China, Romane und drei Gedichtbände. Seine Bücher wurden in viele Sprachen übersetzt. Max Kruse ist Mitglied des P.E.N. und hat viele Auszeichnungen erhalten (Bundesverdienstkreuz, Bayerischer Verdienstorden, Kulturpreis der Stadt Penzberg, Großer Preis 2000 der deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur. Werner-Egk-Kulturpreis der Stadt Donauwörth 2005) .

Er hatte zwei Kinder aus erster Ehe, sein Sohn verunglückte früh tödlich, seine Tochter lebt mit seinen fünf Enkeln und zwei Urenkeln in Irland. Max Kruse lebt heute mit seiner Frau Shaofang in Oberbayern.