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Fräulein Gold - 2 - Scheunenkinder

 
 
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Berlin, 1923. Hebamme Hulda Gold wird zu einer Geburt ins Scheunenviertel gerufen. Die jüdische Familie lebt nach ihren ganz eigenen, strengen Regeln, aber Hulda gewinnt das Vertrauen der jungen Mutter. Und als das Neugeborene nach wenigen Tagen...
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Kommentare zu "Fräulein Gold - 2 - Scheunenkinder"
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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 27.09.2020

    Wenn Hulda Scheunenkinder abhanden kommen,...

    So habe ich auf diese Fortsetzung hin gefiebert und ich wurde nicht enttäuscht.


    Es geht mit einem berührenden Prolog los, im Jahr 1902 muss eine Bäckerstochter, die in einen Schuster verliebt ist, den jüdischen Gesellen heiraten und ist todtraurig darüber. Dann macht die Geschichte einen Sprung von gut zwanzig Jahren und man landet als Hörer mit Hebamme Hulda direkt vor Berts Kiosk. Die Superinflation macht allen das Leben schwer, Hetzparolen legen das den jüdischen Bankiers zur Last und so bekommt auch die Hetze auf die jüdische Bevölkerung ordentlich Feuer. Im Scheunenviertel wohnen unter ärmlichen Verhältnissen besonders viele davon, unter anderem auch eine Familie, die nach eigenen, strengen Regeln lebt. Durch Huldas jüdische Wurzeln, auch wenn sie den Glauben nicht praktiziert, wird sie von der Schwiegermutter der unerwünschten hochschwangeren Tamar als Hebamme zugestanden. Dass in der Familie etwas gehörig im Argen liegt, spürt Hulda schon beim ersten Besuch, auch bei der Geburt herrscht eine seltsame Atmosphäre und als dann wenige Tage später das Neugeborene spurlos verschwunden ist und dies niemanden zu kümmern scheint, muss sich Hulda einfach einmischen. Sie macht sich auf eigene Faust auf die Suche nach dem Baby. Gerade zu selben Zeit machen auch Karl North, dem mit Hulda befreundeten Kriminalkommissar, Kinderhändler und ein ganzer Berg von Kinderleichen, das Ermittlerleben schwer. Kann das Zufall sein?


    Während man als Leser Hulda bei ihrer Arbeit als Hebamme begleiten darf, stolpert man mit ihr wieder einmal in einen Kriminalfall. Was ist mit dem Kind geschehen, was hat es mit der seltsamen Schwiegermutter, diesem Rabbi, der scheinbar großen Einfluss auf die Familie hat, auf sich? Das wird nicht verraten. Da ja schon offensichtlich ist, dass der Kriminalkommissar und Hulda von den gleichen Verbrechern auf Trab gehalten werden, kann vielleicht noch erwähnt werden, dass es in diesem Teil so gut wie keine Zusammenarbeit beim Ermitteln gibt. Aber vielleicht ist die, samt dem Großteil an Karls Ermittlungen, ja auch der Kürzung für das Hörbuch zum Opfer gefallen. Das ist im übrigen mein einziger Kritikpunkt. Auch wenn die Kürzung beim Hören an keiner Stelle auffällt, sind mir vollständige Lesungen einfach um einiges lieber, und das nicht nur weil ich wie hier noch ewig weiter hören hätte können.


    Inhaltlich sollte vielleicht zudem noch erwähnt werden, dass es auch in Herzensdingen kompliziert bleibt, denn Jugendliebe Felix ist in seiner Ehe alles andere als glücklich, ist die schöne Helene doch einfach nicht Hulda, und auch mit dem Kommissar könnte es beziehungstechnisch eindeutig schneller in Richtung sicherer Hafen Ehe laufen, zumindest wenn man Berts und Zimmerwirtin Wunderlichs guten Ratschlägen folgen würde. Aber so einfach ist das eben bei einer Hulda, einem Felix und auch einem Karl nicht.


    Anne Stern ist auch dieses Mal erneut eine tolle Zeitreise gelungen. Durch Huldas Tätigkeit als Hebamme im Scheunenviertel darf man wieder in die Hinterhöfe blicken und so nicht nur ihre Arbeit zu der Zeit, bei der es auch schmerzliche Verluste zu verarbeiten gilt, sondern auch die Armut, die in Berlin herrscht, hautnah miterleben. Immer noch wirft der Erste Weltkrieg dunkle Schatten, die Inflation lässt nicht nur Kiosk-Bert jammern, sondern auch Zimmerwirtin Frau Wunderlich schimpfen, dass sie für ein Ei inzwischen schon zehn Millionen berappen muss. Hautnah muss man mit Hulda auch die zunehmende Judenfeindlichkeit miterleben und findet sich mit ihr nicht nur inmitten einer Randale. Zum authentisch in Szene gesetzten Leben in der Hauptstadt gehört auch, dass berlinert wird und das setzt die Sprecherin, als Krönchen des Ganzen, dann in ihrem atmosphärisch dichten, lebendigen Vortrag, noch perfekt um. So fühlt man sich als Hörer inmitten der Handlung und direkt vor Ort.


    Für mich war es ja ein Wiedersehen mit Altbekannten, die mir längst ans Herz gewachsen sind. Die resolute Hulda, die als alleinstehende Frau ihren Mann steht und selten um eine kecke Antwort verlegen ist, zeigt dieses Mal auch verletzliche Seiten und das Alleinsein wird ihr zunehmend auch zur Last. Schön daher, dass sie in der Apothekerin Jette eine Freundin findet. Gerührt hat mich in diesem Teil vor allem auch Felix, der es in seiner Ehe wirklich nicht besonders schön hat. Ich hoffe ja immer noch heimlich, dass es für die beiden ein Happy End geben wird, auch wenn Karl und Hulda langsam ein kleines Stückchen näher rücken. Sehr gefreut habe ich mich vor allem über das Wiedersehen mit Frau Wunderlich, der man keinen Appel für ein Ei vormachen kann, „ Ich bin die Tugend in Person“ von einer Hulda überzeugt die noch lange nicht. Neugierig ist sie natürlich auch nicht, sondern sie wischt nur gewissenhaft Staub.



    Anna Thalbach gehört definitiv zu meinen Lieblingshörbuchsprecherinnen. Ihrem frischen, pointiert und spritzigen Vortrag könnte ich stundenlang lauschen. Hat sich das Duo Anne Stern und Anna Thalbach ja schon im ersten Teil als Hörhighlight erwiesen, steht der Nachfolger dem in keinem nach. Wieder wird Hulda von der Sprecherin genau das passende Leben, samt gehöriger Portion Authentizität eingehaucht, und definitiv könnte auch der Berliner Dialekt nicht besser als von jemandem wie ihr zum Ausdruck gebracht werden. Anna Thalbach vermag durch geschickte Tempowechsel, durch pointiert, betontes Vortragen ganz vorzüglich zudem die besonderen Merkmale eines jeden Nebendarstellers herauszustellen. Dass sie für einen jeden auch eine ganz eigene Tonlage parat hat, tut sein Übriges dazu, dass man hier beim Hören keinerlei Probleme hat, alle auseinanderzuhalten.


    Alles in allem völlig begeisterte fünf Sterne, für diesen atmosphärisch dichten, spannenden und fesselnden Roman, der perfekt eingelesen wurde Ich hoffe auf eine baldige Fortsetzung.

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