Kunst 2020

Der Harenberg "Kunst - Kalender" 2020 ist etwa 15,5 cm breit und 16,5 cm hoch und kann entweder dank der rückwärtig angebrachten kronenförmigen Lochung an die Wand gehängt oder auf dem Tisch aufgestellt werden.

Der Aufstellmechanismus, um den Kalender auf dem Tisch platzieren zu können, wurde im Vergleich zu den letzten Jahren geändert: Statt zu klappen und zu stecken, muss man nun lediglich den ausgestanzten Teil des Aufstellers nach unten biegen und die dadurch entstehende Lasche in den vorgesehenen Schlitz stecken. Das ist genial einfach (die verständliche Beschreibung dazu findet sich auf dem letzten Blatt) und ziemlich stabil, obwohl es vorkommen kann, dass die Lasche aus dem Spalt rutscht und der Kalender umfällt.

Der Block, der die einzeln abreißbaren Seiten oben zusammenhält, ist schwarz, die Seiten selbst sind meist weiß.

Für jeden Wochentag und für Samstag und Sonntag in einem Blatt zusammengefasst findet sich auf der Blattvorderseite ein farbiges Bild von einem Kunstwerk, meist einem Gemälde, daneben oder darunter steht der Name des Künstlers und, falls vorhanden, der Titel des Werks.

Da das Papier nur schwach glänzend ist, wirken die Farben deutlich matter und oft dunkler als in der Realität.

Auf der Rückseite befinden sich schriftliche Erläuterungen zur Person der jeweiligen Künstlerin oder des Künstlers, zu Motiv, Technik, Farbauswahl oder anderen erwähnenswerten Besonderheiten.

Separat links oben wird immer noch einmal der Name des Malers / der Malerin und der Titel angegeben, außerdem Informationen zur Maltechnik, Entstehungszeit und der Größe des Kunstwerks sowie zum Besitzer.

Ansprechend und auflockernd finde ich die vertiefenden Zitate des Künstlers oder berühmter Persönlichkeiten, die manchmal kursiv gedruckt darunter angebracht sind und mal direkt auf das Werk Bezug nehmen, mal "einfach nur" gut dazu passen.

Im gelben Streifen am unteren Rand der Seite gibt es einmal eine Tages- und Wochenübersicht des aktuellen Monats (links) und den Hinweis auf das für den konkreten Tag aktuelle Sternzeichen sowie Namenstage und die Sonnen- und Mondaufgangszeiten (rechts).

Weil dieser Kalender in verschiedene Kategorien unterteilt ist, bietet er Abwechslung: Unter der Rubrik "Meisterwerk" wird ein "Klassiker" genauer betrachtet, während bei "Kunst im Detail" ein Bildausschnitt eines oft berühmten Werkes herausgepickt, beleuchtet und genau beschrieben wird. Einmal im Monat werden unter "Museum des Monats" auch kleinere, unbekannte Museen vorgestellt, während hin und wieder unter "Persönlicher Tipp" z.B. Museumsleiterinnen und Leiter, Kuratorinnen und Kuratoren, Kunsthistorikerinnen und Kunsthistoriker oder Kunstsammlerinnen und Sammler ihre Lieblingswerke näherbringen.

Die luftige und gleichzeitig hervorgehobene Präsentation dieser Kategorien auf weißen Seiten, die mit Streifen in zartem Grau, Gelb und Blau auf Vorder-und Rückseite unterlegt sind, gefällt mir sehr.

Die Mischung aus alten, neuen und - erfreulicherweise - deutlich mehr zeitgenössischen Werken als früher spricht mich an.

Für meinen Geschmack dürften gerne noch mehr Skulpturen und, im Rahmen des zweidimensional Darstellbaren, auch Video- bzw. Performance-Kunst in diesem Kalender vertreten sein.

Die erläuternden Texte sind verständlich. Sie stellen den jeweiligen Künstler, sein Sujet sowie den für ihn charakteristischen Stil vor und beschreiben oder interpretieren das abgebildete Motiv, ohne besondere Vorkenntnisse in Bezug auf die Biografien der Künstler und ihre Stilrichtungen, maltechnische Belange und Kniffe sowie historische Entwicklungen hinsichtlich der Malstile vorauszusetzen.

Der "Kunst-Kalender" 2020 deckt weiterhin ein breites Spektrum ab, das von den "alten Meistern" mit ihren "altehrwürdigen Klassikern" bis zu zeitgenössischen Kunstwerken und seinen Erschaffern reicht und ermöglicht im wahrsten Sinn des Wortes verschiedene Blickwinkel auf die Kunst und Museen. Daher habe ich viel Freude daran und empfehle diesen Kalender gern weiter.