Gramercy (CD)

Der Klarinettist Gareth Davis wird einigen von seiner Zusammenarbeit mit Machinefabriek und Steven R. Smith bekannt sein. Auf "Gramercy" trifft er auf die Cellovirtuosin Frances-Marie Uitti. Die Amerikanerin ist wegen ihrer Zweibogentechnik bekannt geworden, mit der sie ihrem Instrument ungewöhnliche Töne entlockt. Diese passen perfekt zum unheimlichen Dröhnen und dem atmenden Brummen von Davis’ Musik und fügen sich zu einer akademisch herausfordernden, aber dennoch packenden Erzählung. "Gramercy" gelingt das Kunststück, dass eine Musik, die sonst nur in den heiligen Hallen der Akademien stattfindet, auch perfekt im Kontext von Künstlern wie Kreng und Gultskra Artikler stehen kann. Dabei sind Davis und Uitti nicht von sich aus dunkel oder düster. Die Kombination jedoch evoziert eine schattige, abstrakte Anmutung, die über eine bloße Zuschreibung wie "filmisch" weit hinausreicht. Diese Soundscapes sind (alb)traumhaft und verführerisch zugleich. Einen Film dazu wagt man sich kaum mehr vorzustellen.