Hall Of Thatch (CD)
Auch wenn uns JeromeReuter alias Rome auf ‘Hall Of Thatchʼ zunächst nur mit Stimme und...
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Auch wenn uns Jerome
Reuter alias Rome auf ‘Hall Of Thatchʼ zunächst nur mit Stimme und akustischer
Gitarre gegenübertritt, wird vom ersten Ton an klar: Hier beginnt etwas Neues. Wie
ein mächtiges Gewitter zieht der Sound des Albums sich über den Pforten unserer
Wahrnehmung zu. In der Vergangenheit nahm sich Rome hauptsächlich literarischer
oder historischer Themen an, am besten in Kombination beider Aspekte. Jedes
Album stand für sich, und doch ergab eines das andere. Auf ‘Hall Of Thatchʼ
verzichtet er zumindest vordergründig auf die bisherige Metaebene, um auf dem
Umweg einer persönlichen Reise eine neue Metaebene zu finden. Die CD ist viel
introspektiver und nachdenklicher, und hat eine lange Vorgeschichte. Jerome
Reuter hatte sich vor Jahren auf den Weg nach Vietnam begeben. Die Kultur und
der Bezug zum Buddhismus faszinierten ihn ebenso wie die Lebensart der
Menschen, die wirklich ein halbes Jahrhundert zuvor die Apokalypse erlebt
hatten. In regelmäßigen Abständen gab er Konzerte im südöstlichsten Zipfel des
asiatischen Festlands und fuhr im Anschluss auf dem Moped quer durchs Land. Er
selbst nennt es seinen Field-Recording-Trip. Viele dieser Gesänge und Gebete
fanden ihren Weg auf das Album und bildeten den Rahmen für die neuen Songs von
Rome. Nun heißt es ja immer, Buddhismus sei leicht. Bei aller Beschäftigung mit
buddhistischen Gedanken ist ‘Hall Of Thatchʼ trotzdem eine gregorianische
Schwere eigen. Für Reuter besteht das buddhistische Element im erfolgreichen
Kampf mit den eigenen inneren Dämonen. „Das Album ist nicht das friedvolle
Endprodukt jenes Wesens, das man zu guter Letzt sein will, sondern es bringt
den Kampf zum Ausdruck, der an diesen Punkt führt. Wo stehe ich, wer bin ich,
wer will ich sein, wo will ich hin, und was muss ich dafür aufgeben? Die Songs
sind die einzelnen Stationen dieser Reise. Der letzte Song ist friedlicher als
die anderen. Da habe ich schon etwas erreicht. Es ist aber nicht der Gipfel des
Mount Everest, sondern eher das Basislager. Über mehr kann ich nicht singen,
denn weiter bin ich noch nicht.“ Der Grundton von Rome war schon immer massiv,
doch so düster und wuchtig wie auf ‘Hall Of Thatchʼ ging es noch auf keinem
bisherigen Album zu. Reuter vergleicht es mit einer satanischen Drehorgel, in
die man reingeschmissen wird, ohne unbeschadet wieder rauskommen zu können. In
dieser Hinsicht lässt sich das Album in eine Reihe mit Acts wie Wovenhand,
Foetus, Swans oder Steve Von Till einordnen.
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- Rome
- CD
- EAN: 4260063946066
- Erscheinungsdatum: 19.01.2018
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