Klaviersonaten 1-32 (Ga)

Der amerikanische Beethoven: Richard Goodes legendärer Sonatenzyklus von 1993

Eigentlich hätte er damals seinen internationalen Durchbruch schon früher verdient. Das war jedenfalls die einhellige Meinung der Kritik, als der amerikanische Pianist Richard Goode 1993 mit seiner Gesamtaufnahme der Beethoven-Sonaten die musikalische Medienwelt beherrschte. Der damals 50-Jährige präsentierte sich als würdiger Nachfolger von Größen wie Arthur Schnabel oder Wilhelm Kempff. Viele halten Richard Goodes Sonatenzyklus immer noch für den Gipfel der Beethoven-Aufnahmen im 20. Jahrhundert. Jetzt erscheint die gefeierte Edition als Wiederveröffentlichung. Beethovens Sonaten sind ein Gebirge in der Landschaft der Klaviermusik: Sie stellen an den Pianisten musikalische, technische, intellektuelle und emotionale Höchstanforderungen – und das in ganz unterschiedlichen stilistischen Panoramen, die der Komponist in den drei Jahrzehnten der Entstehung der 32 Sonaten durchlaufen hat. Richard Goode spürt weite Klangräume auf: von Melancholie und Tragik bis zu dramatischer orchestraler Wucht, von sublimem Witz bis zu tiefer Poesie. Seine durch Lehrer wie Rudolf Serkin und Mieczysław Horszowski geschulte Virtuosität verschaffte ihm die kreative Freiheit, die Werke in ein außer-gewöhnlich klares Licht zu stellen - mit überragender Anschlagstechnik und sparsamem Pedalgebrauch. Goode betrat übrigens mit dieser Veröffentlichung auch in anderem Sinne Neuland: Er war der erste US-amerikanische Pianist überhaupt, der eine Gesamtaufnahme der Beethoven-Sonaten vorlegte!