Robert Le Diable ()

Bei seiner Uraufführung im November 1831 an der Pariser Oper war Robert le Diable von Giacomo Meyerbeer ein überwältigender Triumph. Das ebenso verwöhnte wie gefürchtete Pariser Publikum zeigte sich sogleich begeistert angesichts der dramatischen Musik, den neuartigen Klängen im Orchester und der düsteren melodramatischen Handlung. Der Pariser Erfolg leitete in der Folgezeit einen internationalen Siegeszug des Werks ein, dem sich kaum eine europäische Bühne entziehen konnte. Der Einfluss dieser Oper lässt sich sowohl bei Giuseppe Verdi als auch bei Richard Wagner nachweisen. Robert le diable ist unbestritten ein Hauptwerk der musikalischen Romantik in Frankreich, das im 19. Jahrhundert allein an der Pariser Oper mehr als 750 Mal aufgeführt wurde, und erst im 20. Jahrhundert allmählich ganz aus dem gängigen internationalen Repertoire verschwand. Vor dem Hintergrund e iner mittelalterlichen Legende schildert dieses phantastische Werk eine Konfrontation zwischen Gut und Böse, bei der eine Gruppe von Protagonisten zwischen Neigung und Pflicht hin- und hergerissen wird. Unter der Stabführung des mittlerweile zum französische Grand Opéra-Spezialisten avancierten Marc Minkowski erweckt in der Einspielung des verdienstvollen Labels BRU ZANE eine beeindruckende internationale Besetzung diesen Eckpfeiler des lange geschmähten Genres der Grand Opéra zu neuem Leben. John Osborn verkörpert einen ebenso tapferen wie zärtlichen Robert, Amina Edris entfaltet in der gefährlichen Rolle der Alice ihr ganzes Können, während die idiomatischen Darbietungen von Nicolas Courjal, Erin Morley und Nico Darmanin die Besetzung mit den lebhaftesten Kontrasten der Tessitura vervollständigen. Ein absolutes Muss, und das nicht nur für eingefleischte Liebhaber und Kenner der französischen Oper des 19. Jahrhunderts!