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Catherine Deneuve

Pointiert beschreibt der Autor hier die Aura einer Frau, die so intensiv ist, dass sie einschüchtert. Es gibt beileibe nicht viele Leute, die Ehrfurcht von ihren Zeitgenossen provozieren, geschweige denn Menschen, die dieses Wort noch verwenden.
Absolute Hochachtung vor den persönlichen und professionellen Leistungen einer Person, Respekt und Anerkennung, Bewunderung und Furcht vor ihrer fast schon monarchischen Erhabenheit - Ehrfurcht ist das einzige Wort, dass der Deneuve genüge tut.
Phänomenal ist sie, die Deneuve. Wie sie in Würde alt wird, dabei aber immer schöner wird und jünger wirkt, ihr Spiel immer mutiger, das ist schon eine Leistung. Seit sie mit fünfzehn Jahren an der Seite ihrer großen Schwester Francoise Dorleac in ''Les collegiennes'' spielte, sind gut Vierzig Jahre...
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Pointiert beschreibt der Autor hier die Aura einer Frau, die so intensiv ist, dass sie einschüchtert. Es gibt beileibe nicht viele Leute, die Ehrfurcht von ihren Zeitgenossen provozieren, geschweige denn Menschen, die dieses Wort noch verwenden.

Absolute Hochachtung vor den persönlichen und professionellen Leistungen einer Person, Respekt und Anerkennung, Bewunderung und Furcht vor ihrer fast schon monarchischen Erhabenheit - Ehrfurcht ist das einzige Wort, dass der Deneuve genüge tut.

Phänomenal ist sie, die Deneuve. Wie sie in Würde alt wird, dabei aber immer schöner wird und jünger wirkt, ihr Spiel immer mutiger, das ist schon eine Leistung. Seit sie mit fünfzehn Jahren an der Seite ihrer großen Schwester Francoise Dorleac in ''Les collegiennes'' spielte, sind gut Vierzig Jahre vergangen. In über neunzig Filmen hat sie seither mitgewirkt. Alle Großen der Filmgeschichte drehten mit ihr, François Truffaut, Luis Bunuel, Leos Carax, Roman Polanski, Lars von Trier. Die brillantesten Schauspieler unserer Zeit hatten das Vergnügen, mit ihr zu arbeiten.

Auch privat lebte sie das Leben einer Grande Dame, war mit Brigitte-Bardot-Entdecker Roger Vadim zusammen, zählt die Kinolegende Marcello Mastroianni zu ihren Geliebten und Gefährten, war drei Jahre mit David Bailey verheiratet, der sie 1965 für den Playboy fotografierte. Dennoch zog sich nie privater Schmutz durch die Gazetten. Wenn er existierte, war das die Sache der dezenten Deneuve.

So betrachtet, sind 58 Jahre ganz schön jung für eine "nationale Ikone - das beste was Frankreich zu bieten hat" (Frankreichs Generalkonsul Guy Yelda beim Filmfestival in Palm Springs), die von der internationalen Filmwelt behandelt wird wie ein Monument. Die "Ikone" denkt aber längst nicht daran, in Rente zu gehen, sich zurück zu ziehen, um von alten, glamourösen Zeiten zu zehren, ihre Wunden zu lecken und sich anbahnende Altersfalten zu verstecken. Im Gegenteil - Catherine Deneuve arbeitet unaufhörlich weiter, erscheint jedes Jahr mit mindestens einem neuen Film, der von sich reden macht.

Und nicht nur das. Deneuves konstante Präsenz bei gesellschaftlichen und politischen Anlässen zeugt von ihrer nicht nachlassenden Aktivität. Ihr Lebenslauf erlaubt ihr nicht nur, sich von einem der angesehensten zeitgenössischen Regisseuren eine Rolle auf den Leib zu schreiben lassen; sie nutzt ihr Ansehen und die - oft tragische - Tatsache, immer im Mittelpunkt des Interesses zu stehen, für handfeste Stellungnahmen.

"Lebenswerk - diesen Ausdruck finde ich etwas problematisch. Die Auszeichnung, dieser Abend, bedeutet nicht, dass meine Karriere zu Ende ist. Ich liebe das Schauspielen", erklärte die Deneuve dann auch, dankbar, aber sich entschieden gegen das Bild der sich entfernenden Diva sträubend, als man ihr 1998 in Berlin den Goldenen Bären verlieh, für ihr "Lebenswerk" eben. Geehrt wurde an jenem Abend auch ihr Engagement für den Film jenseits der Leinwand. Sie unterstützt und promotet die Organisation "Women in Film", sie reiste 1999 u.a. nach Argentinien und Griechenland, um dort als Jurymitglied oder Gast die Lebendigkeit des Kinos zu begutachten. Vor allem aber ist sie Frontfrau des französischen Films und eine dessen stärkster Kritikerinnen. "Viele französische Filme werden für Hollywood-Remakes an die USA verkauft. Viel besser wäre es, wenn dafür gesorgt würde, dass sie sich die Originale einkaufen."

Angefangen hat Deneuves Karriere mit Originalen, die Hollywood glücklicherweise nicht verwurstet hat. Am Set des Episodenfilms ''Pariserinnen'' lernte sie 1961 den ''Barbarella''-Regisseur Roger Vadim kennen, den zukünftigen Vater ihres Sohnes Christian. Vadim drehte mit ihr ''Le vice et la vertu'' (1962) und ''Et satan conduit le bal'' (1962), die beide jedoch nicht an den Erfolg seines Bardot-Coming-Outs von 1958, ''In ihren Augen ist immer Nacht'', heranreichten. Viel erfolgreicher war das Musical ''Die Regenschirme von Cherbourg'' (1964) von Michel Legrand.

Das Image des braven, jungfräulichen Mittelklasse-Mädchens, das trotzdem reizvoll und unterschwellig vielleicht sogar ein Vamp ist, faszinierte Kritiker und Kinopublikum gleichermaßen. Es folgten weniger süße, anspruchsvollere Rollen, die die Ausleuchtung der dunklen, promiskuitiven Seite der weiblichen Seele erforderten. In Roman Polanskis ''Ekel'' spielt sie eine schizophrene junge Frau, die an der Unterdrückung ihrer Sexualität und den ständigen Wahnvorstellungen zerbricht. Um sexuelle Intrigen zu Hof ging es in ''Benjamin - aus dem Tagebuch einer männlichen Jungfrau'' im erotischen Kostümfilm von 1968.

Der erotischste ihrer Filme, und gleichzeitig einer der bekanntesten, ist Luis Bunuels ''Belle de Jour - Schöne des Tages'' (1966). Hier spielt sie ihre ambivalenteste Rolle - eine gesittete Hausfrau, die aus Langeweile beginnt, als Prostituierte ihre sexuellen Phantasien auszuleben. Diese "Doppelrolle" wurde natürlich auch auf die Deneuve selber übertragen. Immer wieder schlüpfte sie in solche "Feuer und Eis"-Charaktere. Ihr Spiel: Feurig, erotisch, aber auch kühl, distanziert - die Verkörperung der männlichen Phantasie der begehrenswerten Unnahbaren. Nach ''Belle de jour'' drehte sie mit Bunuel noch ''Tristana''. Hier spielt sie eine 18jährige Waise, die mit ihrem 40 Jahre älteren Vormund ein Liebesverhältnis eingeht.

Kein Wunder, dass der coolen Schönheit das Attribut "Sex-Symbol" anhaftet. Die Deneuve ist eine Frau, und zwar eine sehr sinnliche, die ihre Weiblichkeit zurecht zelebriert - auf der Leinwand und im Leben. Dass sie dabei nichts von ihrer Zurückhaltung und ihren stillen Ausdrucksformen verliert, sondern hinzugewinnt, macht sie noch reizvoller. "Sex-Symbol - was heißt das schon? Ich investiere in jeden Film viel mehr als nur mein Aussehen. Sex - das ist mir zu flach, zu eindimensional. Ich bin doch kein Faltposter aus einem Männermagazin! Erotik ist ein viel besseres Wort dafür. Ich bin jederzeit bereit, erotische Reviere zu erforschen, aber ich bin weit davon entfernt, mich darüber öffentlich auszulassen", sagte sie Ulrich Lössl in einem Interview für den Spiegel, auf die Frage, wie sie mit diesem Image zurechtkomme. Sie ist in der Tat als Forscherin zu verstehen, die durch jeden neuen Film ein weiteres Gebiet erschließt, immer dazu lernt, und es vor allem versteht, sich selbst wieder und wieder neu zu entdecken.

Catherine Deneuve beweist: Eine Frau verliert mit dem Überschreiten der 40 nicht plötzlich ihre Erotik. Zu dem mutigen Entdeckergeist der Deneuve gehört auch, kein Problem mit einer Nacktszene zu haben, in der sie mit Partnerin Laurence Cote in der Badewanne sitzt. Als in die kriminelle Juliette verliebte Philosophieprofessorin ist sie in Andre Techines ''Diebe der Nacht'' (1996) ganz stark. "Ich finde, wenn man einen Film dreht, sollte das ein Abenteuer sein. Alles andere ist doch langweilig und deshalb pure Zeitverschwendung", spricht die Deneuve und lobt die risikofreudige junge Schauspielergeneration, zu der auch ihre Tochter Chiara Mastroianni (Vater ist natürlich Marcello) gehört. Den Freund ihrer Tochter findet die Deneuve sehr nett: "Wie gehen manchmal aus. Zum Salsa-Tanzen oder so."

Sie unterstreicht, wie gut junge Männer tun. Nicht dass sie auf dem Gebiet wirklich erfahren sei, oh nein, aber das Thema an sich sei für sie garantiert kein Tabu. "Ich fühle mich wie 20, oder 25, im äußersten Fall", sagt die "Feuer und Eis" Deneuve. Wahrscheinlich umspielt bei diesen Worten ein ironisches Lächeln ihren Mund, während sie ihr Yves-Saint-Laurent Kostüm kokett zurechtstreicht.

Viel jünger ist er nicht, und trotzdem tut seine Anwesenheit gut, zumindest auf der Leinwand: Daniel Auteuil ist bisher vier mal Leinwandpartner der Deneuve gewesen. Außer in Techines ''Diebe der Nacht'' und 1993 in seinem ''Meine liebste Jahreszeit'' auch noch in ''Die Entfesselten'' (1975) und in Claude Lelouchs ''Allein zu zweit'' von 1979.

International bekannt machte sie auch Chanel, für deren Produkte sie warb. Deneuve war der ideale Werbeträger: blond, anmutig, chic. So wurde sie denn auch in einer Reihe von weniger erwähnenswerten englischsprachigen Filmen besetzt - ''The April Fools'' (1969), ''HustleHustle'' (1975), ''March or Die'' (1977) und ''Begierde'' (1983). Für die Rolle der Plantagenbesitzerin Eliane im Vietnam der dreißiger Jahre erhielt sie 1993 eine Oscar-Nominierung, Regisseur Regis Wargnier den Oscar für den besten ausländischen Film; ''Indochine'', ein melodramatisches Fest der Sinne, bestach durch Deneuves kühle, leidenschaftliche Interpretation der Eliane, die Sätze hinnehmen musste wie "Die Wahrheit ist, dass dich hier niemand mag. Sogar die Bäume würden aufhören zu wachsen, wenn sie eine Chance hätten". Mutter und Adoptivtochter (Linh Dan Pham), die beide denselben Mann (''The Crow: Die Rache der Krähe'' Vincent Perez) lieben, bzw. geliebt haben - die Dreiecksgeschichte kann nur tragisch ausgehen.

Die wirkliche Tragik in Catherine Deneuves Leben ist der frühe Tod ihrer Schwester Francoise Dorleac, den sie lange Zeit weit weggeschoben hat. Die 1967 verstorbene Francoise war ambitionierter, wilder und offener als Catherine. Obgleich sie in ''Die Mädchen von Rochefort'' (1967) Zwillinge spielten, hatten sie doch tatsächlich wenig gemeinsam. "Catherine et Francoise sont la nuit et le jour", sagten Freunde über das Geschwisterpaar - ein Unterschied wie Tag und Nacht. Mehr als dreißig Jahre hat es gedauert, bis Catherine Deneuve diese Erfahrung, die, wie sie sagt, sie in jeder menschlichen Beziehung und in ihrer Arbeit beeinflusst hat, annähernd verarbeiten konnte. In einem Fernsehfilm über das kurze Leben ihrer Schwester entblößte sie ihre verletzte Seele und machte deutlich, was der Verlust bis heute für sie bedeutet.

Die Mutter von Christian Vadim und Chiara Mastroianni ist eine besondere "Maman". In der Realität gelang es der Deneuve (zumindest vordergründig) zu ihren Kindern ein warmes, inniges Verhältnis aufzubauen, ohne die jeweiligen Väter geheiratet zu haben. Auch ging die Familie nicht an der Abwesenheit der Männer kaputt; zu Mastroianni verband sie bis zu seinem Tod 1996 ein freundschaftliches Verhältnis, Vadim verabschiedeten Christian und sie gemeinsam bei dessen Beerdigung im Februar 2000.

Im Film spielt sie Mütter, die wenig mit dem Bild der Blumenkittel-tragenden, gemächlichen Strickmama gemein haben. In Leos Carax' ''Pola X'' (1999) war sie Guillaume Depardieus Mutter Marie. Auch hier sieht man die Deneuve ohne Kleider, und man denkt sich: Wie gut, dass nicht alle Mütter so schön sind - Welche Verwirrung würde das sonst verursachen?

Guillaume ist der Sohn von Gérard Depardieu, Frankreichs Urgestein. "Introvertierter und zarter" als sein Vater sei er, so Deneuve - eine "aufregende" Erfahrung. Mit Gérard Depardieu hat die Deneuve einige Filme gemacht, Truffauts ''Die letzte Metro'' (1980) z.B., die Geschichte eines jüdischen Theatermannes und seiner Frau im von den Nazis besetzten Paris der vierziger Jahre. Dafür verlieh man ihr 1981 den ersten César, die höchste Auszeichnung des französischen Films. Ihren zweiten bekam sie für ihre Rolle in ''Indochine''. Neun mal wurde sie insgesamt nominiert. Und in ihrer Vitrine stehen außer dem Goldenen Bären noch unzählige weitere Auszeichnungen.

Die Kombination Depardieu-Deneuve findet sich auch bei Agnes Vardas ''Hundertundeine Nacht - Die Träume des Monsieur Cinema'' mit Michel Piccoli, Marcello Mastroianni, Robert De Niro u.a. Und so schließt sich der Kreis. Das ist auch wieder etwas, das der Deneuve gelingt: Was sie macht, wird eine runde Sache. Arbeitet zuerst mit Gerard, Jahre später mit seinem Sohn, und auch dazwischen wurde ihr nie langweilig.

Singen und Tanzen im Musical - auch das hat sie schon mal getan, in ihren Anfängen. Für Lars von Trier tut sie es wieder. ''Dancer in the Dark'' ist ein großartiges, märchenhaftes, modernes Musical. Nicht umsonst hat der ''Breaking the Waves''-Regisseur in Cannes die Goldene Palme bekommen. Hauptdarstellerin Björk (auch für sie die Goldene Palme) als erblindende Fabrikarbeiterin Selma ist so brilliant, dass man vor ihr nur noch in die Knie gehen kann. Catherine Deneuve unterstützt darstellerisch und im Film ihre Freundin, sie spielt eine Nebenrolle, ist dennoch tragend für die perfekte Von-Trier-Komposition. Dass Kathy selbst unter ihrem Kopftuch und aus ihrem formlosen Kittel heraus hell scheint und die plumpe Selma noch hilfloser, grauer aussehen lässt, ist keineswegs unerwünscht. Deneuve hält sich im Hintergrund, gibt ihrer Kollegin Halt. Durch sie wähnt man sich Selmas Träumen einer schönen Hollywood-Sing-und-Tanz-Kulisse näher. Angeblich hat die Deneuve den Regisseur persönlich um eine Rolle gebeten. Wie auch immer. Von Trier hat gut daran getan, Catherine Deneuve in sein Projekt zu holen.

In ''Est-Ouest - Eine Liebe in Russland'' (2000) spielte sie die berühmte Theaterschauspielerin Gabrielle Develay. Es war die zweite Zusammenarbeit mit Regis Wargnier nach ''Indochine''. Der Hintergrund war auch diesmal ein historischer: Im Nachkriegs-Russland erwartet die heimkehrenden Emigranten Alexei und Marie (Sandrine Bonnaire) das Grauen in Form des stalinistischen Regimes. Liebe, Betrug, Treue, Tod und Hoffnung - der Film liegt also schwer im Magen. Die Schauspielerin Develay rettet und trägt, wie die Kathy bei von Trier.

Die zweite Zusammenarbeit mit dem Chilenen Raoul Ruiz war ''Die wiedergefundene Zeit'' (2001). Eine dreistündige Inszenierung des letzten Kapitel aus Marcel Prousts "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit". Catherine ist Odette, die Mutter von Prousts jugendlicher Geliebten Gilberte (dargestellt von Emmanuelle Béart). Der alternde Lebemann und Schriftsteller zieht anhand seiner Erinnerungen Bilanz. Auch der portugiesische Regisseur Manoel de Oliveira ist für Catherie deneuve kein Unbekannter. Sie arbeiteten 1995 bereits in ''O convento'' (mit John Malkovich) zusammen und nun ist die zweite gemeinsame Produktion bei uns im Kino: ''Ich geh'' nach Hause'' mit Michel Piccoli, der als Schauspieler und Komödiant Gilbert Valance souverän einen charakterstarken Künstler in Pension darstellt.

Der einzige Krieg, der Catherine Deneuve direkt betrifft, ist der Medienkrieg. Weil sie die Presse mit Vorsicht behandelt, gilt sie als abweisend und scheu. Sie ist es gewohnt, sich zu verstecken - sei es hinter ihrer Sonnenbrille, oder hinter Worten. Der Tod von Prinzessin Diana löste damals eine Wut auf die penetranten Bilderjäger, die mutwilligen Eindringlinge in das Leben der Stars aus. Sie verglich sie mit "Hunden eines Krieges". "Viele halten mich in Gesprächen mit der Presse für berechnend, kontrollierend. Ich schütze mich aber nur. Tatsächlich bin ich eine sehr offene Person", bemerkte sie. Ohne ein gutes Maß an Abgebrühtheit hätte sie ihr Leben wohl kaum all die Jahre in Balance halten können. Schön ist sie, souverän, humorvoll, und sie wird scheinbar immer besser und sicherer in dem, was sie tut. Trotzdem existieren überraschend wenige Photos von der Deneuve. "Ich bin wie die Afrikaner, die glauben, dass jemand ihre Seele stiehlt, wenn sie fotografiert werden".

Ein ganz anderes Aushängeschild der französischen Filmgeschichte und Kultur, Brigitte Bardot, hat bereits ihre Memoiren verfasst. Und die Deneuve? "Ich habe ein bisschen darin gelesen. Es ist furchtbar", sagt Deneuve, "Sie schreibt, dass sie ihren Sohn als Baby loswerden wollte. Unvorstellbar! Keine gute Mutter zu sein ist ihr Problem, aber es zu veröffentlichen ist eine ganz andere Sache. Sie ist ein sehr merkwürdiger Mensch."

Die ausländerfeindlichen Kommentare Bardots müssen bei der Deneuve einen besonders bitteren Geschmack hinterlassen. Sie ist politisch, bezieht Stellung. So erschien sie beispielsweise 2000 nicht auf dem Wiener Opernball, weil sich FPÖ-Mann Haider angekündigt hatte.

Das mit den Memoiren ist wahrscheinlich keine so gute Idee. Wer die Deneuve heute auf der Leinwand bewundert und ihre Abenteuerlust und ihre Neugier auf "bizarre Filme" spürt, weiß: Diese Frau ist noch längst nicht bereit, sich im Trainingsanzug in Kur zu begeben und ihr Leben Revue passieren zu lassen. Übrigens: Großmutter ist sie auch noch. Darf eine Oma weiterhin so sexy aussehen und sich nackt filmen lassen? Sie darf, wenn sie Catherine Deneuve heißt, feministisch denkt, obwohl sie garantiert nie ihren Büstenhalter verbrannt hat ("Was für eine Idee!") und zu solchen weisen Erkenntnissen gelangt ist: "Männer tun mir leid. Wenn in ihrem Beruf irgendwas schief geht, haben sie verloren. Frauen sind so viel stärker, weil ihr Leben noch viel mehr hergibt."

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