Die Vibrato-Stimme lässig erklingen lassen, das Whiskey- oder Champagner-Glas lässig in der Hand schwenken und an jedem Finger ein Häschen um sich wissend: Das war das öffentliche Image des Schauspielers, Sängers und Entertainers Dean Martin (eig. Dino Paul Crocetti, 1917 - 1995), und es war von der Realität nicht weit entfernt. Martin gehörte zum berühmt-berüchtigten "Rat Pack" um Frank Sinatra, das in den 50er und 60er Jahren vor allem in Las Vegas mit seinen Sauftouren und Ausschweifungen für Schlagzeilen sorgte. Als Schauspieler indes war Martin "cool", bevor der Begriff existierte, und er war diszipliniert. Martin war Boxer, Tankwart, Stahlarbeiter und Croupier, bevor er 1946 mit Jerry Lewis zusammentraf und nach einigen Auftritten in Nachtclubs, Radio- und TV-Programmen seit 1949 eine Reihe von gemeinsamen Komödien drehte, in denen Lewis der Zappelphilipp und Martin der lässige Herzensbrecher war. Nach 13 Filmen trennte sich Martin 1956 von Lewis und war fortan in Komödien ("Anruf genügt - Komme ins Haus"), Melodramen ("Verdammt sind sie alle") und Western (als versoffener Sheriff in "Rio Bravo") zu sehen. Zu Beginn der 60er drehte er mit dem "Rat Pack" einige Filme ("Frankie und seine Spießgesellen"), die der Sauf- und Rauftruppe Gelegenheit zur Selbstdarstellung gab. Aus der Reihe fallen in dieser Zeit die Western-Komödie "Vier für Texas" von Robert Aldrich und vor allem Billy Wilders "Küß mich, Dummkopf", in dem er sein eigenes Image des Mannes, der täglich eine Frau braucht, weil er sonst Kopfschmerzen bekommt, glossiert. Ende der 60er Jahre drehte Martin vier parodistische Agentenfilme um den Geheimagenten Matt Helm ("Leise flüstern die Pistolen") mit u.a. Stella Stevens, Ann-Margret und Senta Berger als Partnerinnen. 1965 - 1974 unterhielt er ein eigenes TV-Programm: "The Dean Martin Show", das sein Image betonierte. Martin besang etliche Schallplatten mit Songs, von denen viele ("Memories are made of this", "That's Amore") zu Hits und Evergreens wurden.
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