Die Komödien, die Frank Tashlin (1913 - 1972) inszenierte, waren stark vom Zeichentrickfilm beeinflusst und erreichten in der Live-Action-Cartoonery in den 50er Jahren einen frühen Höhepunkt. Tashlins Figuren erleben, ähnlich wie Blake Edwards' Inspektor Clouseau, Attacken auf ihren Körper, die kaum weniger hart sind, wie die der gezeichneten Figuren. Deformierungen wie ein sich in die Länge ziehender Körper oder aufgeblasene Gesichter sind Markenzeichen seines frenetischen Universums. Tashlin arbeitete seit 1928 in allen Bereichen des Animationsfilms, er war der Miterfinder von "Porky Pig" und "Bugs Bunny" (beide 1935), und er arbeitete als Gagman und Drehbuchautor für die Marx Brothers, Laurel & Hardy, Bob Hope, Red Skelton und Charlie Chase. 1951 drehte er seinen ersten eigenen Spielfilm mit Bob Hope und 1952, wieder mit Hope, "Bleichgesicht im Wilden Westen", die Fortsetzung der Western-Parodie "Sein Engel mit den zwei Pistolen" von 1948 (beide mit Jane Russell), für die er das Drehbuch geschrieben hatte. In seinen Filmen wie "The Girl Can't Help it" (1956, mit Jayne Mansfield) wird Amerika karikiert, die Werbung aufs Korn genommen und die Konsumgesellschaft lustvoll zerstört, so wenn Tashlin wiederholt Chaos in Warenhäusern anrichtet ("Der Ladenhüter", mit Jerry Lewis). Jerry Lewis wurde der ideale Hauptdarsteller Tashlins, der sich in "Artists and Models - Jerry, der Agentenschreck" (1955) in die Comic-Figur Freddie Fieldmouse verwandelt und der Bat Lady begegnet. In der Hollywood-Parodie "Hollywood or Bust - Alles um Anita" (1956) treibt sich Jerry als Filmnarr in den Studios herum und begegnet der leibhaftigen Sexbombe Anita Ekberg. Insgesamt drehte Tashlin sieben Filme mit Lewis, der letzte entstand 1964 ("Der Tölpel vom Dienst"). Tashlin drehte noch eine Agatha-Christie-Verfilmung im komischen Stil ("Die Morde des Herrn ABC", 1965), eine Doris-Day-Komödie ("Caprice", 1967) und verabschiedete sich mit der Kriegsfilmparodie "Wo, bitte, gibt's Bier an der Front?" 1968 von der Regie.
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