Aufrecht, integer, verschmitzt, traditionsbewusst, tadellos sowohl in Uniform als auch im Abendanzug, war Gary Cooper (1901 - 1961) einer der populärsten amerikanischen Schauspieler, dessen elegante, leicht dandyhafte Ausstrahlung in den Screwball Comedies der 30er Jahre sogleich in einem Schlager verewigt wurde: In "Puttin' on the Ritz" heisst es: "...trying hard to look like Gary Cooper, Super Duper." Obwohl er leicht linkisch wirkte, bestand Cooper in diesen Rollen souverän gegen Claudette Colbert ("Blaubarts achte Frau") oder Marlene Dietrich ("Desire", "Morocco"). Cooper trat häufig in Kriegsfilmen auf und gewann für seinen "Sergeant York" den ersten "Oscar". Den zweiten erhielt er für seine Darstellung des von allen im Stich gelassenen Sheriffs Kane in "High Noon/Zwölf Uhr mittags", dem in letzter Sekunde seine junge Frau (Grace Kelly) zu Hilfe eilt. Cooper spielte häufig in Western als lakonischer Soldat, Trapper oder Gun Man. Die differenzierteste Rolle dieser Art bot ihm Anthony Mann in "Der Mann aus dem Westen", die spektakulärste Robert Aldrich in "Vera Cruz", wo er Burt Lancaster erschießt. In Billy Wilders "Ariane" verliebt er sich als alternder Lebeman in die junge Audrey Hepburn. Cooper hatte eine heimliche Liaison mit der Schauspielerin Patricia Neal, verließ aber wie Spencer Tracy nie seine Familie. Vor dem Senatsausschuss für unamerikanische Umtriebe sagte er zwar aus, denunzierte aber keine Kollegen. James Stewart nahm für den krebskranken Cooper 1961 den Ehren-"Oscar" entgegen.
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