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Queen Latifah
Mit Persönlichkeit gelang Latifah damit das, woran Janet Jackson oder Whitney Houston mit Posterlook gescheitert waren: die Akzeptanz als Darstellerin. Das Geheimnis dieses Erfolgs ist zum einen ein faszinierender Eigenschaftscocktail. Dieser lässt sie stark, aber auch sensitiv, rotzig, aber auch kultiviert, fehler- und dennoch vorbildhaft erscheinen.
Zum anderen suchte sie Varianz, denn Naturgewalten finden nicht in einer Schublade Platz. "In meinen frühen Filmen war ich nur Queen...
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Mit Persönlichkeit gelang Latifah damit das, woran Janet Jackson oder Whitney Houston mit Posterlook gescheitert waren: die Akzeptanz als Darstellerin. Das Geheimnis dieses Erfolgs ist zum einen ein faszinierender Eigenschaftscocktail. Dieser lässt sie stark, aber auch sensitiv, rotzig, aber auch kultiviert, fehler- und dennoch vorbildhaft erscheinen.
Zum anderen suchte sie Varianz, denn Naturgewalten finden nicht in einer Schublade Platz. "In meinen frühen Filmen war ich nur Queen Latifah. Ich musste mich nach Rollen umsehen, die ein anderes Bild vermittelten...nicht nur die starke, fluchende schwarze Schwester."
Von Spike Lees "Jungle Fever" (1991) bis zu "Set It Off" (1996), in dem vier Frauen als Bankräuberinnen dem Leben den Finger zeigten, erfüllte sie das Klischee des derben Ghetto-Brockens. Die Wende kam 1998 mit "Wachgeküsst", in der die damals 28-Jährige als Club-Sängerin mit Liebeskummer Evergreens wie "Lush Life" samtweich in unsere Ohren säuselte.
Die Transformation von der Asphalt- zur Salon-Queen öffnete auch Hollywood die Augen. "Zart und sensibel", so die Übersetzung des arabischen Wortes "Latifah", durfte sie nun zumindest unter der robusten Fassade sein, ob als Pflegerin von Denzel Washington ("Der Knochenjäger") oder als Beraterin ihrer besten Freundin, wie nun in der Romanze "Brown Sugar".
Doch hinter der Kameradin schlummert stets die Kommandantin, die ein Frauengefängnis ("Chicago") oder ein Spießerrefugium ("Haus über Kopf") nach ihrer Pfeife tanzen lässt. Sie gilt als Schlachtführerin der modernen Emanzipationsbewegung und betont nicht nur in ihrer Autobiographie "Ladies First: Revelations from a Strong Woman", dass Frauen in Opferrollen auch im Leben fehlbesetzt sind:
"Ich glaube ich wurde unabhängig geboren. Mein Bruder blieb zuhause, aber mich zog es nach draußen. Ich hatte ein zwanghaftes Bedürfnis, Neues zu entdecken. Manchmal brachte ich damit mein Leben in Gefahr, aber ich musste einfach die Welt erforschen."
Was die Königin im Volk erlebte, machte sie als Rapperin glaubwürdig. 1996 wurde sie Opfer eines Carjackings, im gleichen Jahr fand man in ihrem Auto eine geladene Waffe und Marihuana. 2002 gab sie zu, mit 16 für Geld mit einem älteren Mann geschlafen zu haben. Relativ aktuell im Sündenkatalog ist Trunkenheit am Steuer, für die sie unlängst zu einer Bewährungstrafe verdonnert wurde. Aktenkundig ist auch der Unfalltod ihres Bruders Lance, der 1992 mit dem von ihr geschenkten Motorrad verunglückte.
Trotz dieser Tagödie ist Latifah eine bibelfeste Christin voller Hoffnung geblieben. Als starke Persönlichkeit mit Schwächen hat die Performerin, die kürzlich ihren gewaltigen, haltungsschädlichen Vorbau reduzieren ließ, ihre Fans erobert. Sie gilt als weise Seele, kennt als Streetgirl, aber auch als Tochter und Schwester von Cops, das Leben von beiden Seiten.
Was der Queen noch fehlt, ist ein König, der ihr großes Herz erkennt. "Be anything, but be mine!", sang sie in "Wachgeküsst". Anspruchloser kann man in der Liebe nicht sein.
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