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  • 4 Sterne

    12 von 22 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bücherfee, 21.03.2018

    Höllentrip

    I want you to believe...to believe in things that you cannot.”
    (Bram Stoker)

    Auch in der Gegenwart hat dieses berühmte Zitat aus dem Roman "Dracula" von Bram Stoker nichts an seiner Bedeutung verloren. Dirk Pope greift in seinem Buch "Abgefahren" viele Motive des Klassikers auf und transportiert sie in die heutige Zeit. Hier geht es um Viorel, einen dicken und lustlosen Teenager. Als seine Mutter eines Tages tot am Küchentisch sitzt, ist er starr vor Trauer. Wollte sie nicht in ihrer Heimat am Schwarzen Meer bestattet werden? Wie soll er das hinkriegen, ohne Geld, Totenschein oder Sarg? Notgedrungen wickelt Viorel die tote Mutter in einen Schlafsack und übernimmt selbst den Transport gen Osten. Ein Anhalter erzählt ihm von den Vampirmythen Transsylvaniens, kurz darauf kommt der Mann bei einem tragischen Unfall ums Leben. Mit nun zwei Leichen im Gepäck reist Viorel weiter Richtung Rumänien. Er will seine Mutter beerdigen. Und das wird er schaffen!

    Bereits das Cover fällt aus dem Rahmen des Üblichen. Denn es ist gut auf den Inhalt des Buches abgestimmt worden. Auf den ersten Blick konzentriert man sich auf einen dicklichen (alterslosen) Mann, der gemeinsam mit einem großen Hund auf einem Auto sitzt. Man kann sie nicht klar erkennen, sie wenden uns den Rücken zu und verweigern sich einer genauen Betrachtung. Auf den zweiten Blick erkennt man viele Motive, die eine eher bedrohliche Stimmung vermitteln. Vor allem die Fledermaus, die mit ihren ausgebreiteten Schwingen die gesamte in einem satten Orangeton glühende Erdkugel zu umfassen scheint, greift das Motiv des berühmten Untoten Graf Dracula auf, in dessen Heimat Transsilvanien wir den Protagonisten Viorel begleiten. Aber auch der Totenkopf, der auffällig auf dem Kofferaum des Wagens platziert ist, und der Kopf eines Papageis, den man leicht mit einer hügeligen Landschaft verwechseln könnte, läßt uns stutzen. Insgesamt wirkt das Cover etwas skurril, retro und schräg. Mal was ganz Anderes, genauso wie der kurze und knackige Titel des Buches.

    Der Plot des Buches ist originell, und das Setting für diesen Höllentrip perfekt. Wenn wir das Buch aufschlagen, dürfen wir uns über eine Landkarte freuen, mit deren Hilfe wir die ausgefallene Route von Viorel verfolgen können. Die Einteilung der Kapitel erfolgt mit einer genauen Angabe der Kilometer, die der Held dieses Buches in seinem alterrschwachen Fahrzeug zurückgelegt hat.

    Viorel ist definitiv kein Protagonist, mit dem sich der Leser dieses Buches identifizieren kann. Man begleitet ihn auf einem Höllentrip, aber er bleibt uns fremd. Das Geschehen wird ausschließlich aus seiner Perspektive vermittelt. Auch sprachlich gesehen wirkt dieses Buch eher rauh und ungeschliffen, was aber gut zu dem heranwachsenden Teenager passt, der auf der Suche nach sich selbst ist und seine Phantasie mitunter von der langen Leine läßt.

    Ja, was soll ich sagen? Viorel ist ein übergewichtiger Teenager, der aus dem Bauch heraus handelt, seine tote Mutter im Kofferraum verstaut und sich hinter das Steuer klemmt, um sie in ihre Heimat zu transportieren, ohne einen Führerschein zu besitzen. Ohne Papiere, ohne Geld, aber mit Leichengeruch im Auto und einem mysteriösen Anhalter mit spitzen Eckzähnen, der ihn mit Schauergeschichten von Toten und Untoten wachhält und sich nicht an einer Leiche im Kofferraum stört, bevor er selbst einem Unfall zum Opfer fällt und im wahrsten Sinne des Wortes gepfählt wird. Bevor Viorel sein eigentliches Ziel erreicht, wird er noch viele seltsame Begegnungen mit Menschen und Tieren hinter sich bringen müssen, die nicht nur ihm, sondern auch dem Leser die Haare zu Berge stehen lassen. Interessanterweise erscheint Viorel nach seiner Begegnung mit Toten und Untoten lebendiger als jemals zuvor.

    Dirk Pope nimmt seine Leser mit auf eine Reise in den „Wilden Osten Europas". Er versteht sein Werk als ein Roadmovie voller Skurrilitäten, und in der Tat entzieht es sich einer klaren Deutung. Man stolpert immer wieder über seltsame Andeutungen, die sich aber niemals konkret fassen lassen. Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, auch wenn ich es nicht als Lektüre für Jugendliche sehen würde. Gern vergebe ich 4 Sterne für eine richtig schräge, mitunter makabre und pietätlose Geschichte, die zahllose Motive aus dem Roman "Graf Dracula" von Bram Stoker aufgreift und aus dem Rahmen des Üblichen fällt.

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  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    SiWel, 15.03.2018

    Eine Geschichte der etwas anderen Art, nicht für jeden geeignet. Skurril, abstrus, unwirklich, geheimnisvoll - eben " Abgefahren."

    Viorel, der Protagonist des Buches, ist erst 17 Jahre, viel zu dick, dementsprechend gefräßig und natürlich noch auf der Suche nach seinem eigenen Ich. Er lebt mit seiner Mutter in Essen in einer viel zu kleinen Wohnung, in der es immer enger wird. Als diese dann eines Tages plötzöich verstirbt gerät er in Panik. Er packt seine Mutter in einen alten Schlafsack, legt diesen in den Kofferraum und fährt mit ihr in ihre Heimat am Schwarzen Meer um sie dort zu beerdigen. Total kopflos und auch noch ohne Führerschein und mit wenig Geld. Auf seiner langen Reise lernt er einiges an komischen Gestalten kennen.

    Der Schreibstil ist in sehr kurzen knappen Sätzen gehalten. Das hat mir anfangs etwas Probleme bereitet, hat sich mit jeder neuen gelesenen Seite aber gelegt.Es lief flüssig und zügig bis zum Ende.

    Neben dem etwas schwarzen Humor sowie dem ganzen Abstrusem was hier geschieht begibt man sich auf eine lange Autoreise durch viele wunderschöne Landschaften, die hier auch sehr schön bildhaft geschildert werden. Am Ende des Buches gibt es als Zusatz noch eine Landkarte auf der die ganze Strecke markiert ist. Da habe ich ab und zu mal nachgesehen, wo Viorel sich denn befindet. So konnte ich die Entfernungen erst so richtig abmessen.

    Es ist stellenweise ziemlich makaber weswegen ich es nicht jedem empfehlen mag; wer aber auf Begegnungen der besonderen Art steht sollte hier unbedingt zugreifen und seinen Gedanken freien Lauf lassen.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Isabelle B., 26.03.2018

    "Abgefahren" von Dirk Pope, ist ein im wahrsten Sinne des Wortes abgefahrener und schräger Roadmovie, indem es Viorel ohne Führerschein dafür aber mit einer Menge Leichen im Gepäck, tief in den wilden Westen Europas führt und neben einigen Skurrilitäten, sondergleichen Charakteren, noch eine Menge mehr an abenteuerlichen Begegnungen und Hindernissen zu bieten hat.

    Der 17-jährige Viorel ist für sein Alter viel zu dick, dementsprechend immer hungrig, phlegmatisch, viel zu oft lustlos und auf der ständigen Suche nach sich selbst. Mit seiner Mutter lebt er in Essen, in einer kleinen Wohnung die auch auf Dauer viel zu eng für die beiden ist.
    Als er jedoch eines Tages, seine Mutter leblos am Esstisch sitzend auffindet ist seine Trauer unaussprechlich gross.
    Notgedrungen wickelt er seine tote Mutter, in einen Schlafsack, packt sie in den Kofferraum des altersschwachen Corsas und übernimmt kurzentschlossen selbst die Überführung in deren Heimatort am schwarzen Meer.
    Während seiner langen Reise macht er einige Begegnungen mit komischen Gestalten, darunter auch die Bekanntschaft mit einem Anhalter der ihm einiges über schauderhafte Vampirrythen erzählt und nur wenig später durch einen eher unglücklichen Unfall ums Leben kommt.  Mit nun zwei Leichen und viel zu wenig Geld im Gepäck, ohne Sarg und Totenschein seiner Mutter, stellt sich seine Reise quer durch den wilden Westen Europas als kopfloses unterfangen heraus. Doch er ist noch lange nicht am Ziel, es lauern noch einige Hindernisse und Gefahren, bis er endlich ankommt um seine Mutter zu beerdigen.

    Die Geschichte von Viorel ist nichts für schwache Nerven, skurril, sonderbar, schräg und teilweise ganz schön makaber. Aber das macht die etwas andere Geschichte aus, die oftmals auch Meilenweit an der Realität vorbeigeschlittert ist.
    Abgefahrene und abstruse Handlungsstränge, lassen den Leser in die skurrile Geschichte eintauchen und im altersschwachen Corsa des Protagonisten Viorel platz nehmen. Eine abgefahrene Roadmovie mit ziemlich schrägen Bekanntschaften und Begegnungen beginnt, wohlgemerkt ohne Führerschein dafür aber mit einer Menge Leichen im Gepäck. Obwohl man es nicht vermutet, schafft es Viorel tatsächlich, so ziemlich heil und fast pannenlos am schwarzen Meer anzukommen.
    Der schwarze Humor des Autors Dirk Pope, der kurz und knapp gehaltene Schreibstil und die ziemlich verrückte Handlung lassen die Geschichte aufleben und teilweise richtig lebendig werden. Obwohl ich mich am Anfang zwar auf den zur Geschichte passenden und leicht sonderbaren Schreibstil Umstellen und eingewöhnen musste, bin ich schlussendlich doch ziemlich flüssig und zügig durch die Kapitel, die mit gefahrenen Kilometerangaben versehen sind, gekommen.

    Lässt man sich auf die abstruse Handlung ein, kann die Geschichte gut unterhalten, sorgt manchmal sogar für ein dezentes Schmunzeln und wird mit einem zu der Geschichte passenden Ende belohnt.

    Abgefahren ist eine etwas andere Geschichte, die jedoch wenn man sich auf sie einlässt, unterhaltsam, mitreisend und auf eine gewisse Art und Weise spannend ist.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bibliomarie, 26.03.2018

    17 Jahre alt, fett, ohne Freunde oder Vertraute. Was macht so ein Junge, wenn die Mutter stirbt?

    Viorel packt seine Mutter in einen alten Schlafsack und will ihren letzten Wunsch erfüllen. Sie möchte in ihrer Heimat Rumänien beerdigt werden. Für Viorel eine fremde Welt, er war nie dort, weiß nicht einmal, woher die Mutter stammte und spricht kein einziges Wort Rumänisch. Zwar hat er keinen Führerschein, aber fahren kann er und so geht es einfach los.
    Unterwegs gabelt er noch einen merkwürdigen Anhalter auf, bleich und wortkarg, aber kein unangenehmer Begleiter, nur dass er unterwegs bei einem Unfall stirbt und Viorel jetzt zwei Leichen im Auto transportiert.

    „Abgefahren“ heißt dieses Buch und abgefahren ist es auch. Es ist ein wirklich schräger Roman, der meine Lesegewohnheiten richtig durchgerüttelt hat. Mit Logik bin ich nicht recht weiter gekommen, aber die Sprache, Viorels Gedankenmonologe in den langen Stunden der nächtlichen Fahrt (es ist fast immer Nacht, denn es ist Ende Dezember und auch tagsüber beherrscht trübes, graues Licht die Szene) haben mich fasziniert. Es ist ein Mix aus Mythen, Ängsten und seltsamen Begegnungen. Viorel, der bisher antriebslos und lethargisch das Leben über sich ergehen ließ, muss plötzlich agieren, sich auf Situationen einstellen, die ihn an seinem Verstand zweifeln lassen. Ein erstaunlicher Protagonist, dieser Junge, der auf Anhieb nicht sonderlich sympathisch wirkt, eher ein diffuses Mitleid erweckt, aber sich im Lauf der Geschichte verändert. Wohin – das bleibt offen. Wie auch das Ende des Roadtrips offen ist.

    Auch die Ausstattung der Klappenbroschur hat mir gefallen. Die Karte, auf der man Viorels Reiseweg verfolgen kann, hat mir gut gefallen. Sie gibt der Fahrt einen handfesten Bezug, an der ich mich orientieren konnte.

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