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  • 5 Sterne

    16 von 24 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    coffee2go, 14.06.2017

    Kurze Inhaltszusammenfassung:
    Die Geschwister Sylvie und Lucien sowie Eva und Benedict verbringen auf dem College quasi jede Minute ihrer Zeit miteinander und schmieden Pläne für die Zeit danach. Ihre Freundschaft bleibt auch noch Jahrzehnte nach dem Collegeabschluss bestehen, mal mehr mal weniger intensiv. Nach 20 Jahren blicken sie zurück auf ihren Lebensabschnitt.

    Meine Meinung zum Buch:
    „Als wir unbesiegbar waren“ ist ein außergewöhnliches Buch, das nicht nur von der Handlung lebt, sondern hauptsächlich von den vier Charakteren getragen wird. Die Autorin beschreibt die vier Jugendlichen mit ihren Wünschen und Erwartungen an die Zukunft sehr ergreifend und ehrlich. Interessant finde ich auch die Zeitsprünge, sodass man den Vier im Zeitverlauf beim Umsetzen und Scheitern oder Neuorientieren ihrer Lebensentwürfe zusehen kann. Schön geschildert ist auch das Verhältnis der Freunde untereinander, mal haben sie engen Kontakt, dann sind sie wieder weit weg, aber einschneidende Ereignisse führen sie immer wieder zusammen. Vor allem der Schluss stehen sie sich näher als je zuvor und blicken auf ihren Lebensabschnitt zurück. Wie haben sie sich ihr Leben vorgestellt und an welchem Punkt stehen sie heute? Die Autorin hat es geschafft, das Spiel mit den Gefühlen konstant durchzuziehen und hat mich auch trotz relativ geringem Handlungsrange voll in Beschlag genommen. Das Buch wirkt auch nach dem Beenden noch nach und hat mich emotional noch nicht ganz losgelassen.

    Titel und Cover:
    Das Cover finde ich sehr schön, harmonisch und unaufdringlich und auch der Titel passt ganz gut zum Inhalt des Buches.

    Mein Fazit:
    Ich kann „Als wir unbesiegbar waren“ an LeserInnen weiterempfehlen, die gerne gefühlsbetonte Bücher lesen, ohne von aktiven Handlungssträngen überhäuft zu werden.

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  • 4 Sterne

    4 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Beust, 29.05.2017 bei bewertet

    Das Ende des Studiums, die schier unbegrenzte Zahl an Möglichkeiten und die eine, die ergriffen wird und mit der man aus seinem Leben etwas machen möchte - das ist die Zeit, „Als wir unbesiegbar waren“. Ein treffender Titel für den Aufbruch am Ende der Kindheit und am Rande des Erwachsenenlebens, wo noch alles unscharf ist, alles Verheißung und erreichbar.

    Alice Adams‘ Debütroman begleitet vier Briten aus der Generation X (geboren in den 1970ern) von diesem magischen Moment an in die Welt: das gutaussehende Geschwisterpaar Lucien und Sylvie, denen die Leichtigkeit gegeben ist, die ihrer vaterlosen Kindheit fehlte, Benedict, der handfest weiterstudiert und seine bodenständigen Wissenschaftstraum des promovierten Physikers verfolgt, und schließlich die zurückhaltende Eva, die dem sozialistischen Elternhaus entflieht und in der City of London als Brokerin das große Geld machen möchte. Alle vier sind zudem durch ein Geflecht der Gefühle miteinander verbunden, insbesondere Eva mit Benedict und Lucien. Die Lebensläufe der vier erleben von 1995 bis 2015 zum Teil dramatische, zum Teil vorhersehbare Wendungen, wobei die Autorin offensichtlich zeigen möchte, „wie das Leben so spielt“.

    Der Roman springt von Kapitel zu Kapitel in der Zeit, mal wenige Tage, meist Monate, bisweilen Jahre. Der erzählerische Mittelpunkt liegt bei Eva, die eine grundlegende Wandlung von der eher grauen Maus zum erfolgreichen Finanzhai und zurück in ein soziales Leben durchmacht. Die Erlebnisse der vier sind kaum überraschend und ernüchternd: Lucien fällt mit seinem Partydasein ganz tief, Sylvie gelingt es erst spät, sich von ihrem Traum als gefeierte Künstlerin zu lösen, Eva vermisst in ihrem Lebend das Menschliche und eine Familie und Benedict, der es von allen am besten schafft, beruflich ans Ziel zu kommen, gerät privat in eine ungeliebte Ehe. Die Autorin scheint gewillt zu zeigen, dass man auf sein Herz hören, aber dennoch einen anständigen Beruf ergreifen sollte.

    Die Stärken des Romans

    In der ersten Hälfte lernt man die vier Protagonisten kennen und wiedererkennt auch die eigenen Lebensentscheidungen, die jedem Menschen in bestimmten Jahren seines Lebens auferlegt werden. Gespannt verfolgt man die Entwicklungen, wobei klar ist, dass die Autorin mehr möchte, als nur die lapidare Erkenntnis zu transportieren: „So ist das wohl, wenn man erwachsen wird. Alle treiben in unterschiedliche Richtungen davon.“ (S. 100)

    Die Figuren und die Handlungsstränge tragen, weil man eine große Sympathie für die vier entwickeln kann - vor allem für Eva und Sylvie, selbst wenn die Persönlichkeiten nicht in allen Bereichen Nähe zulassen. Der Erzählduktus ist flott, die Sprache gefällig.

    Die Schwächen des Romans

    Die abrupten Zeitsprünge zwingen den Leser fast immer, zum letzten Kapitel zurückzublättern und zu überprüfen, wie viel Zweit diesmal vergangen sein soll. Die Perspektivwechsel zwischen den vier Charakteren sind nicht immer gelungen: Statt jede Entscheidung bis ins letzte Detail in den wechselnden inneren Monologen vorgekaut zu bekommen, wäre eine auktorial erzählte Handlung bisweilen eleganter, weil sie bei der Lektüre das Mitdenken, Mitentdecken und Mitfiebern erleichtern würde. Der Stil gerade der inneren Monologe ist alles andere als subtil: Alles liegt offen da und verhindert Interpretationen und alternative Lesarten.

    Fazit

    Dass die Handlungen auf ein Happy End gebürstet werden, stört kaum, sondern erfüllt die Erwartungen, die durch die Sympathie geweckt wurden. Nicht übermäßig lang, ist „Als wir unbesiegbar waren“ eine empfehlenswerte Sommerlektüre über das Sehnen, Hoffen und Leben der Generation X.

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  • 5 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ina R., 24.05.2017

    "Als wir unbesiegbar waren" beginnt mit vier Studenten, die kurz nach dem Abschluss nochmal Zeit miteinander verbringen. Dann gehen sie getrennte Wege. Die einen beginnen gleich zu Arbeiten, die andere machen erst noch eine Weltreise. Das Buch stellt sich die Frage: Was mache ich jetzt mit meinem Leben? Was mache ich aus den gegebenen Möglichkeiten? Trotz den unterschiedlichen sozialen Hintergründen hat man die Geschicke seines Lebens doch grundsätzlich selbst in der Hand.
    Die Charaktere machen eine rapide Änderung in den folgenden zehn Jahren durch, bis sie sich wiedertreffen.
    Der Schreibstil ist sehr flüssig, mit dem richtigen Maß an Beschreibungen und lässt sich schnell lesen.
    Man fühlt sich in die eingene Jugend zurückversetzt. Damals, als einem die ganze Welt offen schien. Man muss unweigerlich seine eigenen Entwicklungsstadien rekapitulieren.

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  • 5 Sterne

    4 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jonas1704, 18.08.2017

    Als wir unbesiegbar waren ist ein Roman von Alice Adams, in dem viele Leser einige Seiten von sich selbst finden werden wie auch einige Facetten des Lebens, die auch die eigenen wiederspiegeln.
    Im Vordergrund steht die Freundschaft vier Studenten, Eva, Lucien, Benedict und Sylvie. Am Ende der Studienzeit fühlen sich alle stark, das Leben liegt ihnen zu Füssen, die Träume sind gross, die Erwartungen umso grösser.
    Doch wie das Leben so spielt, verläuft nicht alles nach Plan. Entäuschungen müssen eingesteckt werden, der berufliche Erfolg bleibt entweder aus oder hält nicht lange an, die Familienverhältnisse entsprechen nicht dem Idealen und das Leben zeigt sich komplizierter als man dachte.
    Die vier Freunde kommen nach eine grossen Pause wieder zusammen, und bewerten ihre Freundschaft und Lebensziele aufs Neue.
    Ein für mich sehr lehrreicher Roman, in dem ich mich teilweise wiedergefunden habe (auch meine Träume nach der Studienzeit wurden natürlich nicht alle wahr) und nochmals bestätigt gekriegt habe, dass man nicht erfüllten Träumen nicht immerzu hinterherjagen, sondern das hier und jetzt geniessen sollte. Der Nachgeschmack war also nicht bitter sondern ich fühlte mich verstanden und erleichtert, dass es eben so ist wie es ist. Deshalb gebe ich gerne eine Leseempfehlung hierfür.

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  • 4 Sterne

    9 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jenny V., 06.06.2017

    „Das war das Ethos unserer Generation? Statt aufzustehen und für etwas zu kämpfen, an das wir geglaubt haben, sind wir einfach abgedackelt und haben uns um unser eigenes kleines Stückchen Welt gekümmert?

    Inhalt

    Eva, Benedict, Sylvie und Lucien kennen sich seit dem Studium und sind beste Freunde. Sie alle haben Träume, Hoffnungen und Wünsche für ihre Zukunft und malen sich ihr Leben in bunten Farben aus. Fest steht allerdings, dass sich nach ihrer Studienzeit vieles verändern wird, dass jeder irgendwo sein Glück versucht und es an ihnen selbst liegt, ihre Freundschaft aufrechtzuerhalten oder die gemeinsam verbrachte Zeit so weit zu dezimieren, dass sie sich schließlich nichts mehr zu sagen haben.

    Schon bald schleicht sich der Teufel mit dem Namen „echtes Leben“ in den Umgang miteinander ein und sie sehen sich nur noch sporadisch oder ohne große Emotionen, was in erster Linie daran liegt, dass ihre Lebenswege weit auseinanderdriften. Denn während Eva Karriere macht und das große Geld scheffelt, Benedict als junger Familienvater in den Hafen der Ehe schippert, Sylvie sich mit schlecht bezahlten Aushilfsjobs über Wasser hält und Lucien immer weiter ins Drogenmilieu eintaucht, vergehen die Jahre, viele einsame Jahre. Doch es kommt auch eine Zeit, in der sie neu entdecken, was echte Freundschaft ausmacht, warum die Menschen, die man in der Jugend mochte, auch noch Jahre später interessante Persönlichkeiten sind und warum es sich lohnt, Kontakte aufrecht zu erhalten und Menschen nicht danach zu beurteilen, was sie aus ihrem Leben gemacht haben, sondern danach, welche Bereicherung sie für den Einzelnen ausmachen.

    Meinung

    In ihrem Debütroman beschäftigt sich die junge Autorin Alice Adams mit den elementaren Fragen der Freundschaft und mit dem Erwachsenwerden ganz allgemein. Sie entwirft einen viele Jahrzehnte umfassenden Roman, der sich detailliert mit dem Leben von vier Menschen auseinandersetzt, insbesondere mit ihren Lebensentscheidungen, ihren Ansichten und Hoffnungen, ihren alltäglichen Kämpfen und der Bürde des persönlichen Scheiterns. Jeder der Protagonisten vollzieht eine Wandlung, muss sich mit den Umständen arrangieren und aus Schicksalsschlägen eigene Erfahrungen schöpfen. Dazu nimmt sie den Leser an die Hand und führt ihn durch die Jahre, durch verschiedene Orte, zu diversen Ereignissen und zeigt, wie wandelbar Jugendfreunde sind und wie statisch ihr Charakter dennoch bleibt.

    Gerade dieses Beleuchten zwischenmenschlicher Beziehungen, aber auch die Spiegelung der eigenen Emotionen im Umgang miteinander kombiniert Frau Adams sehr anschaulich, realistisch und absolut nachvollziehbar. Trotz der individuellen Geschichte entsteht eine generalistische Lektüre, deren Grundaussagen sich problemlos auf viele Freundschaften übertragen lassen und die zeigt, wie vielfältig Freundschaften sein können, selbst wenn sie zeitweise fast eingefroren die Jahre überstehen müssen. Damit schlägt sie auch den Bogen zu ganz persönlichen Ansichten und lässt den Leser immer wieder Parallelen zum eigenen Leben ziehen. Ich habe mich hier in einigen Überlegungen wiedererkannt und kann ebenso wie die Protagonisten auf Freundschaften zurückblicken, die einem ständigen Wandel unterworfen waren und trotzdem bestehen, selbst wenn sie nicht mehr den gleichen Stellenwert besitzen, wie in jungen Jahren.

    Als kleines Manko dieses ansonsten sehr guten Romans sehe ich den Hang zur Sentimentalität, dadurch erahnt man schon früh, wie sich die Geschichte entwickeln wird und diese Vorhersehbarkeit tritt dann auch tatsächlich ein. Es gibt keine wirklichen Überraschungen, dafür aber eine Menge Herzschmerz, viele Tränen, tiefgreifende Reue und große Emotionen. All das finde ich normalerweise ansprechend, jedoch hätte ich mir bei diesem Roman etwas mehr Unabänderlichkeit gewünscht, etwas mehr Schwere und ein Ende welches nicht so glücklich und zufrieden den Text beschließt.

    Fazit

    Ich vergebe 4 Lesesterne für diesen ansprechenden, umfassenden Roman über Freundschaft, Liebe, Schicksal und dem beschreiten verschiedener Lebenswege. Aufgehübscht durch eine tiefgründige Sprache mit vielen Lebensweisheiten gespickt und voller ausgeschöpfter oder verstrichener Möglichkeiten. Eine lesenswerte Sommerlektüre, die ebenso unbeschwert wie aussagekräftig daherkommt und den Leser mitnimmt auf eine Art Resümee über die persönlichen Prämissen im Leben.

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  • 3 Sterne

    5 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Pedi, 25.06.2017

    Vier junge Menschen am Ende ihrer Schulzeit in Bristol, zwei Männer, zwei Frauen, deren Lebenswege sich fortan trennen werden, nachdem sie einen Großteil ihrer Jugendzeit eine unzertrennliche Clique bildeten. Bruder und Schwester sind vertreten, unterschiedliche Gesellschaftsklassen und Vermögensverhältnisse, romantische Unterströmungen sind spürbar. Das klingt vertraut, das hat man gefühlt schon hundertmal gelesen. Auch Alice Adams vermag da leider nicht zu überraschen. Sie wagt zu wenig, bleibt zu sehr in vorhersehbaren Bahnen, tappt immer wieder in die Klischeefalle. Ihre Geschichte ist zwar durchaus gut erzählt, auch sprachlich solide, bietet aber nichts Neues und zeigt auch in der Konstruktion einige Schwächen.

    Die Geschwister Lucien und Sylvie stammen aus einer zerbrochenen Familie, die Mutter neigt dem Alkohol zu. Die Kinder sind selbstständig, kreativ, begabt, stützen sich gegenseitig. Der charismatische Lucien ist überall beliebt, ein Mädchenschwarm, sehr selbstbewusst. Sylvie ist ein künstlerisch sehr begabter Freigeist, strahlend schön und immer der Mittelpunkt. Eva dagegen stammt aus einem sozialistisch geprägten Haushalt, ist strebsam, unscheinbar und immer ein wenig im Schatten ihrer strahlenden Freundin stehend. Heimlich ist sie in Lucien verliebt, der dies nur einmal für einen One—night-stand ausnutzt. Eva ist die große Liebe des Vierten im Bunde, Benedict, Sohn aus reichem Haus, zuverlässig, treu, zielstrebig.


    Dass das Buch nicht ganz so schlecht geworden ist, wie die Figurenkonstellation vielleicht andeuten mag, liegt an Alice Adams guter Figurenzeichnung. Trotz der angehäuften Stereotypen entwickeln die Personen doch ein Eigenleben. Zwar lässt die Autorin auch in ihrer Weiterentwicklung kaum eine vorhersehbare Wendung aus – so wird aus Eva, der Sozialistentochter eine erfolgreiche Fondsmanagerin, die mit Millionenbeträgen jongliert, aber im Privatleben eher einsam bleibt und schließlich dem Raubtierkapitalismus selbst zum Opfer fällt; Lucien wird zunächst äußerst erfolgreicher Veranstalter von Musikevents, greift aber immer unkontrollierter zu Drogen und landet im Gefängnis; Sylvie wird mit ihrem künstlerischen Misserfolg immer weniger fertig und steht irgendwann alleinerziehend mit einer behinderten Tochter da; Benedict schließlich trauert seiner Liebe Eva hinterher, so dass seine Ehe, aus der zwei Kinder hervorgehen, zwangsläufig scheitern muss – , aber die Geschichte ist gut entwickelt und liest sich leicht und süffig. Außerdem sind Klischees nun mal Klischees, weil sie so oft anzutreffen sind. Und mit mancher Situation im Roman kann man sich identifizieren, einige Beobachtungen sind sehr schön formuliert.
    Wir begegnen den Protagonisten über viele Jahre hinweg, von 1995 bis 2015, vorwiegend im Sommer. Und am Ende gibt es natürlich auch ein Happy-End, der Kreis schließt sich. Und die Autorin verrät, worum es ihr auch gegangen ist: um das Porträt einer Generation, jener um 1975 herum Geborenen, man darf mit einiger Gewissheit annehmen, dass es die Generation der Autorin ist. Von ihr schreibt sie:


    „Mir kommt es so vor, als wären wir eine Art Übergangsgeneration gewesen. (…) Wir waren interessiert, aber nicht interessiert genug. Das war das Ethos unserer Generation? Statt aufzustehen und für etwas zu kämpfen, an das wir geglaubt haben, sind wir einfach abgedackelt und haben uns um unser eigenes kleines Stückchen Welt gekümmert?“

    Auch diese Erkenntnisse sind nicht wirklich neu.
    Alice Adams hat mit ihren Roman ein großes Loblied auf die Freundschaft geschrieben, ihr gelingen auch atmosphärisch überzeugende Bilder, vor allem aus London, in dem ein Großteil der Geschichte spielt. Das Buch liest sich auch durchaus gut. Dennoch stören die immer gleichen, vorhersehbaren Wendungen und Figurenkonstellationen. Außerdem bleibt sie in der Konstruktion des Romans seltsam unentschlossen. Sie legt ihn zunächst multiperspektivisch an. Erzählt aus den unterschiedlichen personalen Perspektiven der vier Freunde, um sich dann immer enger auf Eva zu konzentrieren. Dass sie sich mit dieser Person am meisten identifiziert, wird mehr als deutlich. Etwas, das dem Roman zusätzlich nicht gut tut.
    Insgesamt enttäuscht der Roman. Wem es nur um eine gut geschriebene Sommer- oder Freundschaftsgeschichte geht, mag dennoch an ihm Gefallen finden. Wer von Literatur etwas mehr erwartet, sollte seine Lesezeit lieber mit einem anderen Buch verbringen.

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  • 3 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dora, 04.09.2017

    Mehr erhofft...

    Die Leseprobe klang wirklich interessant und spannend und hast Lust auf mehr gemacht, allerdings verging die Lust während des Lesens ziemlich schnell...Außerdem, so muss ich gestehen, hatte ich die Hoffnung, dieses Buch würde ein wenig vergleichbar mit „Ein wenig Leben“ von Hanya Yanagihara sein, da mich diese Geschichte um die vier Freunde wahnsinnig beeindruckt hat. Leider kann „Als wir unbesiegbar waren“ in keiner Weise mit „Ein wenig Leben“ mithalten…

    Worum geht es?

    Die vier Freunde Eva, Benedikt, Sylvie und ihr Bruder Lucien kennen sich seit der Studienzeit und sind beste Freunde. Eva empfindet ein wenig mehr als Freundschaft für Lucien, doch dieser scheint kein wirkliches Interesse an ihr zu haben. Genauso geht es Benedict, der Eva sehr zu mögen scheint, aber auch diese Gefühle werden nicht erwidert. Nach dem Studium kommt es wie es kommen muss - jeder der vier geht seine eigenen Wege und entwickelt sich weiter - in Lucien und Sylvie s Fall wohl eher in die falsche Richtung... Eva befindet sich auf dem aufsteigenden Ast und entwickelt sich mehr und mehr von der kleinen grauen Maus zur Karrierefrau. Benedict geht ebenfalls seinen Weg – wenn auch in eine komplett andere Richtung. Nur die Geschwister Sylvie und Lucien scheinen irgendwie nicht weiterzukommen. So verlieren sich die vier ein wenig aus den Augen und haben nur noch sporadisch Kontakt miteinander. Dabei tauchen plötzlich Probleme auf, die in der Studienzeit schon da waren, jedoch niemals angesprochen wurden. Wird das Quartett einen Weg finden sich wieder zusammen zu raufen?

    Ich habe mir irgendwie mehr von dem Buch versprochen und bin ein wenig enttäuscht, in welche Richtung die Geschichte gegangen ist. Ich musste mich zwingen das Buch weiter zu lesen und hatte absolut keinen Spaß dabei... Ich kann nicht genau erklären warum das so war, nur dass mir dieses Buch absolut nichts gegeben hat... die 4 Protagonisten waren mir allesamt unsympathisch, keiner konnte mich wirklich für seine Geschichte bzw. seinen Werdegang erwärmen... Vielleicht habe ich mir auch einfach nur zu viel von der Geschichte erhofft und konnte mich deshalb nicht mit dem Buch und seinen Charakteren anfreunden.

    Alles in allem ein 2,5 Sterne Buch, das man nicht wirklich gelesen haben muss...

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nalik, 20.05.2017 bei bewertet

    Dieses Buch handelt von der Freundschaft von Sylvie, Eva, Lucien und Benedict und wie sich diese im Laufe ihres Leben verändert.

    Auch wenn viel passiert in den Leben der vier und sie sich oft aus den Augen verlieren und auch lange Pausen der Freundschaft entstehen finden sie doch immer wieder zueinander. Denn wahre Freunde gibt es nur einmal im Leben und sie verzeihen einem auch mal Fehler, auch wenn diese nicht so einfach sind.

    Dieses Buch ist sehr einfühlsam geschrieben und auch die Liebe spielt eine große Rolle bei dem Vierergespann. Das Buch springt innerhalb einer Zeitspanne von 15 Jahren hin und her und gibt uns so einen Eindruck wie das Leben der vier verlaufen ist und durch die vier Perspektiven versteht man auch die Meinungen aller.

    Für mich ist es wirklich ein schönes Buch über die Freundschaft auch wenn man von Anfang an das Ende erahnen kann

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  • 4 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Readaholic, 16.06.2017

    Mitte der 90er Jahre beenden die vier Freunde Eva, Benedict, Sylvie und Lucien ihr Studium an der Universität Bristol. Die Geschichte beginnt an einem warmen Sommertag, ihrem letzten gemeinsamen Tag in Bristol. Die vier machen sich Gedanken, wie ihr Leben jetzt weitergeht und ob sie es schaffen werden, ihre Freundschaft aufrechtzuerhalten.

    Ihre Zukunftsplanung könnte unterschiedlicher nicht sein. Eva hat vor, in der Londoner City als Investmentbankerin zu arbeiten, die Geschwister Sylvie und Lucien wollen erst mal durch Indien reisen, wobei Sylvie ihre Zukunft als gefeierte Künstlerin sieht, und Benedict macht seinen Doktor in Physik.
    Wie zu erwarten, entfremden sich die Freunde im Laufe der Jahre, doch sie bleiben in Kontakt, auch wenn manchmal längere Zeit vergeht, bis sie wieder voneinander hören. Vieles entwickelt sich vollkommen anders als geplant und wir erleben die Höhen und Tiefen ihrer Beziehungen bis zum Jahr 2015.

    Als wir unbesiegbar waren ist ein sehr vielschichtiger Roman. Es geht um Freundschaft, Liebe und Loyalität, aber auch um falsche Entscheidungen, Enttäuschung, gesundheitliche Herausforderungen und Verlassenwerden. Es ist ein leiser und eindringlicher Roman, der ohne spektakuläre Szenen auskommt, aber trotzdem unter die Haut geht. Er spricht existenzielle Fragen an, die jeden betreffen. Mir hat das Buch sehr gut gefallen.

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  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Danny R., 21.07.2017 bei bewertet

    Während ihrer Zeit an der Universität sind Eva, Benedikt, Sylvie und Lucien unzertrennliche Freunde. Ende der neunziger Jahre endet für sie das Studium und sie gehen in verschiedene Richtungen auseinander. Doch alle glauben, dass das Erwachsenenleben nur das Beste für sie bereithält. Die Geschwister Sylvie und Lucien erstreben ein freies Leben ohne große Verpflichtungen und reisen erst einmal durch die Welt. Eva plant trotz ihres Physikstudiums eine Karriere im Finanzbusiness. Benedict ist fasziniert von der Physik und bleibt an der Universität um seinen Doktor zu machen.

    Die Freunde sehen sich nur noch selten, da sie viel zu sehr mit ihrem eigenen Leben beschäftigt sind um die alten Freundschaften zu pflegen. Doch es läuft nicht so, wie die vier sich das Erwachsenwerden vorgestellt haben. Nach einigen Tiefschlägen finden sie wieder zusammen...

    Das Buch hat mir gut gefallen. Die Charaktere der Protagonisten sind sehr unterschiedlich, ich habe gerne ihre Entwicklung verfolgt. Es gab viele Wendungen im Roman und die Handlung war nicht voraussehbar. Eva ist die Hauptperson, die detailreichen Beschreibungen über ihre anstrengende Arbeit waren teilweise etwas langatmig. Sonst war das Buch unterhaltsam und abwechslungsreich zu lesen. Eine Geschichte über Freundschaft, Liebe, Beziehungen, berufliche Karrieren aber auch Tiefschläge und Krisen. Durch die Zeitsprünge und den angenehmen, leichten Sprachstil liest sich das Buch sehr schnell.
    Die Geschichte der vier Freunde regt zum Nachdenken an und weist auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben hin. Es zeigt, wie unplanbar das Leben doch manchmal sein kann...

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Michaela E., 14.06.2017

    Eva, Benedict, Sylvie und Lucien lernen sich an der Uni in Bristol kennen. Benedict ist ein Physik-Genie und in Eva verliebt. Eva studiert ebenfalls Physik und ist in Lucien verliebt, der nicht studiert und sich sein Auskommen mit Drogen verdient. Sylvie ist Lucien’s Schwester und Eva’s beste Freundin. Sie ist eine talentierte Malerin, auffallend hübsch und allerseits beliebt.
    Eine typische Clique mit ihren Verwicklungen. Jeder hat seine Vorgeschichte und trägt sein Päckchen aus der Vergangenheit. Aber am Ende des Studiums stehen sie alle vor einem aufregenden Leben. Die Welt liegt ihnen zu Füssen.

    Sylvie und Lucien wollen sie erst mal entdecken und reisen um die Welt. Benedict bleibt an der Uni und macht sein Doktorat in Physik um später am CERN zu arbeiten und Eva steigt ins Finanzgeschäft ein. Sie wird Trader an einer der großen Banken in der City.

    Ihre Leben entwickeln sich in völlig verschiedenen Richtungen und doch verlieren sie sich nicht aus den Augen. Auch wenn sie sich manchmal eine Weile nicht sehen.

    „Bedeutete die Tatsache, dass Eva sich so sehr verändert hatte und Sylvie nicht, dass Eva nicht authentisch war, dass sie sich verstellte, oder nur, dass Sylvie abgehängt worden war, das sie eine Verliererin war, die nicht weiterkam und sich kein richtiges Leben als erwachsener Mensch aufbauen konnte?“ (S. 146)

    Diese Frage habe wir uns in ähnlicher Form wohl alle schon gestellt: was ist Veränderung, Erwachsen-werden und wann verliert man sich selbst aus den Augen?

    Amy Adams beantwortet diese Frage durch den Lauf des Lebens. Durch einen kleinen Augenblick, eine unbedachte Entscheidung kann sich alles verändern und dann sieht man was bleibt.

    Die Autorin erzählt uns diese Geschichte in riesigen Zeitsprüngen und manchmal können wir nur erahnen, was in der Zwischenzeit passiert ist. Aber nie fehlt der Zusammenhang. Mir hat das sehr gut gefallen. Dadurch ist das Buch kurzatmig und wir können alle vier Protagonisten auf ihrem Weg ins Erwachsen-Werden und -Sein begleiten.

    So verschieden die Vier auch sind, sie halten doch beständig zusammen und das gefällt mir besonders gut an diesem Roman. Auch ich habe solche Freunde und auch wenn der Kontakt oft nur sporadisch besteht, weiß ich, dass ich mich im Ernstfall auf sie verlassen kann.

    Dieses Buch hat mir sehr gut gefallen. Ich mag den Erzählstil, es liest sich angenehm und flüssig und man findet immer wieder literarische Perlen in den Absätzen. Auch den Schluss fand ich schön. Nicht alles kann gut ausgehen, aber es ist erträglich, wenn man nicht alleine ist. Deshalb gibt es uneingeschränkte 5 Sterne und ich kann es auch absolut als Sommerlektüre empfehlen, weil es locker zu lesen ist, spannend und trotzdem nicht seicht.

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  • 5 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge W., 16.06.2017

    Was für ein schönes Buch...intensiv und unglaublich gut. Die Geschichte erzählt über Freundschaft, Selbstfindung, Liebe, Selbstverwirklichung und Träume. Traurig, ehrlich und wunderschön zu gleich - mehr als "nur" eine Liebesgeschichte! Wunderbare Freundschaften - wie Glück und Glas. Sie wollten die Welt verändern.... Eva, Benedict, Lucien und Sylvie - vier unzertrennliche Freunde, die nach dem College dem wahren Leben entgegenfiebern. Zwei Jahrzehnte später haben alle einen Weg mit Höhen und Tiefen hinter sich. Eva verlor ihren Job, Benedicts Ehe mit Lydia zerbrach, Lucien mußte die Rechnung für sein rücksichtsloses Leben zahlen, und Sylvie sieht sich plötzlich allein gelassen mit ihrem Kind. Inmitten ihrer jeweiligen Lebenskrise besinnen sie sich wieder aufeinander und sehen erneut einen gemeinsamen Weg. Alice Adams hat mit "Als wir unbesiegbar waren" einen berührenden, ungemein intensiven Roman über Freundschaft, Liebe und Treue geschrieben. Es ist ein bisschen so wie in einem fremden Tagebuch zu lesen. Wie das Leben, lustig, traurig, einfach voller Gefühle. Sinnlich, präzise und mit großem Gespür für die Gefühlswelt ihrer Figuren erzählt Alice Adams, was einem Halt gibt, wenn die eigenen Träume mit der Wirklichkeit kollidieren - wahre Freundschaft. Die meisten Figuren wirken sehr zerrissen in ihren Gefühlen, Erfahrungen, Tun - im Nachhinein betrachtet ein gutes Stilmittel, die Befindlichkeiten in ihrem kleinen täglichen Alltag aufzuzeigen. Unwiderstehlich, die Autorin ist eine excellente Geschichtenerzählerin. Voller Wärme, aber immer realistisch erzählt sie von Eva, ihren Freunden und ihrer Familie, die in einer Zeit mit den Härten des Lebens ihre Menschlichkeit zu bewahren versuchen. Beste Freunde fürs Leben - oder doch die große Liebe? Ein Wechselbad der Gefühle, zwischen weinen, lachen, schmunzeln und dem ganz großem Knall. Ein ganz tolles Buch, das es hier zu entdecken gibt. Ein durch und durch gelungener Roman! Ungewöhnlich packend erzählt, gut beobachtet- ein tolles Lesevergnügen ganz ohne Kitsch!

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  • 5 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Isaopera, 11.06.2017 bei bewertet

    Es gibt Autoren, deren Stil man einfach spontan mag und schon nach wenigen Kapiteln Google aufruft, um zu schauen, ob er/sie noch mehr Bücher geschrieben hat. Auf Alice Adams trifft es zu, und leider leider es ist ihr erster Roman, denn er ist wirklich gut und ich hoffe, sie hört danach nicht auf :)
    Vier Freunde, die ihr Studium beendet und viel miteinander geteilt haben, verstreuen sich in der Welt, finden mal mehr, mal weniger zueinander, finden ihr Glück, oder merken, dass sie eine falsche Vorstellung von Glück hatten...ein sehr gut geschriebener Roman, der vor allem unglaublich authentisch ist!
    Bereits in der ersten Szene habe ich mich dort gesehen, im Gras, mit guten Freunden, mit denen einen immer etwas verbinden wird, mit hochtrabenden Gedanken über das Leben und keiner Ahnung, was das Schicksal für einen bereit halten wird.
    Ich glaube, dass sich sehr viele Leser in diesem Buch wiederfinden werden - das alleine hat es für mich schon zum Highlight gemacht. Der zweite Punkt ist für mich der tolle Schreibstil der Autorin - nichts wirkte für mich unrund oder unpassend, es ist einfach stimmig und sehr durchdacht, anspruchsvoll, ohne gewollt zu wirken.
    Und zuletzt finde ich die Themen sehr gut - die unterschiedlichen Lebenswege, die wichtigen Fragen, die man sich beim "Erwachsenenwerden" stellt...diese Geschichte hat sogar geschafft, mich für Börsengeschäfte zu interessieren, und das war für mich wirklich eine ganz neue Welt ;)
    Sehr sehr gefallen hat mir ein einfühlsamer Abschnitt über das Thema Behinderung....ich sage nicht mehr, um nicht zu spoilern, aber ich musste die Stelle meinem Partner laut vorlesen und werde das Buch alleine aufgrund dieser Seite immer behalten wollen - wirklich toll!

    Ich kann nur 5 Sterne geben :)

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  • 5 Sterne

    Bücherfreundin, 03.07.2017 bei bewertet

    "Als wir unbesiegbar waren" erzählt von der Freundschaft zwischen 4 jungen Menschen, die zunächst am Ende ihrer Highschoolzeiten stehen und nun alle ihre eigenen Träume und Wünsche verwirklichen wollen.
    Auch wenn sie ihr berufliche Wege trennen wird, wollen sie ihre Freundschaft aufrechterhalten.

    Doch wie so oft im Leben verlieren sich die 4 Freunde mit den Jahren langsam aus den Augen, aber in Krisensituationen, die alle nach Jahren wieder zusammenführen werden, können sie sich doch immer noch aufeinander verlassen und erkennen, wie viel ihnen ihre Freundschaft bedeutet.

    Das Buch begleitet die 4 Freude über etwa 15 - 20 Jahren und wird abwechselnd aus jeweils einer Perspektive erzählt. Alle durchleben Höhen und Tiefen und müssen mit Niederlagen und Scheitern fertig werden, denn leider verläuft das Leben nie so wie man es sich in der Jugend erträumt hat.

    Das Buch macht einen klar, dass man seine Freunde aus Jugendtagen nicht aus den Augen verlieren sollte, auch wenn sich die Lebensumstände und die Beziehungen zueinander im Laufe des Lebens verändern werden.

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  • 4 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Cosmea, 25.05.2017

    Das Hohelied der Freundschaft
    “Als wir unbesiegbar waren“ ("Invincible Summer") ist der Debütroman von Alice Adams. Die Handlung setzt im Sommer 1995 ein, als die Freunde Eva, Benedict und Sylvie ihr erstes Studienjahr in Bristol beendet haben. Eva studiert wie Benedict Physik, die talentierte Zeichnerin Sylvie will Künstlerin werden. Zu der Gruppe gehört auch Sylvies Bruder Lucien, der nicht studiert, sondern als Party Promoter und mit dubiosen Geschäften seinen Lebensunterhalt verdient. Zwei Jahre später trennen sich ihre Wege vorläufig. Benedict wird auf seinem Spezialgebiet Teilchenphysik promovieren, Eva wird Bankerin bei Morton Brothers in den Docklands. Im Jahr 2000 wandern die Vier noch einmal zusammen auf dem Pilgerpfad nach Santiago de Compostela. Ansonsten lebt jeder sein Leben, ohne dass der Kontakt abreißt.
    Der Roman zeichnet 20 Jahre im Leben der Freunde nach (1995-2015) und zeigt dabei, wie Träume zerplatzen, Pläne scheitern. Jeder und jede von ihnen erlebt berufliche Fehlschläge und das Scheitern von Beziehungen. Nach den hohen Erwartungen kommt für alle der tiefe Fall, aber ihre Freundschaft überlebt alle Krisen. In der schlimmsten Not sind sie füreinander da. Für den gerührten Leser wird so deutlich: Freundschaft, Liebe und Loyalität sind das Wichtigste im Leben.
    Eva ist in diesem Roman die Protagonistin. Sie ist jahrelang in den Womanizer Lucien verliebt. Benedict hingegen liebt Eva lange Zeit ohne Hoffnung, ist in den entscheidenden Momenten nicht in der Lage, ihr seine Gefühle zu offenbaren. Die Figur der Eva basiert im Übrigen auf den Erfahrungen der Autorin, die ebenfalls zeitweise in der City tätig war. Diese Tatsache erklärt das Fachchinesisch einzelner Passagen, z.B. S. 130: “Ein Kind zu bekommen war, als würde man mit Menschheits-Futures long gehen, mit einer Position, die man ständig überwachen musste und weder hedgen noch gleichstellen konnte.“ Alles klar?
    Ansonsten ist “Als wir unbesiegbar waren“ ein schöner, gut lesbarer Roman, nicht unkonventionell oder innovativ, dafür gefühlvoll ohne Kitsch, mit einem Schluss, der Hoffnung vermittelt. Durchaus empfehlenswert.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anne M., 25.05.2017 bei bewertet

    Das Hohelied der Freundschaft
    “Als wir unbesiegbar waren“ ("Invincible Summer") ist der Debütroman von Alice Adams. Die Handlung setzt im Sommer 1995 ein, als die Freunde Eva, Benedict und Sylvie ihr erstes Studienjahr in Bristol beendet haben. Eva studiert wie Benedict Physik, die talentierte Zeichnerin Sylvie will Künstlerin werden. Zu der Gruppe gehört auch Sylvies Bruder Lucien, der nicht studiert, sondern als Party Promoter und mit dubiosen Geschäften seinen Lebensunterhalt verdient. Zwei Jahre später trennen sich ihre Wege vorläufig. Benedict wird auf seinem Spezialgebiet Teilchenphysik promovieren, Eva wird Bankerin bei Morton Brothers in den Docklands. Im Jahr 2000 wandern die Vier noch einmal zusammen auf dem Pilgerpfad nach Santiago de Compostela. Ansonsten lebt jeder sein Leben, ohne dass der Kontakt abreißt.
    Der Roman zeichnet 20 Jahre im Leben der Freunde nach (1995-2015) und zeigt dabei, wie Träume zerplatzen, Pläne scheitern. Jeder und jede von ihnen erlebt berufliche Fehlschläge und das Scheitern von Beziehungen. Nach den hohen Erwartungen kommt für alle der tiefe Fall, aber ihre Freundschaft überlebt alle Krisen. In der schlimmsten Not sind sie füreinander da. Für den gerührten Leser wird so deutlich: Freundschaft, Liebe und Loyalität sind das Wichtigste im Leben.
    Eva ist in diesem Roman die Protagonistin. Sie ist jahrelang in den Womanizer Lucien verliebt. Benedict hingegen liebt Eva lange Zeit ohne Hoffnung, ist in den entscheidenden Momenten nicht in der Lage, ihr seine Gefühle zu offenbaren. Die Figur der Eva basiert im Übrigen auf den Erfahrungen der Autorin, die ebenfalls zeitweise in der City tätig war. Diese Tatsache erklärt das Fachchinesisch einzelner Passagen, z.B. S. 130: “Ein Kind zu bekommen war, als würde man mit Menschheits-Futures long gehen, mit einer Position, die man ständig überwachen musste und weder hedgen noch gleichstellen konnte.“ Alles klar?
    Ansonsten ist “Als wir unbesiegbar waren“ ein schöner, gut lesbarer Roman, nicht unkonventionell oder innovativ, dafür gefühlvoll ohne Kitsch, mit einem Schluss, der Hoffnung vermittelt. Durchaus empfehlenswert.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Amena25, 18.06.2017 bei bewertet

    Das wahre Leben

    Alice Adams erzählt die Geschichte einer Freundschaft über zwei Jahrzehnte.
    1995 stehen die Geschwister Sylvie und Lucien und ihre Freunde Benedict und Eva kurz vor dem Abschluss ihrer Studienzeit. In den letzten Jahren waren sie unzertrennlich, sehen aber völlig unterschiedliche Lebensentwürfe vor sich. Während die zurückhaltende Eva von einer Karriere im Finanzwesen träumt und der unerwiderten Liebe zu Lucien entfliehen will, sieht die lebenslustige Sylvie sich als angehende Künstlerin. Lucien will vor allem das Leben und seine Freiheit genießen. Er will alles ausprobieren, Sex, Alkohol, Drogen, Hauptsache ihn überkommt keine Langeweile. Benedict dagegen liebt schon lange Eva, ist aber zu schüchtern, um sich ihr zu öffnen.
    Im Lauf der folgenden Jahre finden sich die Freunde immer wieder in wechselnder Besetzung zusammen - und nicht immer verstehen sie sich. Es kommt zu Differenzen, sogar zu Konflikten, in denen verletzende Wahrheiten ausgesprochen werden, an denen die Freundschaft fast zerbricht. Doch selbst nach jahrelangem Schweigen bringt ein Zufall oder eine Notsituation die Freunde wieder zueinander.
    Die 33 Kapitel erzählen einzelne Abschnitte aus den Jahren 1995 bis 2015 in wechselnder Perspektive, häufig aber aus Evas Sicht. Dadurch lernt man Eva am intensivsten von allen vier Figuren kennen und kann ihre Sichtweise am besten nachvollziehen. Lucien oder auch Sylvie dagegen bleiben einem eher fremd und etwas distanziert.
    Der Roman erzählt über Freundschaft, Liebe und Treue, allerdings ohne Rührseligkeit. Die Höhen und Tiefen des Lebens führen, zumindest bei Eva, zu der Erkenntnis: Glück ist nicht, wenn alles perfekt ist, sondern dann, wenn es sich ,,richtig“ anfühlt, wenn man ,,angekommen“ ist.
    Poetisch, berührend, ohne jeglichen Kitsch.

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  • 3 Sterne

    Moe, 21.05.2017 bei bewertet

    „Als wir unbesiegbar waren“ ist das literarische Debüt der englischen Autorin Alice Adams, die unter anderem umfassende Kenntnisse in Mathematik, Wirtschaft und Philosophie hat. Themen, die sich in ihrem Erstlingswerk oft niederschlagen. Anhand von vier sich dem erwachsen sein nähernden Protagonisten stellt sie die Frage, was im Leben wirklich zählt.

    Worum geht es genau?

    Vier Freunde, die sich nach der Uni trennen müssen und ihren jeweiligen eigenen Weg gehen. Vier Einzelschicksale, die sich unterschiedlich entwickeln.
    Und vier Möglichkeiten, das Leben zu bestreiten.
    Eva, um die sich die Geschichte hauptsächlich windet, widmet sich der Karriere und steigt schon bald in höhere Ränge auf, während die beiden Geschwister Lucien und Sylvie in den Tag leben und darauf vertrauen, dass irgendwann alles gut wird. Der vierte im Bunde, Benedict, investiert seine Zeit in Bildung, um später als Doktor der Physik tätig sein zu können. Diese unterschiedlichen Lebensvorstellungen sind nicht unbedingt hilfreich, um eine Freundschaft aufrecht zu erhalten. Zudem wird die Freundschaft noch von tieferen Gefühlen überschattet …

    Das Buch beginnt mit einer Szene, in der die vier Freunde kurz vor ihrer Trennung gemeinsam am Strand sitzen und über das Leben philosophieren. Schaut man sich das Cover an, so bekommt man einen ziemlich guten Eindruck von der Szenerie. Zudem ist eben diese eine Schlüsselszene, von der sich die ganze Geschichte weiterspinnt, die außerdem den zentralen Ausgangspunkt bildet, vor allem für das Ende. Ab dann begleiten wir vornehmlich Eva, die sich sehr gut in einem Wirtschaftsunternehmen integriert und sich zu einer, wie oft durch andere Charaktere klargestellt wird, fiesen Kapitalistin entwickelt, die den Blick für das Wesentliche im Leben verliert. Hier glänzt die Autorin mit ihrem Wissen über Wirtschaft. Oder mit anderen Worten, hier gab es für mich ein paar Seiten, die ich nur überflog, da sie mich nicht interessierten.

    Lucien und Sylvie, das Geschwisterpaar, haben ganz andere Ambitionen. Die eine versucht die Welt davon zu überzeugen, dass sie eine bedeutende Künstlerin ist, der andere hält sich für einen bedeutenden Promoter in der Partyszene und endet, wie seine Schwester, die meiste Zeit zugekokst in den Armen eines One Night Stands.
    Gerade in der Anfangsszene erfahren wir, dass die Geschwister ein hartes Los hatten. Sie wuchsen ohne Vater auf und mit einer alkoholkranken Mutter, die ihre Impulse nicht im Griff hatte. Dafür, dass diese Tatsache so wichtig für die Geschichte und die Entwicklung der Charaktere war, hat die Autorin es erstaunlich wenig geschafft, einen Zusammenhang zwischen ihrer Vergangenheit und der Gegenwart herzustellen. Genau das hatte ich mir eigentlich erhofft.

    Leider war mir auch die erste Hälfte des Buches viel zu belanglos. Wahrscheinlich wollte die Autorin uns hiermit vier heranwachsende Charaktere präsentieren, die blauäugig in ihre Zukunft stolpern und demnach nicht viel „von Belang“ von sich geben. Denn gerade zu Ende hin, an einem Zeitpunkt zu dem die Charaktere beinahe 40 sind, nimmt die Geschichte leicht philosophische oder erkenntnisreiche Züge an.

    Ansonsten glaube ich nicht, dass mir die Geschichte lange im Gedächtnis bleiben wird. Technisch war sie nicht schlecht und auch wenn der größere Zusammenhang fehlte, so fand ich den Werdegang der einzelnen Charaktere wirklich glaubwürdig und mehr oder weniger interessant. Die Umsetzung war jedoch recht dünn und dieses zwanghafte Bestreben, auf ein Happy End zuzusteuern, nahm dieser dramatischen Entwicklungsstudie dann doch ihren Reiz.
    Alles in Allem war es für mich ein Roman, der sich in die Kategorie „solide“ einteilen lässt.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Rina, 15.09.2017 bei bewertet

    Das Buch begleitet Eva, Sylvie, Benedict und Lucien 20 Jahre nach ihrem Uniabschluss. Während der Studienzeit waren die vier unzertrennlich, doch nach dem Studium hat jeder einen eigenen Weg vor sich. Was wird aus jedem der vier Freunde? Bleibt ihre Freundschaft bestehen?
    Mir hat das Buch gut gefallen, was vor allem an dem tollen Schreibstil der Autorin liegt. Ich habe es genossen, dieses Buch zu lesen. Die Handlung verläuft eher ruhig und trotzdem konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen, da ich unbedingt erfahren wollte, wie die Geschichte ausgeht.
    Es war sehr interessant zu beobachten, wie sich die Charaktere im Laufe der Jahre weiterentwickeln und wie sie aus den eigenen Fehlern lernen.
    Die Charaktere sind gut durchdacht und die meisten von denen waren mir sympathisch. Nur die Eva hat mich leider im Laufe des Buches verloren: am Anfang fand ich sie nett, doch sie wurde immer mehr und mehr egozentrisch und unsympathisch. Da die meisten Kapitel leider aus ihrer Sicht geschrieben sind, ziehe ich einen Stern ab und gebe dem Buch 4 Sterne.

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  • 4 Sterne

    Maya W., 07.06.2017 bei bewertet

    Wir begleiten in diesem Roman vier Freunde, die es nicht erwarten können, dass ihre College Zeit endet und sie ins wahre Leben entlassen werden.

    Aus wechselnden Perspektiven erfahren wir, was jeder einzelne im Laufe der Jahre so erlebt. Hierbei handelt es sich vornehmlich um die ganz normalen Dinge im Leben. Pläne gehen auf, sie scheitern und die Liebe kommt auch nicht zu kurz. Wie ein roter Faden durchläuft diese vier unterschiedlichen Werdegänge aber ihre Freundschaft und die Loyalität, die alle füreinander empfinden.
    Das Buch ist gefühlvoll und einfühlsam geschrieben. Ein der einen oder anderen Stelle findet man auch sog. Lebensweisheiten, die keinen unbekannt sein dürften, diese wirken aber nicht – wie so oft – störend. Sprachlich ist der Roman sicherlich keine Herausforderung sondern er erfüllt vielmehr die Anforderung des locker und leicht Lesbaren.

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