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  • 5 Sterne

    7 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 29.05.2023

    Als Buch bewertet

    Die größten Menschen sind jene, die anderen Hoffnung geben können. (Jean Jaurès)
    1945. Das Leben der 20-jährige Emma Hoffmann wird in einer Bombennacht in Königsberg/Ostpreußen zu einem Trümmerfeld. Sie verliert bei dem Angriff nicht nur ihre ältere Schwester Charlotte, sondern auch ihr geliebtes Zuhause. Emma findet kurzfristig Zuflucht auf einem Hof, den sie jedoch bald verlassen muss, um der nahenden Roten Armee zu entkommen. Doch dann gerät sie in russische Gefangenschaft, wo sie unbeschreibliches Leid und Grausamkeiten ertragen muss, die sie zu einer traumatisierten Frau werden lässt. Oberst Ajoscha Iwanow sucht unter den gefangenen Frauen nach einer Verräterin. Als sich herausstellt, dass Emma Russisch kann, muss sie Ajoscha als Dolmetscherin unterstützen. Ajoscha selbst lebt gefährlich, denn insgeheim ist er Christ und diese werden in Russland verfolgt. Während Ajoscha sich langsam in Emma verliebt, hasst diese alles Russische und will nur weg. Trotzdem lässt sie sich auf eine Zweckehe mit Ajoscha ein. Wird es ihm gelingen, ihr Herz zu erobern und die Schrecken auf ihrer Seele zu mildern?
    Tabea Rompf hat mit „Anfang einer neuen Zeit“ einen sehr emotionalen und anrührenden historischen Debütroman vorgelegt, der den Leser mit seiner Geschichte durch eine wahre Gefühlsachterbahn schickt und gleichzeitig in seinen Bann zieht. Der fesselnde, bildgewaltige und gefühlvolle Erzählstil lässt den Leser eine Zeitreise in das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte antreten, wo er an der Seite von Emma Hoffmann Unerträgliches erlebt. Emma, die in einer Nacht alles verliert, was ihr lieb und teuer war, besitzt trotzdem noch genug Herz, um sich um ein kleines Mädchen zu kümmern, von dem allerdings aufgrund der Kriegsgefangenschaft bald wieder getrennt wird. Nach fürchterlichem Missbrauch ist Emmas Seele so geschunden, dass sie fast jegliche Hoffnung verloren hat und nur noch Hass für die Schuldigen empfindet. Sie fühlt sich von Gott verlassen und vertraut niemandem mehr, auch sich selbst nicht. Ajoscha, der nicht nur nach einer Spionin sucht und heimlich seinen christlichen Glauben lebt, der dem Regime entgegen steht, ist Emmas Feindbild, während dieser ihr mit Menschlichkeit, Geduld und Hilfsbereitschaft begegnet. Ajoscha verliebt sich in Emma, doch diese ist so in ihrem Schmerz und Zorn gefangen, dass sie seine ehrlichen Gefühle nicht erkennt. Der Autorin gelingt es wunderbar, nicht nur die damalige Zeit sehr spannend und plakativ in Worte zu kleiden und mit überraschenden Wendungen aufzuwarten, sondern dem Leser auch die Gefühlsregungen ihrer Protagonisten glaubhaft zu vermitteln. Gleichzeitig lässt sie den christlichen Gedanken immer wieder in ihre Handlung einfließen. Es geht um Vertrauen in Gott, Schuld und Vergebung.
    Die Charaktere wurden mit glaubwürdigen Eigenschaften lebendig in Szene gesetzt, sie lassen den Leser sehr nahe an sich herankommen, der ihre Gedanken- und Gefühlswelt nachvollziehen kann. Emma ist eine traumatisierte Frau, deren ablehnende und ruppige Art nach all dem erlebten Leid verständlich ist, den Leser aber erst einmal auf Abstand hält. Sie ist innerlich zerrissen und unsicher, lässt jedoch immer wieder ihren Kampfgeist und ihren Mut aufblitzen. Ajoscha ist ein tiefgläubiger Mann, der nach seinen Überzeugungen lebt und handelt. Er ist selbst ein Getriebener, doch agiert er bewusst, hilfsbereit, geduldig und liebevoll, obwohl ihm sein Beruf auch andere Seiten abverlangt.
    „Anfang einer neuen Zeit“ ist ein sehr tiefgründiger, fesselnder und emotional aufgeladener Roman, dessen Handlung den Leser das gesamte Gefühlsbarometer durchleben lässt mit einem Mix aus historischem Hintergrund, grausames Kriegsgeschehen, menschlichen Schicksalen und einer sich anbahnenden Liebesgeschichte. Absolute Leseempfehlung für ein sehr gelungenes Debüt!

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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    awii186, 08.05.2023

    Als Buch bewertet

    Was ein Buch! Kaum angefangen zu lesen sind wir mitten im Sirenenalarm des zweiten Weltkrieges und werden mit Emma, der Hauptprotagonistin aus dem Schlaf gerissen. Sie muss alles hinter sich lassen, was ihr lieb und teuer war und flieht vor der roten Armee.

    Doch dann gerät sie in russische Gefangenschaft und Abgründe tun sich auf. Ihr widerfährt sehr viel Leid und doch hält Gott auch dort seine Hand über sie.

    Ajoscha Iwanow, ein ranghoher Offizier tritt ihr in den Weg. Nach außen hin gefühlskalt, innen ein Herz für Jesus Christus, den er als seinen Heiland und Erretter angenommen hat und ihm dienen möchte. Was sich aber als äußerst schwierig und gefährlich darstellt. Kann er Emma helfen?

    Mich hat der Roman sehr berührt, zumal man merkt, wie es der Autorin besonders am Herzen liegt, Gottes Liebe, Gnade und Vergebung dem Leser nahezubringen.

    Wir begegnen vielen einzelnen Schicksalen, Machenschaften, bösen Menschen aber auch solchen, die Liebe, Gnade und Hoffnung an andere weitergeben.

    Der geschichtliche Verlauf ist sehr interessant. Man ist im Krieg, darf aber auch das Kriegsende erleben.

    Die Protagonisten sind sehr authentisch ausgearbeitet. Besonders die Entwicklung Emmas ist klasse. War sie mir oft sehr unsympathisch, aber ...... Mehr verrate ich nicht.

    Der Schreibstil so zusammenhängend und spannend, dass man das Buch nur ungern zur Seite legen möchte. Tränen sind vorprogrammiert.

    Ein herzliches DANKE an die junge Autorin für so ein tolles, tiefgründiges und glaubensstarkes 5 Sterne Buch, was ich jedem wärmstens empfehlen kann.

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  • 5 Sterne

    Wolke, 05.01.2024

    Als Buch bewertet

    „Anfang einer neuen Zeit“ sticht für mich heraus aus vielen Romanen, die zur Zeit des Zweiten Weltkries handeln. Sonst lese ich nicht so gerne Romane dieser Zeitspanne.
    Durch die Hauptpersonen Emma und Ajoscha bekommt der Leser verschiedene Sichtweisen mit, die ich hier nicht alle verraten möchte. Denn Einiges ergibt sich erst im Laufe der Geschichte. Nur soviel: Emma muss aus Ostpreußen vor den Russen fliehen (Sicht eines Flüchtlings), Ajoscha ist Oberst der russischen Armee (Sicht eines Befehlshabers). Dann kreuzen sich ihre Wege und es zeigen sich noch mehr Komponenten, die ihre jeweilige Sichtweise verändern und prägen.
    Emma mochte ich gleich, vielleicht weil mein Vater als kleines Kind ebenfalls aus Ostpreußen vertrieben wurde und ich mich dadurch verbunden fühlte. Bei Ajoscha dauerte es etwas. Er wirkte zunächst hart und kalt und erst mit der Zeit bekam man einen Blick hinter seine Fassade. Und an einigen Stellen bewunderte ich sein Verhalten dann sogar sehr. Die Handlung des Romans war immer gut nachvollziehbar. Tabea Rompf hat einen sehr angenehmen Schreibstil. Zu keinem Zeitpunkt erschien mir das Buch langatmig oder hatte unnötige Szenen.
    Es ist ein wirklich sehr guter Roman, der zeigt, dass es auf beiden Seiten „Gute“ und „Böse“ gibt. Es wird nichts beschönigt, bei beiden Seiten nicht.
    Einzig einen Epilog hätte ich mir sehr gewünscht. Ich habe so am Leben von Emma, Ajoscha, Elana, Dimitrji… Anteil genommen, dass es schön wäre zu wissen wie es mit ihnen weiterging.
    So bleibt die Hoffnung auf einen Folgeband!

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Märchens Bücherwelt, 01.05.2023

    Als Buch bewertet

    Dieser Debütroman erzählt schonungslos ehrlich und sehr bildhaft über die Abläufe Ende des 2.Weltkrieges und wie die Deutschen vor der Roten Armee fliehen. Die junge Emma Hoffmann erlebt viel grausames in dieser Zeit, was sowohl körperlich als auch seelisch viele Narben hinterlässt. Nicht nur der Verlust geliebter Menschen, nein auch das Thema Vergewaltigung, Machtmissbrauch, Gefangenschaft und Christenverfolgung sind ernste Themen, die zwar emotional aber auch erträglich erzählt werden.

    Während ihrer Gefangenschaft begegnet sie Oberst Ajoscha Iwanow, der zerrissen ist zwischen seiner christlichen Überzeugung und seiner Tätigkeit, denn in seiner Heimat werden Christen gnadenlos verfolgt.
    Während Emma durch das Erlebte und die Grausamkeit des Krieges an der Existenz eines liebevollen Gottes zweifelt, steht für Ajoscha fest, dass Gott die Dinge immer zum Guten lenkt. Seine Überzeugung, sein felsenfester Glaube trotz aller Gefahren und dem, was auch ihm zustößt, haben mich sehr beeindruckt und die Art, wie er darüber erzählt, wie liebevoll seine Gebete sind und wie gelebter, ungezwungener Glaube Einfluss auf die Ansicht anderer hat, fand ich interessant herausgearbeitet.

    Es hat eine Weile gedauert, bis ich mit Emma warm werden konnte. Doch wenn man all die Geschehnisse und deren Auswirkungen mitverfolgt, ihre Ängste, Verwirrung und Unsicherheit spürt, dann kann man nachvollziehen, was das mit einem Menschen anstellt und man eine Art Schutzmauer zieht, besonders als Frau, die vielem hilflos ausgeliefert war.

    Dieser Roman hat mich aufgewühlt und innerlich einige Male wirklich zerrissen. Man spürt diese Verzweiflung, diese inneren Konflikte, verbunden mit dem Greifen nach dem kleinsten Hoffnungsschimmer, der in jeder Sekunde wegzufliegen scheint.
    Sowohl Emma als auch Ajoscha sind beide auf ihre Weise sehr ausdrucksstark und überzeugend beschrieben, ebenso wie die Nebencharaktere, die auf ihre Weise der Geschichte die nötige Tiefe, Spannung und Emotion gebracht haben.

    Diese Mischung aus zarter Romanze, historischer Geschichte und dem Vermitteln christlicher Werte zusammen mit der großen Frage, wie weit Vergebung reicht und wie umfangreich Gottes Liebe ist hat mich wirklich sehr berührt. Es gibt so wunderschöne Beispiele und Merksätze, wie das verdeutlicht wird, wie wir Vertrauen zu Gott fassen und aufbauen können, trotz dem schlimmsten Leid, das einem widerfahren mag und obwohl das Leben oft nicht stabil verläuft.

    Fazit: Ein nachdenklich stimmendes Buch mit emotionalem Feuerwerk, gefühlvoll, mitreißend und packend, das man gerne in Erinnerung behält, weil es auf eindrucksvolle Weise zeigt, zu was Gottes Liebe und Barmherzigkeit imstande ist und gebrochene Seelen heilen kann, wenn man es zulässt.

    Einen kleinen Sternabzug vergebe ich für die leider doch etwas vielen Rechtschreibfehler.

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  • 4 Sterne

    mabuerele, 10.05.2023

    Als Buch bewertet

    „...Aus Emmas Trauer wurde Wut und Hass. Von wegen, Königsberg wäre außer Reichweite der alliieren Bomberflotten! Sie hasste diesen Krieg...“

    Emma hat soeben ihre große Schwester Charlotte verloren. Sie fiel den Bombardement zum Opfer genau wie die Mutter der achtjährigen Eva. Beide gelingt es, auf einen Bauernhof in der Nähe von Königsberg unterzukommen.
    Die Autorin hat einen bewegenden historischen Roman geschrieben. Gleichzeitig aber enthält das Buch eine Prise Agententhriller, eine ungewöhnliche Liebesgeschichte und tiefgehende Diskussionen zum christlichen Glauben.
    Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Er sorgt für einen hohen Spannungsbogen.
    Wir schreiben das Jahr 1945. Die Front rückt näher. Emma und Eva fliehen zusammen mit dem Bauern. Dann geraten sie in die Hände der Roten Armee. Emma wird von Eva getrennt. Die Frauen werden abgeführt, denn man sucht nach einer Frau, die einen russischen Spion in Königsberg verraten haben soll. Da Emma Russisch kann, fungiert sie als Dolmetscherin. Ihr gegenüber steht Oberst Ajoscha Iwanow. Der sitzt zwischen allen Stühlen. Einerseits muss er Erfolge bei der Suche nach der Verräterin vorwiesen, andererseits darf keiner wissen, dass er Christ ist. Mit seiner kühlen, emotionslosen Art hält er die anderen von sich fern. Gleichzeitig bringt er seine Untergebenen zum Nachdenken.

    „...Aber trotzdem haben viele Deutsche das Bild von uns, dass wir Vergewaltiger sind. Aber genauso, wie nicht alle Russen Vergewaltiger sind, sind nicht alle Deutschen Nazis. Lernen Sie zu differenzieren...“

    Das Verhältnis zwischen Ajoscha und Emma ist kompliziert. Sie werden sich in unterschiedlichen Situationen wieder begegnen. Während Ajoscha vom Glauben spricht, kann Emma damit nichts anfangen. Mit dem Tod ihre Schwester ist das Thema für sie abgeschlossen. Auch das Opfer Jesu und die Gnade ist für sie nicht greifbar. Gedanken zu Vergebung gegen andere und sich selbst ziehen sich wie ein roter faden durch die Geschichte.
    Bewegend fand ich die Zeilen aus dem Brief von Ajoschas Bruder, der gefallen ist.

    „...Er hat in seine letzten Brief geschrieben, er könne sich nicht vorstellen, selbst unter Beschuss nur Angst zu empfinden und hoffnungslos zu sein. Er war sich sicher, dass der Krieg nur Staub auf seiner Seele war, den er einfach abschütteln müsste, um frei davon zu werden...“

    Im Anhang geht die Autorin noch kurz auf einige Aspekte der Handlung ein.
    Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es ist ein gelungenes Debüt.

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  • 4 Sterne

    Klaudia K., 23.05.2023

    Als eBook bewertet

    Der Roman "Anfang einer neuen Zeit" von Tabea Rompf, einer noch sehr jungen und begabten Autorin, vermittelt den interessierten Lesern interessantes Wissen über die russische Bevölkerung und deren Kultur, wobei insbesondere politische Aspekte eingebunden werden.

    Die Handlung setzt in Ostpreußen um das Jahr 1945 ein. Bei einem Bombenangriff kommen Charlotte, die Schwester Emma Hoffmanns sowie die Mutter der jungen Eva ums Leben. Emma nimmt sich für einige Zeit des kleinen Mädchens an.

    An einem Bauernhof, in der Nähe Königsbergs, kommen die Beiden für einige Zeit unter, müssen jedoch schon bald vor den Russen fliehen.

    Dennoch geraten Emma und einige weitere Frauen in russische Gefangenschaft , die nach einer Frau suchen, die ihren russischen Spion verraten haben soll. Emma ist der russischen Sprache mächtig und muss Oberst Ajoscha Iwanow als Dolmetscherin dienen. Er selbst führt als Christ in Russland ein gefährliches Doppelleben. Kann Emma ihren Widersacher vergeben?

    Tabea Rompf schrieb einen interessanten, ergreifenden Roman vor historischer Kulisse. Die Charaktere der Protagonisten sind sehr gut für Ihre Rollen gestaltet und treten authentisch in Szene. Alles in Allem ist "Anfang einer neuen Zeit" ein sehr gut gelungenes Debüt einer vielversprechenden neuen Autorin.

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  • 3 Sterne

    Kerstin1975, 31.05.2023

    Als Buch bewertet

    Buchinhalt:

    Im Jahr 1945 gerät die junge Ostpreußin Emma auf der Flucht in russische Gefangenschaft. Sie erlebt das nackte Grauen, wird von der Roten Armee verhört und mehrfach von Soldaten vergewaltigt. Ajoscha, der Offizier ihrer Peiniger, sucht einen Verräter – und Emma, die Russisch spricht, soll übersetzen. Ajoscha verliebt sich in Emma und geht sogar eine Zweckehe mit ihr ein, um sie zu retten. Meint er es wirklich ehrlich oder ist die junge Deutsche auch nur Mittel zum Zweck? Ajoscha selbst lebt auch gefährlich, denn als Christ in der UdSSR zu leben, ist nicht einfach...


    Persönlicher Eindruck:

    Anfang einer neuen Zeit ist das Romandebüt einer sehr jungen Autorin, der Roman wird als Mischung aus Historienroman, Liebesgeschichte und Spionagethriller beworben. Für meinen Geschmack etwas zu hoch gegriffen. Die Geschichte punktet zwar mit ihrer christlichen Grundthematik, dennoch lässt sie ein gewisses Maß an Raffinesse vermissen.

    Zu Beginn liest sich der Schreibstil wie ein Schulaufsatz: Kurzsatzschreibweise, wenig inspiriert. Etwa ab dem zweiten Drittel ist der Stil ein komplett anderer und ich bin überzeugt: da hatte Autorin Rompf Hilfe von einem anderen Schreiber. Inhaltlich beginnt die Geschichte in Ostpreußen am Ende des Zweiten Weltkrieges, doch als Leser kann ich keinerlei Kopfkino spüren. Rompf schafft es nicht, den von ihr gewählten Schauplatz lebendig werden zu lassen und den Leser auch emotional an den Ort des Geschehens mitzunehmen.

    Die beiden Hauptfiguren Ajoscha und Emma stammen aus zwei vollkommen konträren Lebenswirklichkeiten: der harte russische Offizier auf der einen und die verschüchterte Deutsche auf der anderen Seite. Emmas Schicksal, das Grauen, das sie in ihrer Gefangenschaft erlebt, sind zweifelsohne starker Tobak und durchaus authentisch für jene Leser, die schon Zeitzeugenberichte von Vertriebenen in den Händen der Roten Armee gelesen haben, dass Emma an ihrem Schicksal nicht komplett zerbricht, ist fast ein Wunder. Möglicherweise schwingt da im Lauf der Handlung auch ein bisschen Stockholm-Syndrom mit, denn Emma verliebt sich schließlich in den Befehlshaber ihrer Peiniger: ob man das so recht glauben mag – ich weiß nicht.

    Ajoscha war für mich ein schwer einzuschätzender Charakter. Sein christlicher Glaube steht für mich in krassem Widerspruch zu seinem anfänglichen Verhalten – behauptet er doch, nichts von den Vergewaltigungen gewusst zu haben. Das kann ich so überhaupt nicht glauben, denn in der straffen Hierarchie seiner Truppe macht keiner der untergebenen Soldaten irgend etwas, das der vorgesetzte Offizier nicht weiß oder nicht befiehlt. Für mich redet sich Ajoscha da nur die Welt schön, nichts weiter.

    Der christliche Aspekt der Geschichte ist stark ausgeprägt und dreht sich um das Thema Vergebung und Gottes unerschütterliche Liebe. Dennoch fand ich es etwas befremdlich, wie Ajoscha bis zum Schluss versucht, Emma mit seiner Überzeugung so lange zu bestürmen, bis auch sie glauben solle, wie er. Ob das die richtige Vorgehensweise ist, wage ich zu bezweifeln. Dass Emma da komplett dicht macht, wundert mich nicht. Ajoschas Missionierungseifer hatte für mich an einigen Stellen nahezu bigotte Züge.

    Insgesamt fand ich die Idee, die dem Roman zugrunde liegt, gut und interessant, ich habe das Buch auch gerne gelesen und mich in Emmas Geschichte hineinversetzt. Zwischendurch hatte die Handlung allerdings auch einige Längen, in denen sie auf der Stelle trat, fügte sich jedoch zum Ende hin zu einem stimmigen Schluss.

    Fazit: ein durchaus ausbaufähiges Debüt mit Potential, aber auch einigen Mängeln und nicht immer so authentisch, wie ich es mir erhofft hatte. So 100%ig überzeugt davon bin ich nicht, leider.

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  • 5 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    katikatharinenhof, 13.03.2023

    Als Buch bewertet

    "Es ist aber der Glaube, eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, eine Überzeugung von Tatsachen, die man nicht sieht." (Hebräer 11,1)

    Emma Hoffmann hat auf der Flucht aus Ostpreußen alles verloren, auch ihre Selbstachtung und ihre Würde, denn durch die Schändung von russischen Soldaten sind tiefe seelische Narben. Als Kriegsgefangene der Russischen Armee soll sie zunächst nur als Dolmetscherin agieren, doch schon bald merkt sie, dass sie in Gefahr ist. Denn ausgerechnet der Mann, den sie zu lieben glaubte, ist ein Spion und wurde verraten. Ajoscha Iwanow, selbst ein ranghoher Offizier, ist der Einzige, der ein wenig Nachsicht und Nächstenliebe aufbringt. Doch auch er lebt gefährlich, denn sein christlicher Glaube ist den Rotarmisten ein Dorn im Auge....

    Ich ziehe meinen Hut vor der Schreibkunst und dem Einfühlungsvermögen von Tabea Rompf, denn mit diesem Roman ist ihr eine unglaublich authentische Geschichte gelungen, die zu Herzen geht und berührt. Es ist die verzweifelte Suche nach sich selbst, nach einer festen Größe im zerrütteten Leben und der verzweifelte Schrei nach Liebe, der hier aus jeder Seite nach aussen dringt und die Leser:innen tief im Herzen berührt.

    Mit Emma Hoffmann hat die Autorin eine Frauenfigur entwickelt, die stellvertretend für alle Frauen im Zweiten Weltkrieg steht, denen furchtbares Leid zugefügt wurde und deren grausame Erlebnisse sie für immer traumatisiert haben. Auch wenn sie mit ihrem Schicksal hadert, hört sie niemals auf zu kämpfen, steht immer einmal mehr auf, wenn man sie zu Boden wirft und regelrecht knechtet.

    Ajoscha ist ein sehr charismatischer junger Mann, der mit Bedacht und gefestigt durch seinen christlichen Glauben durchs Leben geht. Die Kälte und Ablehnung, die er durch seinen Vater und das Regime der Rotarmisten erfährt, lässt ihn niemals wanken udnd er findet immer wieder Hoffnung und Trost in den Worten der Bibel.

    Tabea Rompf erzählt in einer sehr plakativen Schreibweise von den Geschehnissen und Gräueltaten des Zweiten Weltkrieges und lässt, trotz aller Widrigkeiten, zwei geschunden Seelen zueinander finden. Emma und Ajoscha sind sich gegenseitig Pflaster auf ihren Kriegsnarben und so ertragen sie die furchtbaren Bilder von Tod, Gewalt, Verlust von geliebten Menschen, Angst und Schmerz. Auch wenn Emma immer wieder kritisch hinterfragt : Wo ist Gott in dieser grausamen Zeit? Warum ist er still? Warum erhört er die Gebete nicht? Warum lässt er das alles zu ? und nicht wirklich Zugang zu ihm findet, führt Ajoscha sie sanft an den Glauben heran und es gelingt ihm, dass Emma sich nach und nach für die christliche Botschaft öffnet.

    Auch wenn beide zunächst einen gemeinsamen Weg beschreiten, gibt es viele Hindernisse, die sie meistern müssen. Sie weichen beide vom Weg ab, verlaufen sich, müssen ein Stück alleine gehen und bittere Erfahrungen machen. Die Autorin trifft sowohl emotional, als auch in ihrer Wortwahl, den richtigen Ton für ihre Vielfalt an Themen und macht auf die besondere Situation von Frauen und Christen im Zweiten Weltkrieg aufmerksam. Der Kerngehalt der christlichen Botschaft findet in einer verständlichen Sprache seinen Ausdruck und ist - nicht nur den Protas, sondern auch den Lesenden - Hoffnungsschimmer in einer grausamen Zeit.

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  • 5 Sterne

    3 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    annislesewelt, 14.03.2023

    Als Buch bewertet

    "Am Anfang" einer neuen Zeit" ist der Debütroman einer ganz jungen Autorin. Ich bin ohne Erwartungen an das Buch gegangen und wurde überrollt von starken Gefühlen und einer großartigen Geschichte aus einer spannungsgeladenen Zeit.

    Es geht hier um Emma Hoffmann. In den letzten Kriegstagen ist sie auf der Flucht vor der Roten Armee. Aber die Flucht gelingt nicht. Sie wird gefangen genommen und begegnet dabei Ajoscha Iwanow.

    Er ist ein ranghoher Offizier mit besonderem Auftrag denn er sucht eine Verräterin, eine junge Frau die einen russischen Spion verraten hat was seinen Tod bewirkte.

    Emma und andere Frauen sind seine Gefangenen und er steht vor der schweren Situation seinem Auftrag nachzukommen aber auch Gottes Willen in seinem Leben zu erfüllen.

    Emma dagegen kann mit Gott nichts anfangen, ja, sie grollt ihm sehr.

    Beide Protagonisten sind authentisch, vielschichtig und stark beschrieben. Es gibt Stärken und Schwächen und beides findet seinen Raum.

    Der Schreibstil ist super, gut zu lesen und packend von der ersten Seite an. Er fesselt, bewegt und die Spannung steigt und steigt, denn dieses Buch war für mich völlig unvorhersehbar.

    Am schönsten war allerdings das der Glaube an Jesus einen sehr großen Raum in diesem Buch eingenommen hat.

    Es geht weit über ein Stoßgebet hinaus, es gibt viel Gespräche, Verse aus der Bibel und Protagonisten die diesen Glauben wirklich leben und bereit sind ihn über alles und jeden zu stellen.

    Tabea Rompf hat mit "Anfang einer neuen Zeit" ein Buch geschrieben das von schlimmen Kriegsverbrechen, großer Schuld, Verzweiflung und Angst berichtet aber auch von Vergebung, Freiheit und Gottes Liebe.

    Es ist ein Roman in dem es auch eine Liebesgeschichte gibt, doch für mein Empfinden steht sie nicht im Vordergrund sondern es geht um die Entwicklung der einzelnen Charaktere und ihren persönlichen Erlebnissen mit Gott.

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